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Glaub nicht es sei vorbei

Glaub nicht es sei vorbei

Titel: Glaub nicht es sei vorbei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carlene Thompson
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gefunnen?«
    »Jonnie ist tot«, sagte Rebekka brutal. »Und jetzt wird wahrscheinlich auch noch Todd sterben. Keiner hat sich das Lösegeld geholt. Hörst du mich?«
    »Ich versuch's. Kann nicht denken.«
    »Mach die Augen auf.«
    »Kann nicht. Weiß nicht, warum.«
    »Du bist betrunken, darum Mutter, ich bin so wütend auf dich, dass ich ... « Rebekka setzte sich aufs Bett. »Ich hab dich noch nie so betrunken gesehen. Was ist passiert?«
    Suzanne bewegte den Kopf auf dem Kissen hin und her. »Weiß nicht. Kein Dinner. Warten. Musik. Mehr weiß ich nicht. Tut mir Leid. So Leid. Aber ich weiß nichts mehr.«
    »Na wunderbar. Du bist wieder mal eine große Hilfe.« Rebekka sah ihre Mutter verwirrt und angewidert an. »Mach dir nichts draus. Bleib hier liegen und werd wieder nüchtern. Überlass alles Frank, wie immer. Er muss Molly beibringen, dass niemand das Lösegeld geholt hat und wir noch immer nicht wissen, wo Todd ist.«
    »0 Gott«, murmelte Suzanne. »0 Gott. Will helfen.«
    »Nun, du hast ja dafür gesorgt, dass du das nicht kannst. Ich wünsch dir einen schönen Tag, Mutter«, schnaubte Rebekka und stürmte aus dem Zimmer.
    Aber unter all ihrer Wut war sie zutiefst verletzt. Noch gestern hatte sie neue Hoffnung geschöpft und war so stolz gewesen auf ihre Mutter. Die Frau hatte zwei schreckliche Tiefschläge einstecken müssen — den Tod ihres Mannes und den ihres Sohnes. Dann hatte sie sich einer Schwäche ergeben, von der Rebekka nichts wusste. Alkoholismus galt schließlich als Krankheit. Sie wusste das. Aber Suzanne schien so fest entschlossen, sich wieder aus dem Sumpf zu ziehen. Und letzte Nacht, einer so wichtigen Nacht, war sie wieder rückfällig geworden. Wie hatte das bloß geschehen können?
    Rebekka ging nach unten, um eine Tasse Kaffee zu trinken. Betty sagte: »Mr. Hardison wollte Miss Molly besuchen. Er hat nur nicht gesagt, warum, aber ich habe ihm angesehen, dass er keine guten Nachrichten für sie hatte. Weißt du schon was von Todd? «
    Sie durfte Betty die Sache mit dem Lösegeld nicht erzählen. Sie musste erst mit Bill darüber sprechen. Und ohne die gescheiterte Lösegeldübergabe zu erwähnen, konnte sie nicht erklären, wie hoffnungslos die Lage für Todd war. »Ich weiß, dass er am Leben ist. lch weiß aber auch, dass er krank ist«, sagte sie wahrheitsgemäß.
    Betty schlug beide Hände vor den Mund. »0 Gott. Armer kleiner Kerl.«
    »Betty, du bist letzte Nacht nicht mehr hier gewesen, oder?«
    »Nein. Deine Mutter hat mich schon früh in unsere Wohnung geschickt, sie meinte, ich würde müde aussehen. Warum? Habe ich etwas vergessen?«
    »Nein. Es ist nur wegen Mutter. Sie ist so schrecklich betrunken. «
    Bettys Augen weiteten sich. »Was? Wo es ihr schon so viel besser ging?«
    »Ich weiß. Ich wundere mich nur, weil sie noch viel betrunkener ist als sonst. Sie hat sich anscheinend richtig volllaufen lassen.« 
    »Na ja, sie regt sich mächtig auf wegen Todd. Aber trotzdem ...« 
    »Ich habe mich nur gefragt, warum sie so völlig weggetreten ist.«
    »Ich habe keine Ahnung, Schatz. Es scheint immer schlimmer mit ihr zu werden.«
    Das war noch untertrieben, dachte Rebekka, als sie sich duschte und ankleidete. Vor einer Woche erst war sie hier angekommen. Und jetzt kam es ihr schon so vor, als sei sie niemals fort gewesen und als hätten ihre Probleme nie aufgehört. Vielleicht hatte ihre Anwesenheit alles noch schlimmer gemacht. Besser jedenfalls nicht.
    Das war auch der Grund, warum sie nicht zu Molly fahren wollte. Molly nahm es ihr schon übel genug, dass sie ihr bei Todd nicht besser helfen konnte. Frank hatte vernichtende Neuigkeiten. Was hätte ihre Gegenwart schon bewirken können, außer dass sie damit ihr Scheitern untermauerte? Nein, es war für sie beide besser, wenn sie hier blieb. Hoffentlich hatte Clay Molly inzwischen eine Beruhigungsspritze gegeben, damit sie ein wenig schlafen konnte. Zum Glück war diese Jean Wright nicht mehr da, um sich einzumischen. Wie es aussah, war die Frau spurlos verschwunden.
    Etwa fünfzehn Minuten später rief Clay an. »Ich bin wieder im Krankenhaus und erhole mich.«
    »Dann war es schlimm bei Molly?«
    »Mein Gott, Rebekka, ich habe noch nie einen Menschen so leiden sehen. Es wäre mir lieber gewesen, wenn sie geschrien und getobt hätte. Aber sie hat nur vor sich hin gestarrt. Sie hat sich einfach ausgeklinkt, sich ganz in sich zurückgezogen und keinen Ton mehr gesagt. Ich habe ihr eine Beruhigungsspritze

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