Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Glücklich gestrandet

Glücklich gestrandet

Titel: Glücklich gestrandet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
Vom Netzwerk:
mit gerötetem Gesicht in der Kabine erschien und den Eindruck machte, ganz in seinem Element zu sein. »Die Pumpe funktioniert jetzt bestens, aber am Anfang haben wir doch einiges verschüttet.«
    Jo reichte ihm eine neue Rolle und nahm sich vor, vor der Reise nach Holland eine Großpackung zu kaufen. »Was ist mit Zeitungen?«
    »Ich werde Dora fragen, ob sie die Papiertonne plündern kann.«
    »Sie telefoniert mit ihrer Mutter. Wenn sie fertig ist, können wir zusammen zum Papiercontainer gehen.«
    »Oh. Gut.«
    Als Tom verschwunden war, ging Jo durch den Kopf, dass der Mensch, nach dem sie sich im Augenblick am meisten sehnte, ihre eigene Tochter war. Karen war nicht annähernd so gesetzesfürchtig und würde es ohne einen Schimmer von Schuldgefühlen oder Zweifeln schaffen, eine Mülltonne zu plündern. Jo schaltete ihren Laptop ein und tippte eine schnelle E-Mail.
    Hier ist die Hölle los! Marcus (ein alter Freund von Michael und mir, Dad hat ihn vor etlichen Jahren auch gekannt) füllt Diesel in ein Zitronensaftfass um, und ich muss Zeitungen besorgen, um aufzuwischen, was überfließt. Ich wünschte, du wärest hier!!!! Alles Liebe, Mum.
    Dora tauchte mit ihrem Telefon in der Hand wieder auf. Sie sah aus, als hätte sie geweint, aber im Wesentlichen wirkte sie glücklich. Sie trat vor Jo hin und umarmte sie. »Du bist ja so weise! Wir haben miteinander geplaudert, und ich fühle mich jetzt so viel besser. Aber ich fahre nicht nach Hause«, fügte sie hinzu.
    »Hat deine Mutter dich darum gebeten?«
    »Ja, doch ich habe ihr erklärt, dass ich ein neues Leben begonnen habe und bald einmal für ein Wochenende nach Hause kommen werde, allerdings nicht für immer.«
    »Wie hat sie es aufgenommen?«
    »Nun, es hat ihr natürlich nicht gefallen, aber sie musste es akzeptieren. Ich bin jetzt erwachsen!« Dora grinste. »Lass uns spielen gehen!«
    »Hm, ich denke, ich habe mich hinreichend davon überzeugt, dass die Tanks sauber sind«, erklärte Marcus, als Dora und Jo erschienen. »Ich mache mich dann besser auf den Weg. Carole wird sich schon fragen, was mir zugestoßen ist.«
    »Ich fühle mich schrecklich!«, sagte Jo. »Ich hätte dich schon vor einer Ewigkeit hinauswerfen sollen.«
    »Ich bin für mich selbst verantwortlich«, erwiderte er. »Du brauchst mein Kommen und Gehen nicht zu überwachen.«
    »Nein, wahrscheinlich nicht. Einen Moment lang dachte ich, du und Tom wärt Freunde von Karen, denen ich erlaubt habe, viel länger zu bleiben, als ihre Eltern es gestattet haben.« Dann überlegte sie einen Moment. »Hast du schon ein Datum festgelegt?«
    »Es müssen noch einige Dinge geplant werden, und wir können im Grunde kein Datum festlegen, bevor wir wissen, wie das Wetter sein wird.«
    »Oh. Dora wird ihren Urlaub beantragen müssen … Und Sie auch, Tom.«
    »Oh, Fred wird es verstehen«, antwortete Tom überzeugt.
    »Ich hoffe es«, meinte Dora. »Ich möchte ihn nicht im Stich lassen.«
    Dora wählte den Augenblick, um Fred um Urlaub zu bitten, sorgfältig aus. Sie hatte ein besonders großes Bündel Akten bearbeitet, und nachdem diese aus dem Weg geschafft waren, stand tatsächlich ein unbelegter Stuhl im Büro. Am Ende des Tages saß Fred auf ebendiesem Stuhl, als sie das Thema anschnitt.
    »Fred, ich weiß, ich arbeite noch nicht sehr lange hier …«
    »Sie haben doch nicht etwa vor zu kündigen, Dora?« Auf seiner Miene spiegelten sich Schreck und Enttäuschung wider.
    »Nein, nein! Natürlich nicht. Es gefällt mir unheimlich gut hier. Ich wollte nur fragen, ob ich ein wenig Urlaub haben könnte.« Ihre Stimme verlor sich, denn sie wollte nicht, dass Freds Laune sich weiter verdüsterte.
    »Urlaub! Natürlich, jeder hat das Recht auf Urlaub.« Er klang nicht so, als wäre er besonders begeistert von dieser Tatsache.
    »Ich würde nicht darum bitten, wenn ich irgendwie aus der Sache herauskäme, aber um Jos willen muss ich mitfahren.«
    »Wohin?«
    »Mit der Drei Schwestern nach Holland.«
    »Sie wollen mit dem Boot über die Nordsee?«
    Dora nickte. »Nun, es geht weniger darum, dass ich es will. Ich muss es tun. Obwohl ich es eigentlich auch will.«
    »Hat das etwas mit dem jungen Tom zu tun?«
    »Nun …«
    »Ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendjemand irgendwo hinfahren kann, ohne dass er versucht, eine Koje auf dem betreffenden Kahn zu ergattern.«
    Dora lachte. »Ja, er kommt mit. Er ist ausgesprochen versessen darauf. Und anscheinend muss die Drei Schwestern nach Holland ins

Weitere Kostenlose Bücher