Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Global Warning

Titel: Global Warning Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kyle Mills Bea Reiter
Vom Netzwerk:
Kleidung war immer noch in erster Linie dazu zu, auf das immense Vermögen hinzuweisen, das er angehäuft hatte.
    »Wir haben Berichte erhalten, nach denen mehrere Bohrungen im Naturschutzgebiet von Alaska geschlossen wurden«, sagte er schließlich.
    Jenna bekam plötzlich weiche Knie und musste sich auf einen kleinen Tisch stützen. Als sie ihr Gleichgewicht wiedergefunden hatte und die Hand wegnahm, blieb ein
handtellerförmiger Schwitzfleck auf der Tischplatte zurück.
    »Es hat funktioniert«, warf Udo ein, während Teague sie schweigend musterte. »Deine Bakterien, dein Impfsystem. Es hat alles so funktioniert, wie du gesagt hast.«
    Teague nickte und achtete darauf, Blickkontakt mit ihr zu halten. »Das sind zehn Milliarden Barrel Öl, die das Land, aus dem sie gefördert werden, nicht mehr zerstören können, Jenna. Zehn Milliarden Barrel Öl, die die Luft nicht mehr vergiften und keine Tiere mehr töten können.«
    Das Wichtigste schien zu sein, dass Öl zerstört wurde - alles andere war wohl egal. Teague war machthungrig im wahrsten Sinne des Wortes. Die meisten Menschen interessierten sich nur wegen der Äußerlichkeiten für die Verlockungen der Macht - für sie war es wichtig, was sie sich damit beschaffen konnten, oder wie sie andere damit beeindrucken konnten -, doch für ihn war sie eine Art Lebenselixier.
    »Die Menschheit ist kurz davor, von der Klippe zu springen«, fuhr er fort. »Den Treibhauseffekt leugnen wir immer noch, obwohl es erdrückende Beweise dafür gibt. Wenn Stürme ganze Küsten wegreißen und es Einbußen bei der Ölfraffinierung gibt, verfolgt die Regierung dann eine Umweltpolitik, die dafür sorgt, dass so etwas nicht noch einmal passiert? Nein, sie heben Umweltschutzauflagen für die Energieproduktion auf und bauen neue Ölraffinerien, die weiter vom Meer entfernt sind. Das ist doch verrückt. Die Ölvorräte gehen zu Ende. Das kann man leugnen, so oft man will, aber Öl ist eine endliche, nicht erneuerbare Ressource. Eines Tages werden wir in
einer ölfreien Gesellschaft leben. Die Frage ist nur, wie lange sich die Zerstörung der Erde noch fortsetzen wird, bevor es so weit ist.« Teague machte eine Pause und bewies wieder einmal, dass er die unheimliche Fähigkeit besaß, ihren Gesichtsausdruck lesen zu können. »Du quälst dich immer noch mit Selbstzweifeln.«
    »Und du schwingst immer noch gern große Reden.«
    Einen Moment lang war es still, dann lachte er. Auf Udos Gesicht erschien ein breites Grinsen, Jonas dagegen starrte sie nur an, als wäre sie eine zerfallende Leiche.
    »Angst kann dich schützen, Jenna. Liebe kann dich glücklich machen. Selbst Hass hat noch einen Zweck. Aber Bedauern? Schuldgefühle? Keines dieser Gefühle hat je zu etwas Produktivem geführt.«
    »Ich habe es getan, weil ich dachte, es würde mehr nützen als schaden. Aber so sicher wie du bin ich mir da nicht. Das war ich nie.«
    »Dann hältst du das, was ich gerade gesagt habe, für falsch?«
    Jenna wäre lieber ganz woanders gewesen. Sie wollte nicht darüber reden. Sie wollte sich nur für den Rest ihres Lebens in ihrem dunklen, einsamen Haus verkriechen und Fertigmahlzeiten essen.
    »Es geht nicht darum, ob es richtig oder falsch ist.«
    »Nein? Um was geht es dann?«
    Sie wusste, dass er noch länger bleiben würde, wenn sie ihm darauf antwortete, doch sie konnte nicht anders. »Es geht darum, ob die vier Leute in diesem Raum das Recht hatten, diese Entscheidung für den Rest der Welt zu treffen.«
    »Jemand musste es tun.«

    »Ich habe lange darüber nachgedacht, wie man das Wort ›Terrorist‹ definieren soll«, fing sie an.
    »Hältst du uns etwa für Terroristen?«, stieß Udo hervor.
    »Glauben nicht alle Terroristen, dass sie das Richtige tun? Sind sie sich denn nicht alle sicher? «
    »Großer Gott«, sagte Teague, dessen Stimme immer lauter wurde. »Hier geht es doch nicht darum, wie sich jemand Gott vorstellt, oder um irgendeine verrückte Verschwörungstheorie. Wir haben auf der Grundlage von wissenschaftlichen Beweisen gehandelt, die eindeutig belegen, dass wir alles zerstören, was uns am Leben erhält! Wir versuchen, die Menschen zu retten. Wir wollen ihnen nichts Böses. Und was für einen Preis müssen wir dafür bezahlen? In der Wildnis von Alaska schlummert ein Zehntel eines Prozents der weltweiten Ölförderungskapazitäten. Das kannst du doch nicht mit dem 11. September vergleichen. Jenna, wir haben eine große Verantwortung übernommen. Wir haben alle große

Weitere Kostenlose Bücher