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Glut der Versuchung

Glut der Versuchung

Titel: Glut der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Jordan
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immer noch bewaffnet war.
    »Ich führe stets ein Paar Pistolen bei mir, wenn ich reise«, sagte er, denn ihm entging nicht, wohin Roslyn schaute.
    »Gott sei Dank tun Sie das«, seufzte Winifred. »Sie sind ein hervorragender Schütze, Durchlaucht, und ziemlich heroisch. Nicht wahr, Roslyn? «
    »Ja, fürwahr«, gestand sie widerwillig.
    Er schmunzelte. »Sie blieben vollkommen ruhig, wie mir auffiel, Miss Loring. Viele junge Damen wären in solch einer Situation hysterisch geworden.«
    »Ich neige nicht zur Hysterie.«
    Trotzdem hatte ihr der Überfall mehr Angst gemacht, als sie zunächst dachte. Roslyn erschauderte bei der Erinnerung daran, dass der Bandit drohte, Winifreds Diener zu erschießen. Zweifellos litt sie an den Nachwirkungen eines Schocks, denn sie war wirklich froh, dass der Duke bei ihnen war.
    »Verdammter Feigling«, murmelte Winifred, »zwei unbewaffnete Damen zu überfallen.« Sie sah zu Arden. »Ich hoffe, Sie bleiben über Nacht in Freemantle Park, Durchlaucht. Wir brauchen Sie als Beschützer.«
    »Ja, das hatte ich vor. «
    Roslyn rutschte unbehaglich auf ihrem Sitz hin und her. »Es ist gewiss nicht nötig, seiner Durchlaucht solche Umstände zu machen.«
    Er betrachtete sie amüsiert. »Sind Sie so erpicht darauf, mich loszuwerden? «
    Seine treffende Bemerkung ließ sie erröten.
    »Jemand muss morgen früh die Suche veranlassen und mit den örtlichen Ordnungshütern sprechen«, fuhr Arden fort. »Eventuell sollte man Wachen postieren, um künftigen Raubüberfällen vorzubeugen. Haben Sie einen Verwalter oder einen Inspektor, Mylady? «
    »Einen Verwalter. «
    »Dann spreche ich morgen mit ihm und veranlasse alles Nötige.«
    Roslyn war es nach wie vor nicht recht, dass der Duke in ihre Angelegenheit einbezogen wurde. »Sie müssen sich nicht solche Umstände machen.«
    »Ich habe nicht die Absicht, Marcus von dem Vorfall zu erzählen, und wenn ich die Angelegenheit regle, muss er nichts davon wissen. Ich würde meinen, das ist auch in Ihrem Sinne.«
    Sie zögerte. Natürlich hatte er Recht. Sollte Marcus erfahren, dass sich ein Wegelagerer in der Gegend herumtrieb, würde er wahrscheinlich seine Hochzeitsreise verschieben, und Arabella verdiente es, ihr neues Glück ungestört zu genießen.
    »Ja, ist es«, sagte Roslyn. »Aber dennoch ... «
    »Ich kümmere mich darum«, fiel Arden ihr ins Wort, um weiteren Einwänden vorzugreifen. Sein Tonfall signalisierte deutlich, dass er es nicht gewohnt war, seine Entscheidungen anzweifeln zu lassen. Er war eben ein Duke.
    »Und nun erzählen Sie mir, was heute Nacht geschehen ist«, schlug er vor. »Was genau hat der Wegelagerer gesagt und getan? «
    Roslyn fasste den Ablauf zusammen, während Winifred immer mal wieder Einzelheiten ergänzte.
    »Ich wollte gar nicht glauben, was da passierte«, sagte die ältere Dame zum Schluss. »Wir leben hier in einer sehr ruhigen Gegend. Und dies ist noch nicht einmal die Hauptstraße nach London.«
    »Ich glaube, er hat gewartet, bis wir Danvers Hall verließen, und ist uns dann gefolgt«, mutmaßte Roslyn.
    Arden merkte auf. »Warum glauben Sie das? «
    »Weil er genau wusste, welchen Schmuck Lady Freemantle trug. Er musste sie vorher gesehen haben.«
    » Oder jemand anders, der sie gesehen hatte, informierte ihn«, bemerkte Arden.
    »Aber es ist interessant, dass er nur ihre Brosche wollte.«
    »Brosche?«
    Winifred zog ihren Schal beiseite, um ihm das betreffende Schmuckstück zu zeigen.
    »Hat eine von Ihnen den Mann erkannt?«, fragte der Duke. »Kam Ihnen an ihm irgendetwas vertraut vor, an seinem Aussehen oder seinem Verhalten?«
    »Nein, mir ist nichts aufgefallen«, sagte Roslyn nachdenklich. »Obwohl ich bemerkte, dass er überraschend gebildet sprach. «
    Er hatte nicht wie jemand von niederer Herkunft geredet, dessen war Roslyn sicher. Genau genommen klang seine Aussprache weit weniger grob als Winifreds.
    »Nun«, sagte der Duke, »wir können unser Bestes tun, ihn zu finden, aber ich bezweifle, dass wir Glück haben werden.«
    Dem stimmte Roslyn zu. Einen kleinen, rothaarigen und gebildeten Straßenräuber zu finden, der versucht hatte, Winifred zu berauben, war wohl unmöglich. Das einzige Detail, das seine Identifizierung erleichtern könnte, war, dass er wahrscheinlich eine Wunde am Arm hatte, doch nicht einmal das wussten sie mit Sicherheit.
    Schweigend lehnte sie sich in die Polster zurück. Wie düster doch der schöne Abend geendet hatte.
    Drew bedauerte es beinahe so sehr wie sie, dass

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