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Glühende Leidenschaft

Glühende Leidenschaft

Titel: Glühende Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Beverley
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Außerdem fiel ihm auf, dass sie sich nicht aus Schüchternheit von ihm losgerissen hatte, sondern weil sie ganz einfach an praktische Dinge dachte.
    Die vernünftige Meg.
    Die dumme Meg.
    Er dachte vielmehr daran, dass sie hier wohl die Nacht verbringen mussten. Wenn ja, dann hatte er Pläne. Was gab es Besseres, um sich warm zu halten?
    Aber er durchsuchte gehorsam den Schrank und musste dabei gleich wieder daran denken, wie arm sie gewesen waren. Vielleicht hatten sie ja genügend Milch, Butter, Obst und andere verderbliche Lebensmittel gehabt, doch er bezweifelte es. Alles, was er fand, war ein Beutel getrocknete Erbsen, etwas Hafer in einem irdenen Topf und einige Bündel graugrüne Pflanzen – sicherlich Kräuter. Außerdem eine Dose Salz, einen Pfefferstreuer und eine blaue Tüte mit etwas Zucker.
    Während er diese traurige Auswahl auf den einfachen Holztisch stellte, fragte er sich, ob das wirklich alles gewesen war, was eine fünfköpfige Familie davor bewahrte, hungern zu müssen.
    Er blickte auf und bemerkte, dass sie ihn mit starrer Miene beobachtete. »Wir haben jeden Tag eingekauft.«
    »Natürlich.« Mit den paar Pennys, die sie hatte. Sax erinnerte sich daran, wie die Zwillinge begeistert über alles Essbare hergefallen waren. Er hatte gewusst, dass jedes Essen ein Festmahl für sie war, und dieses auch gern spendiert, aber er hatte ihre Notlage nicht verstanden.
    Ganz und gar nicht.
    »Kein Gemüse?«, fragte er, ihre leeren Hände bemerkend.
    »Leider nein. Ich hatte gehofft, eine Suppe kochen zu können …« Sie legte etwas mehr Holz auf das erlöschende Feuer. »Das wird nicht lange reichen. Was sollen wir tun?«
    Das Holz hätte also nicht mehr lange gereicht, als sie das Haus verließ, um zu ihrer Hochzeit zu gehen. Und in der Kirche hätte sie beinahe wieder kehrtgemacht.
    Weshalb?
    Sie musste so verzweifelt gewesen sein, dass sie praktisch jede Hilfe akzeptiert hätte.
    Obwohl seine Monster tot waren, musste er sich fragen, was eine Frau in einer derartigen Notlage tun würde, um sich und ihre Familie zu retten. Aber es machte ihm nichts mehr aus, selbst wenn sie ein Werkzeug des Drachen gewesen wäre.
    Er verstand sie.
    Und er vertraute ihr nun.
    Er lächelte sogar. Wenn es so war, dann würde der Plan der Herzogin eine positive Wendung erfahren, wenn er, Sax, aus ihrer Intrige eine gute Ehe machte.
    »Was wir tun sollen?«, wiederholte er. »Ich denke, wir bleiben am besten die Nacht über hier. Wenn wir Glück haben, hat Owain bis morgen früh alles geklärt.«
    »Und wenn nicht?«
    »Lassen wir es doch einfach auf uns zukommen.«
    Sie trat an den Tisch und begutachtete, was er gefunden hatte. »Ich könnte die Erbsen kochen, aber das wird Stunden dauern, und es wird nicht gerade ein Gaumenschmaus werden. Porridge ist immer da, aber auch das braucht Zeit …«
    »Wir müssen zu Bett gehen.«
    Sie blickte ihn erschreckt an. Argwöhnisch.
    »Überlege, Meg. Zusammen in einem Bett, mit einem Haufen Decken, können wir uns bis zum Morgen warm halten. Reden und entscheiden, was wir tun sollen, das können wir im Bett so gut wie hier.«
    »Reden?«
    Der Tisch war zwischen ihnen. »Oder auch andere Dinge tun. Wenn du es willst.«
    »Nein.«
    »Nein?«
    Sie wandte den Blick ab, was seine Hoffnung sofort erstarken ließ. »Wir sollten uns auf unsere Probleme konzentrieren.«
    »Die ganze Nacht lang?«
    »Oder schlafen.« Sie sah ihn wieder an, aber ihr Blick war nicht mehr fest, und im Licht des verlöschenden Feuers meinte er ein Erröten zu erkennen.
    »Ich werde nicht mehr tun, als du willst, Meg.« Wie konnte er sie dazu bringen, es selbst zu wollen? »Betrachte es doch mal so. Wenn uns nichts Besseres einfällt, müssen wir dich vielleicht dem Gesetz überantworten. Diese Nacht könnte also für eine ganze Weile unsere einzige Chance sein.«
    Sie biss sich auf die Lippe.
    »Es tut mir leid, wenn dir dieser Gedanke Angst macht. Ich sehe mich normalerweise eigentlich als einen Menschen, der ziemlich viel Einfluss hat, aber Wunder kann ich auch nicht bewirken. Aber ich werde dich auf jeden Fall vor dem Galgen bewahren.«
    Als sie eine Hand an ihre Kehle legte, hielt er sie rasch fest. »Hör auf damit, Dummerchen.«
    »Aber ich war dort!« Sie drückte ihn an sich. »Man könnte es sehr wohl so darstellen, dass es wirklich schlimm für mich aussieht. Das habe ich gemerkt, als die Herzogin mich ausfragte. Meine Geschichte klingt einfach so sonderbar!«
    »Du bist immer noch die Gräfin von

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