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Gleichklang der Herzen

Gleichklang der Herzen

Titel: Gleichklang der Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Cartland
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natürlich auch nur wenig Menschen, die erfolgreich sind. Während Sie sicher sehr viele kennen werden.“
    „Ziemlich viele“, stimmte der Marquis zu.
    Er wollte hinzufügen: Ich wüsste gern, was Sie von meinen erfolgreichen Freunden halten. Stattdessen aber fragte er sich, was wohl seine Freunde von Romana hielten.
    Würden sie ihr gegenüber argwöhnisch sein?
    Er hatte jetzt nicht mehr ganz so große Bedenken im Hinblick auf diese erste Begegnung wie früher.
    Er konnte sich noch gut daran erinnern, wie entsetzlich Romana mit dem roten Mal auf der Wange ausgesehen hatte! Und dann diese schreckliche Kleidung! Der verbeulte Hut!
    Damals hatte er gedacht, dass er eher sterben würde, als seinen Freunden eine solche Frau als seine eigene Ehefrau vorzustellen. Doch wenn Romana sich weiterhin so entwickelte, wie in den vergangenen zwei Tagen, dann gab es keinerlei Grund, sich weitere Sorgen zu machen.
    Und doch war er sich immer noch nicht ganz sicher.
    Spielte sie etwa mit großem Geschick eine bestimmte Rolle? Konnte es sein, dass Kirkhampton sie auf alles vorbereitet hatte? Wenn er sich jetzt in falscher Sicherheit wiegte, könnte ihn Kirkhampton erneut in einen fürchterlichen Skandal stürzen.
    Dann wäre nicht nur er persönlich diffamiert, sondern auch der gute Name seiner Familie.
    Er starrte bei diesen Gedanken finster auf Romanas fein geschnittenes Profil. Sie schien ganz in den Anblick der Landschaft versunken.
    Doch dann, als ahnte sie seine Zweifel und Ängste, drehte sie den Kopf zu ihm und blickte ihn an.
    „Was denken Sie gerade?“
    „Ich versuche, Sie zu begreifen“, antwortete er.
    „Warum möchten Sie das?“
    „Warum sollte ich nicht? Müssten Sie Angst bekommen, wenn ich das tue?“
    Das war eine sehr direkte Frage, und er überlegte einen Moment, ob sie darauf antworten würde.
    Doch plötzlich war wieder der Ausdruck von Angst in ihren Augen. Ohne ein Wort zu sagen, wendete sie mit einem Ruck ihr Pferd.
    Überrascht sah der Marquis, wie sie den Hügel hinunterritt und das Pferd auf das Schloss zulenkte.
    Als sie das flache Land erreichte, gab sie ihrem Tier die Sporen und galoppierte so schnell davon, dass er sie erst kurz vor dem Schloss einholen konnte.

5. KAPITEL
    „Sie ist reizend! Überaus reizend!“, sagte Lady Lovell. „Vallient, Sie müssen mir erzählen, wo Sie sie kennengelernt haben. Warum habe ich nie von ihr gehört?“
    Der Marquis kannte Lady Lovell von Kindheit an, und schon immer war sie ihm schrecklich auf die Nerven gegangen. Er mochte ihre übertrieben enthusiastische Art zu sprechen nicht. Und wenn sie irgendetwas besonders interessierte, kaute sie hartnäckig an dem Gegenstand herum wie ein Hund an einem Knochen.
    Außerdem war er gerade mit anderen Gedanken beschäftigt. Er hätte gern gewusst, worüber sich Romana so angeregt mit dem Lord Oberrichter unterhielt. Sie saß mit ihm am anderen Ende der Tafel.
    Lord Lovell war am vergangenen Tag zu ihm gekommen, um mit ihm über die Grenzen ihrer Besitztümer zu sprechen. Und als er sich verabschieden wollte, hatte er gesagt: „Sicherlich werden Sie die Tradition nicht brechen und ein kleines Mittagessen für den Lord Oberrichter geben wollen, wie Sie es immer getan haben. Er wird morgen in unserem Haus übernachten. Ich bin ganz sicher, dass er wieder damit rechnet, auch nach Sarne kommen zu können.“
    Dieses alljährliche Treffen hatte der Marquis völlig vergessen. Er wusste, dass es dem alten Herrn gegenüber unhöflich sein würde, ihm in diesem Jahr eine Absage zu erteilen. Solange er sich erinnern konnte, war der Lord Oberrichter ein guter Freund der Familie.
    „Aber natürlich“, hatte er Lord Lovell geantwortet. „Ich würde mich freuen, den Lord Oberrichter, Sie und Lady Lovell mit Ihrer Begleitung hier willkommen heißen zu können.“
    Lord Lovell hatte gelacht.
    „Ich fürchte, da werden Sie mit zwölf Gästen rechnen können. Wie Sie wissen, reist Seine Lordschaft immer mit großem Gefolge.“
    Sofort nachdem Lord Lovell gegangen war, hatte der Marquis nach Mister Barnham schicken lassen, Um mit ihm zu besprechen, dass am nächsten Tag ein Essen in größerem Kreise stattfinden würde.
    Obwohl keiner von ihnen es auch nur mit einem Wort erwähnte, machten sie sich doch die gleichen Gedanken: Wie würde Romana auf dieses erste gesellschaftliche Ereignis reagieren? Außerdem wurden noch andere recht wichtige Gäste erwartet.
    Lord Lovell war für diese Grafschaft der Vertreter des Königs, und er

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