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Gleichklang der Herzen

Gleichklang der Herzen

Titel: Gleichklang der Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Cartland
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Benedictas außergewöhnlichen Liebreiz. Gleichzeitig brachte es die Schönheit ihrer Gestalt und die Anmut ihrer Bewegungen zum Ausdruck.
    „Ich finde es bezaubernd“, versicherte ihr der Herzog. „Es ist genau das Kleid, in dem ich meine Nichte gern sehen würde, wenn ich eine hätte.“
    Das sagte er mit voller Absicht, denn die gut gemeinte Warnung des Majors klang ihm noch in den Ohren.
    „Bevil, gibst du mir nicht Recht? Mir fällt gerade ein, dass deine Nichte Jane im gleichen Alter sein müsste.“
    „Das stimmt. Ich darf aber sagen, dass sie nicht annähernd so hübsch ist.“
    Benedicta schenkte ihm ein schüchternes Lächeln. Dann wanderte ihr Blick wieder zurück zum Herzog, dessen Meinung sie offensichtlich höher schätzte.
    „Sind Sie ganz sicher?“, fragte sie.
    „Ganz sicher. Ich bewundere Mrs. Newalls Geschmack und ihre Fähigkeit, ein so entzückendes Kleid in so kurzer Zeit herbeizuzaubern.“
    „Die Hausmädchen haben den ganzen Nachmittag daran genäht“, erklärte Benedicta, „und es ist eigentlich noch gar nicht richtig fertig, doch ich wollte so gern, dass Sie mich in einem anderen Kleid sehen.“
    „Sie werden unserer Tischrunde Glanz verleihen“, machte der Herzog ihr Mut.
    Dem Major entging nicht, dass Benedictas Augen auf dieses Kompliment hin unmissverständlich aufleuchteten.
    Es war, als hätte das neue Kleid sie alle in gute Stimmung versetzt. So kam es, dass die Unterhaltung sich fröhlicher und amüsanter gestaltete als bei den früheren Mahlzeiten.
    Der Herzog gab Kriegserlebnisse heiterer Art zum Besten und brachte Benedicta zum Lachen.
    So beschrieb er seine Abenteuer nach dem Sieg in Frankreich und brachte es fertig, sogar die Rückkehr der Truppen nach England und die Schwierigkeiten der Abrüstung amüsant erscheinen zu lassen.
    Benedicta ihrerseits berichtete über Zwischenfälle, die sich auf ihrem Marsch von Northumberland nach dem Süden ereignet hatten. So war es ihnen passiert, dass man sie mit Hunden von den Haustüren verjagte und dass sie ihr Nachtlager mit üblem Gesindel teilen mussten, dass sie zu bestehlen versuchte und sehr enttäuscht war, als bei ihnen nichts zu finden war.
    Es wurde viel gelacht, und als sie schließlich nach Tisch aufstanden, um in den Blauen Salon zu gehen, rief Benedicta aus: „Noch nie habe ich eine so lustige Gesellschaft erlebt! Offen gestanden habe ich vorher noch nie in Gesellschaft zweier Herren gespeist. Ich wusste gar nicht, wie anregend das sein kann.“
    „Nun, da dürfen wir uns mit Recht geschmeichelt fühlen“, antwortete der Major gut gelaunt.
    „Warte ab, bis Richard wieder wohlauf ist“, warf der Herzog ein. „Dann werden wir beide nichts mehr zu melden haben.“
    „Aber das stimmt nicht!“, wehrte Benedicta hastig ab. „Wie können Sie nur glauben, ich wäre lieber mit jemand anderem zusammen als mit Ihnen … beiden?“
    Dieses letzte Wort fügte sie schnell noch hinzu, sah dabei aber allein den Herzog an. Der Major bemerkte, dass das Unvermeidliche nun geschehen war.
    In diesem Augenblick ging die Tür auf, und der Butler meldete: „Lady Delyth Maulden, Euer Gnaden.“

4. KAPITEL
    Einen Moment lang war es, als wären alle im Salon wie versteinert.
    Nur Lady Delyth hatte nichts von ihrer Ruhe und Selbstsicherheit verloren. Mit einer spöttischen Geste knickste sie vor dem Herzog.
    „Ich bringe Euer Gnaden gute Nachrichten, die sicher sehr willkommen sind.“
    Der Herzog enthielt sich einer Antwort. Benedicta, die den Blick nicht von der Besucherin wenden konnte, sagte sich, dass sie noch nie eine so schöne, strahlende und betörende Frau gesehen hatte.
    Lady Delyth wirkte in ihrem smaragdgrünen Seidengewand mit dem tiefen Ausschnitt und der durchsichtigen Tunika sehr faszinierend und gleichzeitig so gefährlich wie eine Schlange.
    Smaragde schimmerten an ihrem weißen Hals und in ihrem dunklen Haar. Benedicta erschien sie wie ein Wesen aus einer anderen Welt.
    Ohne die Antwort des Herzogs abzuwarten, fuhr Lady Delyth fort: „Ich weiß, es wird Sie und Major Haverington freuen zu hören, dass die Behörden entschieden haben, Sir Jocelines Tod sei einem Unfall zuzuschreiben. Wir brauchen uns um den armen Richard also keine Sorgen mehr zu machen.“
    Auf der Stirn des Herzogs zeigte sich eine tiefe Furche, deren Ursache nicht misszuverstehen war.
    Was Lady Delyth da sagte, war ihm nicht neu, denn er hatte außer seinem Anwalt noch einen weiteren Rechtsbeistand und dazu Dr. Emerson zum Gericht

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