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GK467 - Der Killer-Geist

GK467 - Der Killer-Geist

Titel: GK467 - Der Killer-Geist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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bei Mr. Karobec. Ich komme gleich wieder. Vielleicht mit Miles Manda unterm Arm.«
    »Das wäre eine Freude«, sagte ich.
    Der Hüne mit den Silberhaaren verließ die Garderobe des Zigeuners.
    »Manda ist ein gefährlicher Teufel«, sagte Jir Karobec. »Wenn Sie sich vor ihm nicht höllisch in acht nehmen, tótet er Sie, Mr. Ballard.«
    »Fürchten Sie ihn?« fragte ich.
    »Ja, ich gebe zu, ich habe Angst vor seiner Geisterschlinge. Er hat damit sehr viele Menschen umgebracht.«
    »Ich weiß.«
    »Und er wird es wieder tun.«
    »Aber nur dann, wenn es uns nicht gelingt, ihm das Handwerk zu legen.«
    Durch Jir Karobecs Körper ging mit einemmal ein Huck. Seine dunkle Haut wurde fahl.
    »Was haben Sie, Mr. Karobec?« fragte ich besorgt. »Ist Ihnen nicht gut?«
    »Mich hat ein Impuls getroffen«, sagte der Hellseher leise. Er schaute mich mit großen, furchtsamen Augen an.
    »Wer hat diesen Impuls ausgesandt?« fragte ich hastig.
    »Manda. Er ist uns beiden sehr nahe«, flüsterte der Zigeuner.
    Meine Nervenstränge strafften sich.
    Jir Karobec erhob sich. Sein sensibler Geist schien Miles Manda deutlich zu fühlen. Er sagte nichts, starrte nur die Tür an. Ich bekam die Gänsehaut.
    »Steht er da draußen?« fragte ich mit belegter Stimme.
    »Ich… weiß es nicht genau… Aber so nahe war mir Manda noch nie«, erklärte der Wahrsager.
    Ich schlich auf die Tür zu, blieb davor stehen, griff nach dem Knauf, drehte ihn und stieß die Tür auf.
    Niemand stand draußen.
    Jir Karobec ging an mir vorbei. Es hatte fast den Anschein, als würde der Hellseher einem unheimlichen Ruf folgen. Ich ließ den Mann nicht allein gehen. Er schlich den Gang entlang. Ich schien für ihn nicht mehr zu existieren.
    Eine Treppe.
    Sie führte in den Keller.
    Jir Karobec stieg sie hinunter. Ich blieb ihm auf den Fersen. Wir gelangten in einen feuchten Gang. Noch einmal eine Treppe. Der Hellseher blieb unschlüssig davor stehen.
    Ich trat neben ihn.
    Da packte er mich, riß mich nach vorn und stieß mich die steilen Holzstufen hinunter. Ich stürzte und überschlug mich. Die Stufenkanten hämmerten gegen meinen Körper, aber das war nicht schmerzhaft für mich, denn ich hatte vor einiger Zeit ein unfreiwilliges Bad in Drachenblut genommen, und seither machte mir so etwas nichts mehr aus. Man konnte mich auch mit herkömmlichen Waffen nicht mehr verletzen.
    Dennoch war ich weit davon entfernt, ein Supermann zu sein, denn wenn Schwarze Magie im Spiel war, war ich so verletzbar wie eh und je.
    Ein teuflisches Gelächter begleitete meinen Sturz. Oben schrie Jir Karobec: »Hier bleibst du vorläufig, Tony Ballard! Bis Miles Manda Zeit hat, sich um dich zu kümmern!«
    Dann flog die Tür zu. Der Hellseher schloß sie ab, und ich glaubte, die Zusammenhänge zu durchschauen.
    Jir Karobec hatte versucht, neuerlich mit Manda Kontakt aufzunehmen, und der Mörder mit der Geisterschlinge hatte die Gelegenheit wahrgenommen, den Geist des Zigeuners unter seine Befehlsgewalt zu stellen.
    Der Wahrsager konnte nichts für das, was er machte.
    Miles Manda befahl es ihm, und er mußte gehorchen.
    ***
    Nicola Dunn schrie wie am Spieß, doch damit vermochte sie Tom Corby nicht zu retten. Sie rannte auf Miles Manda zu. In ihrer Hysterie begriff sie nicht, in welche Gefahr sie sich begab. Sie schlug mit den Fäusten auf den Unheimlichen ein, während Tom Corby verzweifelt zuckte und zappelte.
    »Hol ihn herunter, du Teufel!« schrie Nicola. »Laß ihm sein Leben!«
    Doch Manda dachte nicht daran, Corby zu verschonen. Schritte klangen durch den Nebel. Die Schüsse von vorhin und nun die Schreie des Mädchens hatten Leute angelockt.
    Miles Manda stieß das schwarzhaarige Mädchen kraftvoll zurück, drehte sich um und verschwand in der Dunkelheit.
    »Tom!« rief Nicola heiser. »Hilfe! Zu Hilfe!«
    Sie eilte zu Corby, der sich nicht mehr regte. Mit beiden Armen umschlang sie ihn und hob ihn hoch, damit sein Körpergewicht die Schlinge nicht noch mehr zusammenzog. Tom war schwer. Nicola hatte große Mühe, ihn festzuhalten.
    Zwei Männer tauchten aus dem Nebel auf.
    Fassungslos sahen sie, daß der Strick, an dem Corby hing, nirgendwo festgebunden war.
    »Helfen Sie mir! Schnell!« schrie Nicola.
    Die Männer eilten herbei. Sie versuchten, Tom Corby herunterzuholen. Es klappte nicht. Die Schlinge ließ sich nicht öffnen. Straff lag sie um Corbys Hals und gab ihn nicht mehr frei.
    »Da ist nichts zu machen«, sagte einer der Männer, und Nicola Dunn brach in Tränen

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