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GK317 - Das zweite Leben der Marsha C.

GK317 - Das zweite Leben der Marsha C.

Titel: GK317 - Das zweite Leben der Marsha C. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Der Stuhl, auf dem Frank hätte sitzen sollen, war leer.
    Das beunruhigte mich.
    Ich verließ unser Gästezimmer. Im selben Augenblick vernahm ich dumpfe Schritte. Blitzschnell drehte ich mich um.
    Und dann sah ich sie!
    Von meinen früheren Aufenthalten in Frank Esslins Haus kannte ich Mrs. Laura Hire, die Nachbarin. Auch mit ihrem Mann hatte ich mich schon mal unterhalten.
    Doch die Frau, die ich in dieser Nacht erblickte, war nicht allein Laura Hire. Sie war gleichzeitig auch Marsha Caan!
    ***
    Deutlich trat das Gesicht des Todesengels nun hervor. Jedes scheußliche Detail konnte ich erkennen. Wut packte mich.
    »Ich habe dich gewarnt, Tony Ballard!« zischte die Rächerin aus dem Jenseits. »Ich habe dir geraten, mir nicht in die Quere zu kommen. Wer nicht hören will, muß eben fühlen!«
    »Du erwartest doch nicht etwa von mir, daß ich dir auch noch Glenn Gibbon einfach überlasse!« gab ich gepreßt zurück.
    »Du hättest dich nicht einmischen sollen, Ballard. Deine Unvernunft bringt nun auch dir den Tod ein!«
    Der Engel des Todes rührte sich nicht von der Stelle. Dennoch spürte ich plötzlich, wie sich zwei eiskalte Hände um meinen Hals legten und zudrückten. Genauso mußten Clark Kenna, Hank Parnaby, David Atkins und Gloria Devon ums Leben gekommen sein.
    Die unsichtbaren Hände schnürten mir die Kehle ab.
    Ich bekam keine Luft mehr. Ein heftiger Schmerz entstand in meinem Hals. Der Engel des Todes grinste diabolisch.
    Sie vergaß dabei, daß ich nicht so hilflos war wie ihre anderen Opfer. Ich besaß meinen magischen Ring, dieses goldene Kleinod mit dem schwarzen Stein, der die Macht des Guten in sich barg und meinen Willen und meinen Kampfgeist stärkte und vervielfachte.
    Meine rechte Faust zuckte auf die würgenden Hände zu.
    Der magische Ring traf die unsichtbaren Hände. Sofort zuckten sie zurück. Ich war den Würgegriff, der mich das Leben hätte kosten sollen, los.
    Als Marsha Caan das sah, wurde sie konfus.
    Mit einer solchen Wendung hatte sie nicht gerechnet. Instinktiv begriff sie, daß ich sie mit meinem magischen Ring vernichten konnte.
    Deshalb kreiselte sie augenblicklich herum und hetzte die Treppe hinunter. Doch so billig sollte der Todesengel nicht davonkommen.
    Die Chance, die sich mir bot, Marsha Caan zur Strecke zu bringen, war einmalig. Ich wollte sie um jeden Preis nützen.
    Deshalb rannte ich der Frau, die von Marsha Caans Geist besessen war, nach. Laura Hire keuchte die Stufen hinunter und jagte durch das Haus.
    Ich war ihr dicht auf den Fersen.
    Laura stürmte aus Frank Esslins Haus. Sie rannte heim. Ungemein schnell war sie. Es war mir unmöglich, sie einzuholen.
    Die Kraft der Hölle beflügelte sie.
    Sie hetzte in das Nachbargebäude, warf die Tür hinter sich zu. Ich fing die Tür jedoch ab und stieß sie zurück.
    Sie krachte gegen die Wand.
    Ich katapultierte mich hinter Laura Hire her. Mit nach vorn gestreckten Armen flog ich durch die Luft.
    Ich bekam die Beine der Frau zu fassen. Sie stieß einen spitzen Schrei aus und schlug lang hin. Sie rollte herum.
    Sofort war ich über ihr.
    Es wäre grundfalsch gewesen, die Besessene zu schonen. Wenn ich sie vom Bösen befreien wollte, mußte ich mit meinem magischen Ring einen Treffer landen.
    Blitzschnell holte ich aus.
    Aber ich kam nicht dazu zuzuschlagen. Mein Arm wurde von jemandem abgefangen. Ich wurde kraftvoll zurückgerissen.
    Ein harter Faustschlag traf mich und warf mich aufs Kreuz. Ich war benommen. Mühsam kämpfte ich mich hoch. Ein Mann stürzte sich auf mich. Lauras Mann!
    Er packte mich und zerrte mich auf die Beine. Erneut wollte er mir seine Faust ins Gesicht setzen. Aber dann erkannte er mich.
    »Mr. Ballard!« stieß er überrascht hervor. »Verdammt noch mal, können Sie mir erklären, was das zu bedeuten hat? Wie kommen Sie dazu, über meine Frau herzufallen? Was ist denn in Sie gefahren? Haben Sie den Verstand verloren?«
    In mich war nichts gefahren. Aber in Laura Hire steckte das Böse.
    Ich hatte keine Zeit, lange Erklärungen abzugeben, obwohl Howard Hire einen Anspruch darauf gehabt hätte.
    Mein Benehmen mußte ihm unverständlich sein. Aber ich mußte mich zuerst um Laura kümmern. Erst wenn ich Marshas Geist aus der Frau herausgeholt und festgenagelt hatte, konnte ich dem Mann Rede und Antwort stehen.
    Laura erhob sich soeben.
    Ich warf einen gehetzten Blick auf sie. Plötzlich gefror mir das Blut in den Adern.
    Verflucht, es war Howard Hires Schuld.
    Er war mir in den Arm gefallen. Er hatte

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