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Glut der Versuchung

Glut der Versuchung

Titel: Glut der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Jordan
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Leider verriet seine Miene nicht, was er dachte.
    Roslyn nahm ihren Umhang ab und reichte ihn dem Butler. »Ich führe seine Durchlaucht in den Salon, Pointon. Sie können sich derweil der übrigen Dinge annehmen, die noch zu erledigen sind.«
    »Sehr wohl, Miss Loring.«
    Dann ging sie schweigend voran, den Korridor entlang zum grünen Salon. Arden folgte ihr. Die eher protzige Einrichtung des Salons signalisierte Wohlstand, wenn auch keinen guten Geschmack. Es brannte kein Feuer im Kamin, und die eine Lampe auf dem Sims, die angezündet war, warf nur schwaches Licht in den Raum.
    Roslyn schritt zum Kamin und drehte den Docht der Lampe höher, bevor sie sich mit einem reumütigen Ausdruck zum Duke umwandte. »Ich möchte mich für Lady Freemantle entschuldigen, Durchlaucht. Offensichtlich will sie unbedingt die Kupplerin spielen. Sie brauchen sich allerdings keine Sorgen zu machen, denn von mir droht Ihnen keinerlei Gefahr.«
    Ein ironisches Lächeln umspielte seine Lippen. »Ja, ich weiß. Sie haben es auf Haviland abgesehen.«
    Roslyn merkte, wie sie rot wurde. »Nun ... ja.« Sie zeigte auf das Brokatsofa. »Bitte, machen Sie es sich bequem. Pointon wird Ihnen gleich Wein bringen. «
    Nachdem sie einen höflichen Knicks gemacht hatte, wollte sie gehen, als Arden amüsiert sagte: »Sie brauchen nicht schon wieder wegzulaufen, Miss Loring. «
    Sie blieb abrupt stehen und drehte sich zu ihm um. Musste er sie denn absichtlich provozieren? »Ich laufe nicht weg. Ich gehe in die Bibliothek, um mir ein Buch auszusuchen, weil ich viel zu aufgewühlt zum Schlafen bin.«
    Er musterte sie eingehend. »Eleanor erzählte mir schon, dass Sie, ein richtiger Bücherwurm sind. « Da er hierauf keine Erwiderung bekam, fuhr er etwas bestimmter fort: »Bleiben Sie, und trinken Sie etwas Wein. Sie sehen aus, als könnten Sie ihn gebrauchen. «
    Roslyn zögerte. Zumindest in einem Punkt traf Winifreds Äußerung auch auf sie zu: Der Schrecken des Überfalls wirkte tatsächlich noch nach.
    In dem Moment kam Pointon mit einem Tablett herein, auf dem eine Weinkaraffe und zwei Kristallgläser standen. Der Duke bat ihn, das Tablett auf dem Beistelltisch abzustellen, was der Butler tat, um sich dann mit einer Verbeugung zurückzuziehen.
    »Setzen Sie sich, Roslyn«, forderte Arden sie auf, während er zu dem kleinen Tisch ging und ihnen einschenkte.
    Roslyn widersprach nicht. Zu ihrem Ärger zitterten ihr die Hände. Sie sank auf die Couch, faltete die Hände im Schoß und lachte unsicher. »Es ist albern, so zimperlich zu sein. Die Gefahr ist längst überstanden.«
    »Es ist ganz und gar nicht albern«, entgegnete der Duke. »Heute Nacht wäre um ein Haar auf Sie geschossen worden. «
    Sie sah zu ihm auf, als er ihr das Glas brachte. »Haben Sie zuvor schon einmal auf jemanden geschossen? «
    »Einmal, um einen Straßenraub zu verhindern. Da hatte ich mehr Erfolg.«
    »Sie waren diesmal auch erfolgreich. Der Dieb ist immerhin nicht mit Winifreds Schmuck auf und davon. Ihre Brosche zu verlieren, wäre entsetzlich für sie gewesen, obwohl ich zu bezweifeln wage, dass sie so gebeutelt ist, wie sie behauptet.«
    Mit der für ihn charakteristischen geschmeidigen Eleganz setzte Arden sich neben sie, und prompt wurde Roslyn sich seiner Nähe nur allzu bewusst. Hastig trank sie einen Schluck Wein, um sich abzulenken. »Es ist sehr freundlich von Ihnen, dass Sie heute Nacht hierbleiben, um unsere angeschlagenen Nerven zu beruhigen, aber Sie brauchen sich wirklich nicht weiter mit unseren Angelegenheiten zu befassen.«
    Er zuckte lässig mit den Schultern und lehnte sich auf dem Sofa zurück. »Marcus würde mir niemals vergeben, sollte ich zulassen, dass Ihnen etwas zustößt, was ich abwenden könnte. «
    Roslyn wurde zusehends nervöser neben ihm. Unweigerlich musste sie daran denken, wie sich sein muskulöser Körper angefühlt hatte, den nun ein eleganter Rock verhüllte. Sie nahm noch einen Schluck Wein und mühte sich, ihre abwegigen Gedanken zu zügeln. »Sie sind nicht verantwortlich für mein Wohlergehen, Durchlaucht.«
    » Ich weiß. Aber ich plane dennoch, ein oder zwei Tage hierzubleiben.«
    »Wenn Sie bleiben«, gab sie mit einem unglücklichen Lächeln zu bedenken, »wird ihre Ladyschaft ihre Kuppelversuche noch verstärken.«
    »Sorgen Sie sich deshalb nicht. Ich habe reichlich Erfahrung im Vereiteln solcherlei Bemühungen.« Er klang nach wie vor amüsiert, auch wenn sich ein Beiklang von Zynismus in seine Stimme stahl.
    »Ich kann

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