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Glücksspiel der Liebe

Glücksspiel der Liebe

Titel: Glücksspiel der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Alexander
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ihr durch den Kopf. »Dachten Sie etwa, ich sei eine Dirne?«
    »Selbstverständlich nicht«, sagte er. Doch sie konnte in seinen Augen lesen, dass er ihre Tugendhaftigkeit zumindest in Frage gestellt hatte.
    Sie röchelte.
    »Sehen Sie, Miss Fairchild, ich kenne eine Reihe von Schauspielerinnen, die keine, ähm...«
    »Dirnen?«
    »... sind, genau. Obgleich sie zu eher großzügigeren Moralvorstellungen neigen...« Seine Stimme verlor sich hilflos, er schien keine Ahnung zu haben, was er sagen konnte, ohne die Situation noch schlimmer zu machen. Fiona hätte sein Benehmen möglicherweise als recht charmant empfunden, wenn sie nicht so zornig gewesen wäre.
    Sie verengte die Augen zu schmalen Schlitzen und widerstand dem Drang, ihm ihre Arme um den Hals zu schlingen. »Und deshalb nahmen Sie sich die Freiheit, mich zu küssen?«
    »Aber nein«, erwiderte er mit Bestimmtheit. »Das hatte nichts mit Ihrer Tugend zu tun. Ich habe Sie geküsst, weil ich das gerne wollte.«
    »Und um unseren Handel zu besiegeln?«
    »Nein! Für mich war es kein Handel. Ich unterlag einem Irrtum.«
    »Indem Sie mich für eine Schauspielerin mit großzügigen Moralvorstellungen hielten?«
    »Ja! Genau das war der Irrtum. Wenngleich Sie nichts unternahmen, um den falschen Eindruck zu korrigieren. In Wirklichkeit« — ein süffisantes Lächeln umspielte seine Lippen — »haben Sie den Kuss erwidert. Und ich muss sagen, Miss Fairchild, das war nicht der Kuss einer Frau, die noch nie geküsst wurde.«
    Sie schnaubte. »Selbstverständlich wurde ich schon einmal geküsst. Sie selbst wiesen mich darauf hin, dass meine Kindertage lange vorbei sind.«
    »Sie wurden bereits nachdrücklich geküsst«, bohrte er.
    »Und Sie haben selbst bereits nachdrücklich geküsst«, fauchte sie. »Sie sind sehr versiert darin. Ich nehme an, Sie hatten ausreichend Übung?«
    Er zuckte bescheiden mit den Schultern.
    »Ich will doch hoffen, dass Sie es genossen haben. Denn die Tage des Übens sind vorbei.«
    »Was?« Ein ratloser Blick.
    »Mein Ehemann wird nicht...«
    »Ich werde nicht Ihr Ehemann werden.« Er erhob die Stimme, doch sie trat auf ihn zu und piekte ihm mit dem Finger in die Brust. »Sie haben eingewilligt!«
    »Ich habe doch erklärt, dass es ein Irrtum war.«
    »Das spielt keine Rolle.« Sie unterstrich jedes einzelne Wort mit einem Stoß ihres Fingers. »Sie haben Ihr Wort gegeben und ich werde Sie nicht daraus entlassen.«
    Er hielt ihre Hand fest und sah sie zornig an. »Ich werde mich nicht derart einfangen lassen.«
    Sie knirschte mit den Zähnen. »Ich habe Sie nicht eingefangen.«
    »Ich fühle mich aber gefangen.«
    »Sie? Sie haben doch keine Ahnung, wie sich das wirklich anfühlt.« Sie blickte ihn unverwandt an. »Zu wissen, dass der Mann, dem man sein ganzes Leben lang vertraut, den man geliebt hat, einen in eine unhaltbare Situation gebracht hat. Dass die einzige Ausflucht aus dieser Lage ist, den einen Fremden zu heiraten oder sich der Gnade eines anderen auszuliefern. Das, mein Herr, heißt gefangen zu sein!«
    Seine Miene wurde weicher. »Es tut mir Leid.«
    Sie blickte in seine blauen Augen und wünschte sich einen kurzen Augenblick lang nichts als für immer so zu verharren, ihre Hand in der seinen. Hätten sie sich doch unter anderen Umständen kennenlernen dürfen, damit sie wirklich die Frau sein konnte, die er sich immer gewünscht hatte. Und er der Mann ihrer Träume. »Helfen Sie mir, Jonathon«, sagte sie leise und bot ihm ihre Lippen dar. »Retten Sie mich.«
    »Nichts würde ich lieber tun, als Sie zu retten, Fiona.« Er senkte den Kopf zu ihr herab, seine Stimme klang tief und einladend. »Sie könnten wirklich alles sein, was ich immer zu wollen glaubte.«
    »Dann heiraten Sie mich«, murmelte sie kaum hörbar an seinen Lippen.
    »Nein«, flüsterte er und presste seine Lippen auf ihre.
    Einen Herzschlag lang genoss sie die Wärme seiner Lippen auf ihren und die Sehnsucht, die bei seiner Berührung ihren Körper durchströmte. Genau wie am Heiligabend. Doch es war alles vergeblich. Ihre Wut wurde erneut entfacht und sie schob ihn heftig von sich.
    »Sie sind ein Schuft, Jonathon Effington! Die schlimmste Sorte von Unmensch, und versuchen Sie nie wieder, mich zu küssen!«
    »Das war kein Versuch. Ich habe Sie geküsst.«
    Sie schniefte. »Fast nicht.«
    Er trat wieder näher. »Vielleicht sollte ich es noch einmal versuchen?«
    »Sie weigern sich, mich zu heiraten, aber küssen möchten Sie mich?« Fassungslos blickte

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