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GK334 - Im Tal der Vampire

GK334 - Im Tal der Vampire

Titel: GK334 - Im Tal der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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dachte sie.
    Nach einer Stunde rief sie Lance Selby erneut an. Diesmal klappte es.
    Vicky erzählte dem Freund und Nachbarn, was passiert war. Lance fiel aus allen Wolken. »Wir müssen unbedingt etwas unternehmen, Vicky. Ich weiß auch schon, was.«
    »Was, Lance?«
    »Wir nehmen die Sache selbst in die Hand!«
    »Ich wußte, daß du das sagen würdest!«
    »Denkst du, ich überlasse meinen besten Freund den Wilden?«
    Vicky sagte: »Vielen Dank, Lance. Es ist etwas Wahres dran…«
    »Woran?«
    »An dem Spruch: Erst in der Not kennt man den wahren Freund.«
    »Nun werd’ bloß nicht melodramatisch, Mädchen. Du weißt, wie ich zu Tony stehe und daß er jederzeit mit meiner Hilfe rechnen kann. Wir werden ihn gemeinsam suchen… Und wir werden ihn finden!«
    Vicky seufzte. »Ich wollte, ich hätte deinen Optimismus, Lance.«
    Lance kündigte an, zwei Plätze für den nächsten Flug nach Johannesburg zu buchen. Dann legte er auf.
    Vicky Bonney versenkte den Hörer in der Gabel. »Tut mir leid«, sagte sie zu Allyn. »Man darf sich auf nichts freuen. Ich dachte, wir könnten eine herrliche Woche miteinander verbringen, und nun passiert so etwas…«
    »Ich halte dir die Daumen«, sagte Vickys Freundin. Sie küßten sich zum Abschied auf die Wangen. »Sag dir immer: Solange keine offizielle Meldung vorliegt, daß Tony tot ist, lebt er noch.«
    Vicky lächelte matt. »Du bist rührend, Allyn.«
    »Laß bald von dir hören!« verlangte die Freundin.
    »Ja«, nickte Vicky Bonney. »Ich melde mich, sobald ich Gewißheit habe.«
    Sie fuhr auf dem kürzesten Weg nach Hause.
    ***
    Jemand ohrfeigte mich. Benommen schlug ich die Augen auf. Ich hatte einen fauligen Geschmack im Mund, bemerkte, daß ich mit dem Gesicht auf dem Boden lag, und drehte mich langsam auf den Rücken. Dabei ächzte ich wie ein alter Mann.
    Das Gesicht, das über mir pendelte, war rund. Ich sah zwei besorgte Augen darin schimmern und erkannte erst nach einigen Sekunden, daß der Mann, der mich geohrfeigt hatte, Jean Rossein war. Seufzend setzte ich mich auf. In meinem Hinterkopf hallten dumpfe Schläge. Ein gewaltiger Schmerz ließ mich jäh zusammenfahren. Ich verzog das Gesicht und fletschte die Zähne. Mir war, als hätte mir jemand mit einer glühenden Nadel mitten ins Gehirn gestochen.
    »Was ist passiert. Mr. Ballard?« fragte der Missionar aufgeregt. »Wieso waren Sie ohnmächtig? Wieso liegen Sie hier?«
    »Wieso haben Sie mich gefunden?« fragte ich zurück.
    »Ich wachte auf. Ich sah, daß Sie nicht bei uns waren und ging Sie suchen. Ich machte mir Sorgen um Sie.«
    »Sie sind sehr fürsorglich«, sagte ich und erhob mich. Rossein wollte mich stützen, doch ich lehnte dankend ab. Zwar schaukelte der Boden noch etwas unter meinen bebenden Füßen, aber es bestand keine Gefahr, daß ich noch einmal umfiel.
    Jetzt erst entdeckte ich das Fehlen der Pistole und begann, danach umherzutasten. Rossein wollte wissen, wonach ich suchte. Ich sagte es ihm, und nun schnüffelte auch der Missionar über den überwucherten Boden. Aber weder er noch ich vermochten die Waffe wiederzufinden.
    Da begriff ich. Selbst tagelanges Suchen hätte die Pistole nicht mehr zum Vorschein gebracht. Sie war mir abgenommen worden.
    Verflucht, da hatte jemand mit uns eine ganz große Gemeinheit im Sinn!
    Ohne Waffe kein Fleisch mehr. Und auch keine Verteidigungsmöglichkeit! Aber deshalb waren wir zwanzig Menschen, die ein unerbittliches Schicksal in den Urwald verschlagen hatte, noch nicht verloren. Rossein und auch ich kannten Blätter und Wurzeln, die genießbar waren. Solange wir im Dschungel waren, würde es solche genießbare Blätter, Pilze und Wurzeln für uns geben…
    Wieder wollte der Missionar wissen, was passiert war. Ich schaute mich mißtrauisch um.
    »Sie wurden niedergeschlagen, nicht wahr?« fragte Rossein.
    Ich hatte das Gefühl beobachtet zu werden. Ich suchte das bernsteinfarbene Augenpaar, konnte es aber nirgendwo entdecken. Trotzdem war ich ganz sicher, daß dieser unheimliche Dämon, der mich niedergeschlagen und entwaffnet hatte, noch ganz in der Nähe war.
    »Ja«, sagte ich zu Rossein. »Ja, ich wurde niedergeschlagen.«
    »Von wem?«
    »Keine Ahnung.«
    »Weshalb haben Sie das Lager verlassen, Mr. Ballard?«
    Ich erzählte es ihm, vermied aber, von einem Dämon zu sprechen.
    »Kommen Sie«, zischte Rossein. »Gehen wir zu den anderen zurück.«
    »Fürchten Sie sich?« fragte ich.
    »Ehrlich gesagt – ja.«
    Wir kehrten um. Der Missionar blieb

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