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GK334 - Im Tal der Vampire

GK334 - Im Tal der Vampire

Titel: GK334 - Im Tal der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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unvermittelt stehen und räusperte sich.
    »Im Vertrauen, Mr. Ballard… Ich habe Ihnen nicht alles über diese Gegend gesagt.«
    »Was haben Sie verschwiegen?« erkundigte ich mich.
    »In diesem Dschungel lebt ein Negerstamm… Diese Leute sind Menschenfresser!«
    Auch das noch, dachte ich.
    »Sie wissen bestimmt schon, daß wir da sind«, sagte Rossein gepreßt.
    »Hatten Sie schon mal Kontakt mit ihnen?«
    »Himmel, nein«, flüsterte Rossein erschrocken. »Dann würde ich vermutlich nicht vor Ihnen stehen. Vielleicht hat einer dieser Neger Sie niedergeschlagen.«
    Ich nickte. »Ja. Vielleicht.« Aber ich war anderer Meinung. Jene Bestie, die mich vorhin angefallen hatte, war kein menschliches Wesen gewesen. Keine Augen leuchten so erschreckend hell in der Dunkelheit.
    »Sie verwenden Giftpfeile«, erzählte Rossein. »Der Dschungel selbst schenkt ihnen dieses Gift. Kennen Sie die zu den Euphorbien gehörenden Sträucher?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    Rossein erläuterte: »Der milchige Saft enthält das Gift Euphorbon. Aus ihm gewinnen die Schwarzen ihr Pfeilgift. Es wirkt beim Menschen entzündend auf die Schleimhäute, bewirkt schweres Erbrechen und Durchfall beim Einnehmen. Gerät das Gift in die Blutbahn, so treten schwere Kreislaufstörungen ein, Ein Kreislaufkollaps kann letztlich zum Tod des Vergifteten führen. Deshalb werden wir uns vor den Giftpfeilen der Schwarzen sehr in acht nehmen müssen!«
    ***
    Lance Selby, ein großer, kerngesunder, kräftiger Mann mit dunkelbraunem Haar, das an den Schläfen grau zu werden begann, betrat mit Vicky Bonney das große Gebäude des Jan-Smuts-Flughafens. Von hier waren es noch einundzwanzig Kilometer bis Johannesburg. Ein Autobus brachte die beiden mit einer Schar Touristen zum Flugterminal, der sich vor dem Hauptbahnhof befand. Hier kamen mehrmals täglich aus allen Teilen Südafrikas, Rhodesiens und anderer Nachbarstaaten Fernzüge an. Dementsprechend hektisch war auch das Treiben, das hier herrschte.
    Eine Sehenswürdigkeit besonderer Art ist gegenüber dem Bahnhof der 1968 fertiggestellte Wolkenkratzer mit Super Luxushotel »The President«.
    Ein Boy nahm Vicky und Lance das Gepäck ab. Sie betraten die riesige Hotelhalle. Ihre Zimmer hatten sie telefonisch reserviert. Es gab keine Panne.
    Der Boy brachte das Gepäck auf die Zimmer. Lance ging mit Vicky in die vornehme Hotelbar. Sie nahm Kognak, er nahm Bourbon. Dann stießen sie an.
    Lance entschuldigte sich kurz. Als er zurückkam, sagte er, daß er mit dem Einsatzleiter des BOAC-Suchtrupps telefoniert hatte. »Immer noch nichts. Sie fliegen wie die Verrückten hin und her. Aber alle Meldungen sind negativ.«
    »Wo suchen sie?« fragte Vicky.
    Lance leerte sein Glas und sagte dann: »Natürlich dehnen sie ihren Aktionsradius immer mehr aus. Wir werden da nach der Maschine suchen, wo die anderen noch nicht gesucht haben, okay?« Sie aßen eine Kleinigkeit: Sosatie, eine stark gewürzte Speise, die von den Kapmalaien aus Asien mitgebracht wurde.
    »Zum Glück sind diesmal keine bösen Mächte im Spiel, wie das bei Tony sonst immer der Fall ist«, sagte Lance. »Das läßt mich hoffen, daß die Sache noch ein gutes Ende findet. Hier liegt eindeutig die Tat zweier Krimineller vor. Luftpiraten sind keine Geister oder Dämonen…«
    Lance unterbrach sich selbst.
    »Was ist?« fragte Vicky sofort.
    »Ich finde bloß eines an diesem Fall eigenartig.«
    »Was, Lance?«
    »Wieso haben sich diese Flynapper immer noch nicht gemeldet? Ich meine, ich sehe keinen Sinn darin, eine vollbesetzte Linienmaschine zu entführen und irgendwo zu verstecken, damit sie keiner mehr findet. Dabei fehlt mir irgend etwas. Flugzeugentführer knüpfen an ihre Tat zumeist ziemlich bald schon irgendeine Forderung. Sie wollen entweder Geld haben, oder sie verlangen, daß irgend jemand aus dem Gefängnis entlassen wird… Aber ich habe noch nie gehört, daß ein Flugzeug ohne das geringste Motiv entführt wurde. Nur so zum Spaß, um die Welt ein bißchen zu erschrecken.«
    »Das Schweigen der Flynapper könnte einen ganz bestimmten Grund haben, Lance«, sagte Vicky gedämpft.
    Selby schaute sie an und wußte, was sie andeuten wollte. »Bruchlandung? Ein defektes Funkgerät? Hundertzwanzig Tote – plus Besatzung?«
    Vicky Bonney nickte zaghaft. Es tat ihr bis in die Seele weh, an so etwas denken zu müssen. Aber hatte es einen Sinn, den Kopf in den Sand zu stecken? Konnte man eine Wahrheit dadurch ungeschehen machen, indem man sie einfach nicht

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