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GK317 - Das zweite Leben der Marsha C.

GK317 - Das zweite Leben der Marsha C.

Titel: GK317 - Das zweite Leben der Marsha C. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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und zeigte uns, wo sich der tragische Unfall ereignet hatte.
    Ich sagte: »Ich werde alles in meiner Macht Stehende unternehmen, um das Leben dieser Menschen zu schützen, Frank. Aber sobald die Gefahr gebannt ist, werde ich darauf bestehen, daß diese Leute zur Polizei gehen und Selbstanzeige erstatten.«
    Frank Esslin nickte. »Das werde sie tun. Dafür verbürge ich mich.«
    Der WHO-Arzt redete weiter.
    Ich sah, wie er die Lippen bewegte, doch ich hörte nicht mehr, was er sagte. Es war, als hätte ich bei meinem Fernsehapparat den Ton abgeschaltet.
    Ich trat geistig weg, geriet auf eine andere Ebene, die nichts mehr mit Frank Esslin, Vicky Bonney und Mr. Silver zu tun hatte.
    Etwas hatte meine Gedanken entführt.
    Und plötzlich vernahm ich eine Stimme, aber es war nicht Franks Stimme, sondern die eines Mädchens.
    »Tony Ballard!« Es handelte sich um einen telepathischen Kontakt. »Man nennt Sie den Dämonenhasser…«
    »Das ist richtig«, gab ich zurück, ohne zu sprechen.
    »Ich weiß über Sie Bescheid«, sagte die Mädchenstimme. Ich wußte, daß ich mich mit Marsha Caan unterhielt.
    »Von wem?« fragte ich.
    »Rufus hat mich über Sie und Mr. Silver aufgeklärt.«
    Rufus! Dieser verdammte Satansbraten hatte also wieder einmal seine dreckigen Finger im Spiel.
    »Rufus hat mich vor Ihnen gewarnt«, fuhr Marsha Caan fort. »Ich weiß, aus welchem Grund Sie nach New York gekommen sind. Sie möchten mir das Handwerk legen. Aber ich lasse mich nicht um meine Rache bringen. Ich werde diese Leute, die micn fahrlässig umgebracht haben, töten. Ich gebe Ihnen den Rat, sich aus meinen Angelegenheiten rauszuhalten, sonst setze ich auch Ihren Namen auf meine Totenliste!«
    »Denken Sie, damit können Sie mich einschüchtern?«
    »Wenn Sie sich gegen mich stellen, bringe ich auch Ihnen den Tod, Ballard!«
    »Das werden wir ja sehen!« gab ich grimmig zurück.
    Plötzlich klatschte es.
    Jemand hatte mir eine Ohrfeige gegeben. Meine Wange brannte wie Feuer. Ich kam zu mir, blickte Vicky, Frank Esslin und Mr. Silver verwirrt an. Sie standen um mich herum.
    Die Ohrfeige trug Mr. Silvers Handschrift.
    Ich blinzelte.
    »Was war los, Tony?« fragte mich Vicky besorgt. »Du warst auf einmal nicht mehr ansprechbar.«
    Ich atmete tief durch. »Ich hatte soeben eine telepathische Unterhaltung mit Marsha Caan.«
    »Tatsächlich?« stieß Mr. Silver hervor.
    »Was hat sie gesagt?« wollte Frank Esslin wissen.
    Ich berichtete es meinen Freunden. Mr. Silvers Blick verfinsterte sich, als der Name Rufus fiel. Dieser mit allen Wassern gewaschene Dämon hatte uns in der Vergangenheit einiges aufzulösen gegeben.
    Er hatte uns Rache für die Niederlagen geschworen, die wir ihm bereitet hatten. Aber er griff uns seither nicht mehr frontal an, sondern hielt sich im sicheren Hintergrund und zog da seine dämonischen Fäden.
    Rufus war es zu verdanken, daß Marsha Caan als gnadenlose Rächerin aus der Jenseitswelt zurückgekehrt war.
    »Sie wird euch ständig im Auge behalten«, sagte Frank Esslin ernst.
    »Das läßt sich leider nicht vermeiden«, gab ich zurück.
    Es schellte an der Eingangstür.
    »Entschuldigt mich«, sagte Frank Esslin und erhob sich. »Das wird Gloria Devon sein.«
    Er verließ den Raum und kehrte in Begleitung einer nicht übel aussehenden Frau zurück. Sie trug eine rothaarige Perücke, war eine üppige Person mit leicht verlebten Zügen.
    In ihren Augen erkannte ich unschwer die Angst, die sie quälte. Frank machte uns miteinander bekannt. Gloria Devon setzte sich.
    Sie schlug die Beine übereinander. Die Nylons raschelten dabei. Gloria legte ihre Hände in den Schoß und eröffnete uns: »Eigentlich habe ich von Marsha Caan nichts zu befürchten.«
    »Sie saßen genau wie alle anderen in dem Unfallwagen«, widersprach ich.
    »Das ist richtig, Mr. Ballard. Aber ich bin mir deshalb keiner Schuld bewußt. Erstens habe ich das Fahrzeug nicht gelenkt, und zweitens wollte ich Kenna, Parnaby, Gibbon und Atkins ja überreden, sich um das Mädchen zu kümmern. Aber es hörte keiner auf mich. Haben Sie eine Zigarette für mich, Mr. Ballard?«
    »Ich bin Nichtraucher. Wenn ich Ihnen aber ein Lakritzebonbon anbieten darf…«
    »Vielen Dank«, lehnte Gloria ab.
    Sie bekam von Frank Esslin eine Zigarette und rauchte mit nervösen Zügen. Ich fragte mich, wovor sie sich so sehr fürchtete, wenn sie sicher war, daß ihr von Marsha Caan keine Gefahr drohte.
    »Obgleich ich mir also keiner Schuld bewußt bin, habe ich beschlossen,

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