GK473 - Sonne, Sand und Höllenmonster
ausgleichende Gerechtigkeit.
Mankiewicz drehte wie verrückt am Steuerrad. Dan Dillaway begann zu schießen. Seine Kugeln trafen den Kopffüßler zwar, aber sie vermochten dem Ungeheuer nichts anzuhaben.
Das Monstrum schien auf dem Wasser zu stehen. Es hob vier von seinen acht Tentakeln, und so aufgerichtet erwartete es das heranfegende Boot. Ted Mankiewicz ließ das Steuerrad los. Er wollte von Bord springen und sich auf diese Weise in Sicherheit bringen, doch das ließ der Höllenkrake nicht zu.
Das Boot raste unter das Untier.
Der Krake ließ sich darauf fallen. Dillaway stieß einen gellenden Entsetzensschrei aus. Ein schwarzer Tentakel peitschte heran. Der Fangarm erwischte Dillaway, schlang sich um ihn herum, riß ihn aus dem Boot, das heftig schwankte. Er sah das Krakenmaul aus nächster Nähe und schoß darauf seine Maschinenpistole leer. Es nützte nichts.
Das Ende ließ sich nicht âbwenden, und es war grausam.
Ted Mankiewicz hatte einen Hieb von einem Krakenarm erhalten und war zu Boden gegangen.
Wie èine große schwarze Glocke wölbte sich der Leib des Untiers über dem Boot. Sonst war nichts zu sehen. Nur der verdammte Teufelskrake, der nun auch Mankiewiczs Leben haben wollte.
Zwei Fangarme schossen gleichzeitig auf den Gangster zu. Er konnte einen zur Seite stoßen, doch der zweite erwischte ihn. Er spürte, wie sich der kalte Tentakel um seinen Hals schlang, und er brüllte so lange, wie er noch Luft hatte.
Der Teufelskrake hob ihn aus dem Boot und verschwand mit ihm und Dillaways Leiche in der Tiefe.
***
Wir hatten nur tatenlos zusehen können. Obwohl ich eine ganze Menge gegen diese Verbrecher gehabt hatte, hatte ich ihnen ein so grauenvolles Ende nicht gewünscht.
Der Krake ließ sich nicht mehr blicken, aber ich hatte den Verdacht, daß er nicht lange auf Tauchstation bleiben würde. Ich hatte es im Gefühl, daß wir ihn bald wieder zu Gesicht kriegen würden, und darauf mußten wir uns vorbereiten.
»Zurück in die Station«, sagte ich zu Mr. Silver.
Auf dem Meer schaukelte, mit Schlagseite, das leere Motorboot. Die Wellen trieben es langsam auf die Insel zu. Die Motoren liefen nicht mehr. Wir warteten jedoch nicht auf das Boot, sondern kehrten um.
Im Haibecken schwammen nur noch ein paar Kleiderfetzen. Das war alles, was die Raubfische von dem Gangster übriggelassen hatten.
Alec Channing und Frank Esslin gesellten sich zu uns.
»Eine Gefahr ist gebannt«, sagte der WHO-Arzt. »Aber die zweite, weit größere, droht uns immer noch.«
»Wir werden auch mit dem Kraken fertig«, sagte Mr. Silver zuversichtlich.
»Wir müßten mehr Waffen haben, mit denen wir den Schutzschild der Magie knacken könnten«, meinte Frank.
»Ich glaube, ich kann diesbezüglich etwas tun«, versetzte Mr. Silver.
Wir betraten die Forschungsstation. Im Kommunikationszentrum ging Alec Channing auf den Reporter zu und streckte ihm zur Versöhnung die Hand entgegen. »Ich habe Ihnen Unrecht getan und möchte mich dafür entschuldigen, Mr. Korkes.«
Patrick Korkes ergriff grinsend die Hand. »Dann tragen Sie mir also nicht mehr nach, daß ich unerlaubt auf die Insel gekommen bin?«
»In Anbetracht der Umstände will ich nicht so kleinlich sein«, erwiderte Channing. »Es ist Ihr Beruf, ständig Jagd auf interessante Stories zu machen, und wenn wir diese Nacht heil überstehen, kriegen Sie von mir Ihre Geschichte.«
»Das ist ein Wort, Doktor.«
»Aber erst müssen wir diese Nacht hinter uns bringen«, sagte Channing und begab sich zu Margo. Er nahm sie in seine Arme und streichelte sanft ihr sandfarbenes Haar. »Als dieser Kerl dich mit seiner Waffe bedrohte, habe ich mich genauso elend gefühlt wie du.«
»Es ist vorbei«, flüsterte Margo tapfer. »Wir wollen nicht mehr daran denken.«
»Wieso hat sich der eine Gangster plötzlich gegen seine Komplizen gestellt?« wollte Frank Esslin wissen.
»Ich habe ihn hypnotisiert«, antwortete Mr. Silver.
Frank grinste. »Die einfachsten Methoden wirken immer am besten. Wäre schön, wenn sich der Krake auch hypnotisieren ließe.«
»Dem werden wir anders beikommen«, meinte der Ex-Dämon zuversichtlich. Er bat Alec Channing, an die Anwesenden Waffen auszugeben, soweit vorhanden. Sobald dies geschehen war, nahm der Ex-Dämon sich die Munition vor. Er nahm jede einzelne Kugel in seine Silberhände und ließ seine Kraft in das Geschoß fließen.
Er konzentrierte sich dabei angestrengt, und es dauerte fast eine halbe Stunde, bis er die letzte Kugel
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