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GK409 - Der Herr der Ghouls

GK409 - Der Herr der Ghouls

Titel: GK409 - Der Herr der Ghouls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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aus. Mr. Silver bezahlte das Taxi. Als wir auf unser Haus zugingen, öffnete sich die Tür, und Vicky Bonney trat lächelnd heraus.
    Ihr blondes Haar glänzte wie Gold. Ihre veilchenblauen Augen strahlten. Sie freute sich genauso wie ich mich, daß wir einander wiedersahen. Der lindengrüne, dezent gemusterte Zweiteiler, den sie trug, war neu. Sie sah darin hinreißend aus.
    Ich breitete die Arme aus, sie sank hinein, und wir küßten uns. Ihre Lippen waren sanft, warm und weich.
    »Da sind wir wieder«, sagte ich.
    »Willkommen daheim, Tony«, flüsterte Vicky.
    »Danke.«
    »Wie war’s in Wien?«
    »Erzähle ich dir später. Erst möchte ich dir zeigen, wen wir mitgebracht haben.«
    Ich trat zur Seite. Vicky erblickte die Hexe und lachte erfreut. »Roxane!« Meine Freundin kannte das schwarzhaarige Mädchen. Es lag schon einige Zeit zurück, da waren Vicky und Mr. Silver in eine Stadt ins Jenseits verschlagen worden. Von da stammte auch der Dämonendiskus, den der Hüne mit den Silberhaaren einem gefährlichen Dämon abgenommen und mir gebracht hatte. Roxane war damals den beiden eine große Hilfe gewesen. [1]
    Die beiden Mädchen umarmten sich.
    Ich erklärte, dàß Roxane von nun an mit Mr. Silver zusammenwohnen würde, und Vicky Bonney war ehrlich begeistert.
    Wir begaben uns ins Haus. Ich goß mir einen Pernod ein und hatte anschließend eine Menge zu erzählen.
    Mr. Silver führte Roxane im Haus herum. So stolz, als gehörte es ihm, und das war richtig so, denn wir trennten Mein und Dein nicht streng. Dazu waren wir zu gut miteinander befreundet.
    Im Zimmer des Ex-Dämons hielten sich die beiden dann verdächtig lange auf. Als sie wiederkamen, waren Mr. Silvers Silberhaare zerzaust, und er blickte so verschämt zu Boden, als hätte ich ihn bei etwas Verbotenem ertappt.
    Ich konnte ein Grinsen nur mit Mühe zurückhalten. Der Hüne war kaum wiederzuerkennen. Seit Roxane an seiner Seite war, war er richtiggehend aufgeblüht. Es hatte den Anschein, als würde er jetzt erst richtig leben.
    Ich schob mir ein Lakritzenbonbon zwischen die Zähne, während Mr. Silver sagte: »Wir brauchen ein Doppelbett. Hast du was dagegen, wenn Roxane und ich uns in der City nach etwas Passendem umsehen, Tony?«
    »Keineswegs. Ich kann dir schließlich nicht zumuten, daß du auf dem Bettvorleger schläfst«, erwiderte ich schmunzelnd.
    »Leihst du mir deinen Wagen?«
    »Klar.«
    Mr. Silver holte die Schlüssel. Er fuhr den weißen Peugeot 504 TI aus der Garage. Roxane setzte sich zu ihm, sie rauschten ab.
    Ich stand mit Vicky am Fenster, hatte meinen Arm um ihre Mitte gelegt, drückte sie innig an mich und sagte: »Die beiden sind ein Traumpaar - wie wir.«
    »Ich liebe dich, Tony«, hauchte meine blonde Freundin.
    »So ist es richtig.«
    »Vielleicht sollte ich dir das nicht so oft sagen.«
    »Warum nicht?«
    »Damit gebe ich mich in deine Hand.«
    »Ich verspreche dir, es nicht auszunützen«, sagte ich lächelnd. Wir wandten uns vom Fenster ab und setzten uns auf die Couch. »Morgen abend kommt Tucker Peckinpah.«
    »Fein«, sagte Vicky.
    »Ich möchte ihm Roxane vorstellen.«
    »Sie wird ihm gefallen.«
    »Davon bin ich überzeugt. Natürlich laden wir auch Lance ein. Vorausgesetzt, er ist zu Hause. Als Professor der Parapsychologie reißt es ihn ganz schön herum. Meetings in Athen. Vorträge in Paris und Rom…«
    »Er ist eben ein bekannter und anerkannter Wissenschaftler«, sagte Vicky.
    Es läutete an der Tür. Ich erhob mich, verließ den Living-room, durchquerte die Diele und öffnete. Draußen stand Professor Lance Selby, unser Freund und Nachbar.
    Ich grinste. »Wenn man vom Teufel spricht…«
    Der Parapsychologe hob abwehrend die linke Hand. »Das heißt: Wenn man von der Sonne spricht, dann scheint sie.«
    »Okay. Tritt ein, Sonne.«
    »Hallo, Tony. Nett, dich wiederzusehen. Wer war die kleine schwarzhaarige Puppe, mit der Mr. Silver vorhin weggefahren ist?«
    »Tut mir leid für dich, alter Weiberschreck, aber die ist bereits in festen Händen. In silbernen Händen, wenn du verstehst, was ich damit meine.«
    Der achtunddreißigjährige Parapsychologe - groß, mit gutmütigen Augen und einer Andeutung von Tränensäcken darunter, dessen dunkelbraunes Haar an den Schläfen leicht grau zu werden begann - hob erstaunt eine Braue.
    »Oho, was hört man denn da? Mr. Silver geriet unter den Pantoffel?«
    »Das wird sich erst herausstellen. Komm doch weiter. Sag Vicky guten Tag.«
    Wir gingen ins Wohnzimmer. Lance

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