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Glücksboten

Glücksboten

Titel: Glücksboten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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innehielten, um Atem zu schöpfen, stand seine Jacke offen und entblößte seine nackte Brust, während Perditas Bluse ihr über die Schultern fiel und ihr zusammen mit den Trägern ihres BHs bis zu den Ellbogen hing.
    »Nicht hier«, murmelte er. »Nicht auf dem Arbeitstisch, um Gottes willen. Komm mit mir.«
    Als wollte er lieber nicht darauf bauen, dass sie ihm folgte, hob er sie hoch und trug sie aus der Küche, durch das verlassene Foyer des Hotels und in die Damentoilette, deren Tür er mit einem Fußtritt öffnete. Er legte sie auf den breiten Spiegeltisch und fegte, ohne Perdita loszulassen, alles, was darauf stand, zu Boden. Ein Seifen-Potpourri, Handtücher, Handcreme und Parfümflaschen landeten achtlos auf dem Fußboden.
    Lucas drehte Perdita so, dass sie Platz für ihre Beine hatte. Sie leistete keinen Widerstand, aber ihre Leidenschaft verebbte langsam. Kalte Luft strich über ihr nacktes Fleisch und kühlte sie ab. Dort hinten, unter den heißen Lichtern der Küche, wo Temperaturen und Leidenschaften jenseits aller Vernunft brannten, war ihr die Wildheit ihrer Gefühle nur natürlich erschienen. Hier, in der kühlen, gedämpften Umgebung der Damentoilette, kamen sie ihr plötzlich unangemessen vor.
    Und wieso kannte Lucas sich eigentlich so gut in der Damentoilette aus? Wieso wusste er, dass dort ein Ankleidetisch stand, der sich für die Liebe eignete? Hatte er andere Mitarbeiterinnen dort hingebracht, für eine schnelle Nummer nach Ende der Schicht? Es mochte tausend unschuldige Erklärungen für seine Vertrautheit mit der Damentoilette geben, aber keine davon kam Perdita im Augenblick in den Sinn. Langsam gewann die Vernunft Oberhand über ihre ersterbende Leidenschaft, und mit der Vernunft kamen Verwirrung und Zweifel.
    »Lucas - ich glaube wirklich nicht, dass wir das tun sollten.« Ihre Stimme schien sich von ihren Begierden zu lösen und erinnerte sie an die vernünftige Frau, die sie normalerweise war, eine Frau, die mit beiden Beinen auf dem Boden stand. Plötzlich war sie unendlich weit entfernt von der wilden, unkontrollierbaren, von Leidenschaften getriebenen Frau, in die Lucas sie verwandelt hatte.
    Er atmete hörbar, und das nicht nur, weil er sie ein paar Meter getragen hatte. Dann schluckte er. »Es ist nicht die Frage, ob wir es tun sollten oder nicht. Willst du es?«
    Und ob sie es wollte. Perdita wollte mit Lucas schlafen, wollte, dass er mit ihr schlief. Sie wusste genau, dass die sexuelle Frustration ihr sonst wahrscheinlich monatelang den Schlaf rauben würde, dass sie sie auf eine Weise quälen würde, wie sie das seit Jahren nicht mehr getan hatte. Aber sie wusste auch, dass sie Ewigkeiten brauchen würde, um wieder der zufriedene, erfüllte Mensch zu sein, der sie gewesen war, falls sie jetzt mit ihm schlief. Für sie war die körperliche Liebe niemals nur eine simple Erlösung von sexueller Spannung gewesen, und sie bezweifelte, dass die Liebe für Lucas jemals etwas anderes als genau das sein würde. Sie würde ihm abermals die Möglichkeit geben, sie zu verletzen, und diesmal würde sie sich vielleicht nicht mehr erholen. Genauso wenig jedoch konnte sie ihm eine unehrliche Antwort geben.
    »Und ob ich es will, Lucas. Du weißt, dass ich es will. Aber nicht hier, nicht so - und es geht mir nicht um die Damentoilette, um Himmels willen! Vor ein paar Sekunden hätte ich auf dem Küchenfußboden mit dir geschlafen ...« Sie schloss die Augen und bedauerte eine Sekunde lang, dass sie nicht genau das getan hatten.
    »Aber jetzt nicht mehr?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich habe mich hinreißen lassen. Ich habe ... dich gewollt. Aber ich war wütend auf dich. Ich wollte dich verletzen, dich in Stücke reißen, kratzen und beißen und nach dir schlagen.« Sie sah die Spuren, die ihre Finger auf seinem Oberkörper hinterlassen hatten. Perdita streckte die Hand aus, um sie zu berühren, aber er trat abrupt einen Schritt zurück. »Ich habe dir wahrscheinlich etliche blaue Flecken beschert«, meinte sie lächelnd, »nicht dass du sie nicht verdient hättest, aber Sex hat nichts mit Rache zu tun. Sex hat für mich etwas mit Liebe zu tun.« Lucas räusperte sich und beobachtete, wie sie ihre Bluse zuknöpfte. »Es tut mir schrecklich Leid, dass ich dich an der Nase herumgeführt habe«, fügte sie hinzu.
    Er wandte sich von ihr ab und lachte kurz auf, bevor er sich seinen eigenen Knöpfen zuwandte. »Ich nehme an, das habe ich nur mir selbst zuzuschreiben. Wie üblich.«
    »Ich habe

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