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Glücksregeln für den Alltag

Glücksregeln für den Alltag

Titel: Glücksregeln für den Alltag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Howard C. Cutler Dalai Lama
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Beziehungen oder sogar Schwierigkeiten, Herausforderungen. Aber was sehen Sie im weiteren Sinne als den wichtigsten Faktor an? Was ist für das Glück in der Arbeit am bedeutsamsten?“
    Der Dalai Lama antwortete nicht sofort. Sein äußerst konzentrierter Gesichtsausdruck verriet, dass er sorgfältig über diese Frage nachdachte. Schließlich erwiderte er: „Unser Ziel in dieser Diskussion über die Arbeit ist doch herauszufinden, wie die Menschen Erfüllung darin finden, nicht wahr? Und dabei, so denke ich, ist wohl die innere Einstellung des Einzelnen am wichtigsten. Ja... die Einstellung zur Arbeit ist der wichtigste Faktor.“ Er machte wieder eine Pause. ,Außerdem sind Selbstbewusstheit -Gewahrsein - und Selbsterkenntnis entscheidend“, fügte er hinzu. „Das sind die Schlüsselfaktoren.
    Aber, wie wir bereits feststellten, kann es natürlich auch noch andere Faktoren geben. Die emotionale Veranlagung eines Menschen kann eine wichtige Rolle spielen, das Ausmaß von Emotionen wie Neid, Feindseligkeit, Habgier und so weiter. Ein Beispiel: Jemand bekommt einen Job; wenn der ihn innerlich befriedigt und der Betreffende sich angemessen bezahlt fühlt, so kann diese Arbeit ihm Erfüllung bringen. Doch ist da vielleicht ein zweiter Mensch, der denselben Job hat, aber ehrgeiziger ist und denkt, er verdiene einen besseren Job als den, den er hat, und der seine Arbeit daher als erniedrigend empfindet. Er ist neidisch auf andere Kollegen. Obwohl er dieselbe Arbeit wie der Mensch im ersten Beispiel hat, wird sie ihn nicht erfüllen. Solche Faktoren sind natürlich von Bedeutung.“

    D iese Sätze des Dalai Lama werden durch wissenschaftliche Befunde erläutert. Die beste Untersuchung über die allgemeine Haltung zur Arbeit ist wohl die Studie, die 1997 von Amy Wrzesniewski, einer Organisationspsychologin und Professorin für Wirtschaft an der New Yorker Universität, und ihren Kollegen durchgeführt wurde. Sie zeigt, dass man die Arbeitenden im Allgemeinen drei Kategorien zuordnen kann.
    Die erste Gruppe betrachtet die Arbeit lediglich als Job. Für sie liegt das Hauptaugenmerk auf dem Einkommen. Die Arbeit selbst interessiert sie nur wenig, sie suchen darin weder Freude noch Erfüllung. Da ihr hauptsächliches Anliegen die Höhe des Gehalts ist, geben sie den Job schnell auf und nehmen einen anderen an, wenn sie einen Gehaltsverzicht in Kauf nehmen müssen oder ihnen ein besser bezahlter Job angeboten wird.
    Die zweite Gruppe betrachtet die Arbeit als Möglichkeit, Karriere zu machen. Sie denken vor allem ans Weiterkommen. Diese Menschen werden nicht so sehr von der finanziellen Seite ihres Jobs motiviert, sondern von Prestige und sozialem Status und der Macht, die mit Titeln und mit höheren Positionen einhergeht. Die Menschen dieser Kategorie sind persönlich engagiert in ihrem Job, aber sobald sie nicht mehr aufsteigen können, werden sie unzufrieden. Es ist also gut möglich, dass in diesem Fall ihr Interesse an ihrem Job schwindet und sie sich sogar eine neue Arbeit suchen.
    Die letzte Kategorie umfasst diejenigen, die ihre Arbeit als Berufung betrachten. Diese Menschen tun die Arbeit um der Arbeit willen. Zwischen ihrem Job und anderen Aspekten ihres Lebens besteht häufig keine wirkliche Trennung. Die Menschen dieser Kategorie lieben ihre Arbeit, und wenn sie es sich leisten könnten, würden sie selbst dann Weiterarbeiten, wenn sie nicht dafür bezahlt würden. Sie sehen ihre Arbeit als sinnvoll an und haben das Empfinden, einen höheren Zweck damit zu verfolgen und einen Beitrag für die Gesellschaft oder die Welt zu leisten. Es überrascht nicht weiter, dass diejenigen, die ihre Arbeit als Berufung betrachten, in der Regel viel zufriedener in ihrer Arbeit - und auch im Leben — sind als die Menschen, die die Arbeit nur als Job oder Karrieremöglichkeit sehen. Die Wissenschaftler fassen ihre Ergebnisse folgendermaßen zusammen: „Es kann sein, dass Zufriedenheit mit dem Leben und mit der Arbeit mehr davon abhängt, wie ein Arbeitender seine Arbeit sieht, als vom Einkommen oder von dem Prestige, das mit der Arbeit verbunden ist.“
    Doch wir müssen uns nicht auf Sozialwissenschaftler, Organisationspsychologen oder Betriebswirte mit MBA-Abschluss stützen, um zu beweisen, dass dies so ist. Jeder kann das herausfinden, indem er sein eigenes Leben und das Leben der Menschen um ihn herum betrachtet. Mit ein wenig Überlegung und Beobachtung wird man leicht entdecken, dass die persönliche Einstellung einen

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