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Glaube der Lüge: Ein Inspector-Lynley-Roman (German Edition)

Glaube der Lüge: Ein Inspector-Lynley-Roman (German Edition)

Titel: Glaube der Lüge: Ein Inspector-Lynley-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth George
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fand. Und in Anbetracht ihrer Herkunft und ihrer Bildung besagte er, dass sie eine vollkommen unabhängige Frau war.
    Über Lord Fairclough konnte Barbara nichts Merkwürdiges entdecken. Umso mehr Merkwürdiges fand sie über seinen missratenen Sohn, denn Nicholas Fairclough war nicht gerade auf dem Pfad der Tugend gewandelt, und in seinem Vorstrafenregister fand sie Autounfälle, Verhaftungen wegen Trunkenheit am Steuer, vereitelte Einbrüche, Ladendiebstähle und Hehlerei. Aber inzwischen führte er anscheinend ein beinahe asketisches Leben. Er hatte alle seine Strafen verbüßt und sich seit dem Tag seiner Hochzeit nichts mehr zuschulden kommen lassen.
    Was Barbara zu Alatea Vasquez del Torres brachte, der Frau mit dem komplizierten Namen. Abgesehen von dem Namen hatte Barbara sich in ihrem eselsohrigen Notizheft ihren Herkunftsort notiert, nämlich »Santa María de irgendwas«, was sich als wenig aufschlussreich erwies, denn es gab zahllose Orte in Lateinamerika, die mit Santa María de … anfingen. Das würde kein Zuckerschlecken werden, sagte sie sich.
    Sie überlegte gerade, wie sie vorgehen sollte, als Ardery sie entdeckte. Dorothea Harriman hatte bedauerlicherweise ihrer Chefin gegenüber von Barbaras neuer Frisur geschwärmt und dabei nicht daran gedacht, sich eine nette Lüge auszudenken bezüglich der Frage, wo sie Barbara mit ihrer neuen Frisur außerhalb von Scotland Yard gesichtet haben könnte. Und so war Isabelle Ardery in die Bibliothek im zwölften Stock gekommen, wohin Barbara sich zurückgezogen hatte, um heimlich und in Ruhe den Polizeicomputer zu durchforsten.
    »Ach, hier stecken Sie.« Ardery hatte sich angeschlichen wie eine Katze, und Barbara hätte schwören können, dass sie vor Genugtuung schnurrte.
    »Hallo Chefin«, sagte Barbara und nickte zum Gruß. »Hab immer noch frei«, fügte sie hinzu, für den Fall, dass Isabelle Ardery vorhatte, ihr irgendeinen dienstlichen Auftrag zu erteilen.
    Aber Ardery schien nichts dergleichen im Sinn zu haben. Sie sagte: »Als Erstes möchte ich mir Ihre neue Frisur ansehen.«
    In Anbetracht des Tons ihrer Chefin wollte Barbara lieber nicht wissen, was als Zweites kommen würde. Sie stand auf, um sich begutachten zu lassen.
    Ardery nickte. »Das ist ja tatsächlich ein Haarschnitt«, sagte sie. »Man könnte es sogar als Frisur bezeichnen.«
    Bei dem Preis, den sie dafür hingeblättert hatte, sollte man es als Haarpracht bezeichnen, dachte Barbara. Sie wartete.
    Ardery ging um sie herum. Nickte. »Die Haare. Die Zähne. Sehr gut. Es freut mich zu sehen, dass Sie Anweisungen befolgen können, wenn man Ihnen Feuer unterm Hintern macht, Sergeant.«
    »Stets zu Diensten«, sagte Barbara.
    »Was Ihre Kleidung angeht …«
    »Ich bin im Urlaub, Chefin«, fiel Barbara ihr ins Wort, um ihre Aufmachung zu erklären: Trainingshose, T-Shirt mit dem Aufdruck Finish Your Beer … Children in China are Sober , rote, knöchelhohe Turnschuhe und Donkeyjacke.
    »Auch im Urlaub repräsentieren Sie Scotland Yard, Barbara«, sagte Ardery. »Sobald Sie dieses Gebäude betreten …« Plötzlich fiel ihr Blick auf Barbaras zerfleddertes Notizheft. »Was machen Sie hier eigentlich?«, wollte sie wissen.
    »Ich brauchte nur ein paar Informationen.«
    »Dass Sie diese Informationen hier suchen, lässt darauf schließen, dass es sich um eine Polizeiangelegenheit handelt.« Isabelle Ardery kam einen Schritt näher, so dass sie den Bildschirm besser sehen konnte. »Argentinien?«, fragte sie.
    »Urlaub«, antwortete Barbara leichthin.
    Ardery ergriff die Maus und scrollte erst eine, dann noch eine Seite zurück. »Haben Sie neuerdings ein Faible für die Jungfrau Maria?«, fragte sie, als sie all die Orte sah, die mit Santa María de … anfingen. »Wo soll die Reise denn hingehen? In ein Skigebiet? Ans Meer? In den Dschungel vielleicht?«
    »Ach, ich sammle erst mal Ideen«, sagte Barbara.
    Isabelle fuhr zu ihr herum. »Verkaufen Sie mich nicht für dumm, Sergeant. Wenn Sie nach Urlaubsangeboten suchen würden, dann brauchten Sie das nicht hier im Yard zu tun. Da Sie aber nun einmal hier an diesem Computer sitzen und da Sie sich ein paar Tage freigenommen haben, nehme ich an, dass Sie für Inspector Lynley Informationen sammeln. Habe ich recht?«
    Barbara seufzte. »Ja.«
    »Verstehe.« Arderys Augen wurden schmal. »Dann stehen Sie also mit ihm in Kontakt?«
    »Na ja … mehr oder weniger.«
    »Regelmäßig?«
    »Ich weiß nicht, was Sie damit meinen«, sagte Barbara. Sie

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