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Glücksboten

Glücksboten

Titel: Glücksboten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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reduziert, die aufeinander wütend gewesen waren. Und auch wenn Perdita nicht einmal sich selbst gegenüber zugegeben hätte, dass es mehr war, hätte sie doch niemals mit einem anderen Mann derart gerauft, wie sehr er sie auch in Wut gebracht haben mochte.
    Da ihr der neue Herd und die Küche von nun an jeden Tag gegenwärtig waren, konnte sie die Fernsehsendung nicht länger verdrängen, und sie hoffte, dass Lucas bei ihrer nächsten Lieferung in Grantly House darauf zu sprechen kommen würde. Das Ganze hatte ihr mittlerweile so viel Scherereien bereitet, dass sie es ebenso gut endlich hinter sich bringen konnten. Aber Lucas blickte nur kurz auf, als sie mit den ersten Kisten hereinkam, und sagte: »Janey, fass Perdita bitte mit an.«
    »Na, das ist aber mal was Neues!«, entfuhr es Perdita, während sie und Janey den Lieferwagen ausluden. »Man stelle sich vor, dass Lucas dich entkommen lässt, und sei es auch nur für ein paar Sekunden.«
    Janey schnitt eine Grimasse. »Ja, und es kommt mir sehr ungelegen, weil ich Crème brûlée im Ofen habe, die gleich raus muss.«
    »Mach dir keine Gedanken meinetwegen. Ich komme schon zurecht. Aber was ist denn in Lucas gefahren?«
    »Er hat sich in letzter Zeit wirklich Mühe gegeben, nett zu sein. Du musst etwas zu ihm gesagt haben, als du neulich abends mit ihm zusammengearbeitet hast. Entweder das, oder er übt das Nettsein schon mal fürs Fernsehen.«
    Perdita lachte. »Ich wünschte, Lucas würde mir mitteilen, wann die Sache eigentlich steigen soll.«
    »Warum fragst du ihn nicht?«, wunderte sich Janey.
    Perdita schüttelte den Kopf. »›Man soll schlafende Hunde nicht wecken‹, wie meine Lehrerin zu sagen pflegte. Jetzt sei so lieb und halte mir die Tür auf.«
    Sie räumte gerade den Inhalt des Kühlraums um, damit sie nicht länger über mehrere Liter Sahne und einen Brie von der Größe eines Wagenrads klettern musste, um zum Salat vorzudringen, als ein beharrliches Klingeln in ihr Unterbewusstes drang. Unglücklicherweise brauchte sie ein paar Sekunden, um zu begreifen, dass es ihr Telefon war, und als sie dahinter gekommen war, wie sie den Anruf entgegennehmen musste, hatte es zu klingeln aufgehört. Sie ging mit dem Telefon in die Küche und schlenderte auf Greg zu.
    »Mein Telefon hat gerade geklingelt, und ich bin nicht rechtzeitig drangegangen. Was mache ich jetzt?«, murmelte sie, in der Hoffnung, dass Lucas, der gerade mit dem Ofen beschäftigt war, es nicht mitbekommen würde.
    Greg nahm ihr das Telefon ab und musterte es mit einem Stirnrunzeln. »Ich habe kein Handy«, antwortete
    er.
    Lucas kam mit langen Schritten herbei und riss Greg das Telefon aus der Hand. »Du müsstest eigentlich sehen können, wer dich angerufen hat, Perdita. Weißt du denn immer noch nicht, wie dieses Ding funktioniert?«
    »Es ruft mich ja nie jemand darauf an. Wahrscheinlich hatte der Betreffende sich nur verwählt.«
    Lucas drückte etliche Knöpfe, was zu einer Abfolge kleiner Pieptöne und Quiekser führte. »Da siehst du es: Nicht angenommenes Gespräch - das Display zeigt die Nummer.« Er gab Perdita das Telefon zurück.
    Die Nummer im Display sagte ihr nichts. »Wahrscheinlich ein Kunde. Ich gehe nach Hause und rufe zurück.«
    Lucas schnalzte verärgert mit der Zunge. »Warum rufst du nicht von hier aus an? Das ist der Sinn eines Handys, weißt du? Du brauchst nicht an deinem Schreibtisch zu sitzen, um zu telefonieren.«
    »Aber ich brauche meine Auftragsbücher, um eine Bestellung aufzunehmen«, erwiderte sie scharf.
    Lucas ging nicht weiter darauf ein. »Bist du heute Nachmittag zu Hause? Ich muss kurz mit dir reden.«
    »Kannst du nicht jetzt mit mir reden? Es erleichtert nämlich vieles, Leute, mit denen man sprechen möchte, direkt vor der Nase zu haben. Das erspart es einem, Verabredungen zu treffen.«
    »Wirst du zu Hause sein oder nicht?«
    »Ich gehe zum Mittagessen zu Kitty, werde aber am frühen Nachmittag zurück sein.«
    »Dann komme ich später vorbei.«
    Perdita stolzierte hinaus und vergaß dabei ganz, dass sie im Kühlraum überall Kisten mit Salat und Flaschen mit Sahne auf dem Boden hatte stehen lassen.
    Nachdem sie das Telefongespräch, das ihr entgangen war, erledigt hatte, ging sie zu Kitty hinüber und war keineswegs überrascht, das Haus leer vorzufinden. Es war ein kühler Tag, aber der Himmel war hell, und die Sonne brach durch die Wolken. Kitty sah sicher nach, welche Fortschritte die Zwiebeln machten, die sie im vergangenen Herbst

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