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GK409 - Der Herr der Ghouls

GK409 - Der Herr der Ghouls

Titel: GK409 - Der Herr der Ghouls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Friedhofswärters fortgeschafft.
    Mehrere Leichenfresser bewachten draußen das Haus. Caristro hatte es befohlen. Er wollte nicht riskieren, daß Tony Ballard ihn hereinlegte.
    Vicky fühlte sich elend. Sie wußte, daß sie Tony Ballards schwacher Punkt war. Nicht zum erstenmal hakten die Dämonen hier ein, um den Dämonenhasser in die Knie zu zwingen.
    Vielleicht hätte Tony den Kampf gegen die Wesen aus dem Schattenreich erfolgreicher führen können, wenn sie nicht bei ihm gewesen wäre, aber es war ihr nicht möglich, sich von ihm zu trennen. Sie liebte ihn. Sie brauchte ihn. Sie hing an ihm.
    Caristro leckte sich die Lippen. Er starrte das Mädchen mit unverhohler Gier an.
    »Glaub mir, es fällt mir nicht leicht, die Finger von dir zu lassen«, sagte er, und ein wölfisches Knurren mischte sich in seine Worte. »Du bist sehr schön. Und ich bin verrückt nach schönen Mädchen. Ich werde dich niemals freilassen. Es wäre mir unmöglich.«
    Der Hexer war so erregt, daß der Wolf aus ihm hervorzubrechen drohte. Seine bleichen Wangen bedeckten sich mit struppigen Haaren, der Kopf verformte sich. Er hatte Mühe, den Wolf zurückzudrängen.
    »Es ist lange her, seit ich das letzte Mädchen getötet habe«, sagte Caristro. »Hundert Jahre war ich gezwungen, darauf zu verzichten. Hundert Jahre. Eine quälende Ewigkeit. Damals sah London ganz anders als heute aus. Aber es gab auch damals bildschöne Girls. Ich lauerte ihnen in finsteren Straßen und Hinterhöfen auf. Ich hetzte sie so lange, bis sie keine Kraft mehr hatten, vor mir wegzulaufen, und dann fiel ich über sie her.«
    Vicky schüttelte sich vor Ekel, und es schnürte ihr die Kehle zu, als sie daran dachte, daß Hec Caristro mit ihr das gleiche vorhatte.
    ***
    Ich nahm den Fuß vom Gaspedal und bremste den 504 TI sanft ab. Das Fahrzeug rollte vor dem Friedhofstor aus. Das Haus des Friedhofswärters befand sich unmittelbar dahinter.
    Ich stieg aus und stellte fest, daß das Tor nicht geschlossen war. Es war so weit offen, daß ein Mann hindurchgehen konnte.
    Alles war für meine Ankunft arrangiert. Ich warf die Wagentür zu und ging zum Tor. Es war ein kalter Februarabend. Schneeflocken begannen vereinzelt vom Himmel zu tanzen.
    Ich schlüpfte durch das offene Tor und sah zwei Ghouls, die sofort auf mich zukamen. Mit haßverzerrten Fratzen blickten sie mich an, aber sie berührten mich nicht.
    Sie forderten mich lediglich auf, mitzukommen. Ich nickte. Sie brachten mich zu Hec Caristro. Im Haus wimmelte es beinahe von Ghouls. Jedenfalls kam es mir so vor.
    Überall stand so ein widerlicher Leichenfresser und glotzte mich mit seinen glühenden Augen feindselig an.
    Als ich Vicky sah, schluckte ich trocken. Sie blickte mich verzweifelt an, schien zu wissen, daß sie von hier nicht mehr lebend fortkam.
    Caristro in Laurence Browns Körper trat mir entgegen. »So bald sieht man sich wieder«, sagte er spöttisch. »Sie hatten einige gute Phasen in diesem Spiel, doch nun beginnt Ihre Pechsträhne, Ballard.«
    »Ich bin hier, wie Sie es verlangt haben«, sagte ich mit belegter Stimme. »Darf Vicky jetzt gehen?«
    »Noch nicht«, erwiderte der Untote mit Caristros Stimme.
    »Was verlangen Sie noch?« fragte ich wütend.
    »Daß Sie Ihre Waffen auf den Tisch legen.«
    »Tu das nicht!« rief Vicky. »Er hat gesagt, daß er uns beide töten wird, Tony!«
    Caristro lachte gemein. »Das habe ich gesagt, um dir Angst zu machen. Ich habe kein Interesse an dir.«
    »Er lügt, Tony.«
    Ich legte als erstes den Silberdolch auf den Tisch. Caristro grinste zufrieden. »Damit wird mir niemand mehr gefährlich werden. Ich werde ihn gut aufbewahren.«
    Als nächstes legte ich mein silbernes Feuerzeug auf den Tisch. Dann zog ich meinen magischen Ring vom Finger.
    »Jetzt den Revolver!« verlangte Caristro.
    Ich holte den Colt Diamondback aus der Schulterhalfter, legte ihn ab. Liebend gern hätte ich die Waffe auf Caristro abgefeuert, aber damit wäre er nicht zu töten gewesen.
    Und sowie mein Colt gekracht hätte, wären die Ghouls über Vicky Bonney und mich hergefallen. Das war keine Lösung.
    Ich stand still.
    »Das sind noch nicht alle Waffen«, sagte der Hexer.
    Ich hatte gehofft, daß er keine Kenntnis von meinem Dämonendiskus hatte. Aber er wußte davon, und er wußte garantiert auch, daß ich ihn mit dieser Waffe töten konnte.
    Ich öffnete widerwillig mein Hemd. Die handtellergroße, milchig schimmernde Scheibe wurde sichtbar. Ich hakte den Verschluß der Kette auf und

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