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Glut der Versuchung

Glut der Versuchung

Titel: Glut der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Jordan
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stehengelassen wurde. Aber einen herzlicheren Empfang durfte er wohl nicht erwarten, nachdem er sich so dreist aufgedrängt hatte.
    Seine Antworten auf ihre Fragen waren ehrlich gewesen. Lady Freemantle zu entkommen war der Hauptgrund, weshalb er Danvers Hall aufsuchte. Und auch Langeweile hatte ihn bewegt, hier zu einem Zeitpunkt zu erscheinen, zu dem er eindeutig unerwünscht war. Dass er außerdem neugierig gewesen war, wie Roslyn sich Haviland gegenüber verhielt, hatte er geflissentlich ausgelassen. Dabei hatte er darauf gebrannt zu sehen, wie weit sie mit ihrer Eroberung gehen würde.
    Womit er selbst nicht gerechnet hatte, war dieser seltsame Drang, sie zu provozieren, den er verspürte, seit er hier war. Was stimmte mit ihm nicht, dass er unbedingt erleben wollte, wie ihre blauen Augen vor Leidenschaft aufblitzten?
    Ein noch weit idiotischerer Teil von ihm verzehrte sich danach, sie in seine Arme zu reißen, ihren lieblichen Mund zu küssen, ihren verlockenden Körper zu liebkosen ...
    Drew lachte leise vor sich hin bei der Erinnerung, wie sie reagiert hatte, als er sie achtlos »meine Schöne« nannte. Roslyn war in dieser Hinsicht geradezu absurd empfindlich, womit sie seiner Erfahrung nach eine Ausnahme darstellte. Noch nie zuvor war er einer Frau begegnet, die sich beklagte, zu schön zu sein.
    Er jedenfalls hatte nichts gegen ihre außergewöhnliche Schönheit einzuwenden.
    Aber es war nicht ihr Äußeres allein, das Roslyn einzigartig machte. Besonders gefiel ihm ihre Unschuld, die nach der berechnenden Kunstfertigkeit seiner früheren Mätressen etwas sehr Liebenswertes hatte. Roslyns Lächeln war frisch und ehrlich, nicht geschult und zynisch. Was für ein Jammer wäre es, wenn sie sich dessen beraubte, indem sie die Femmes fatales nachahmte.
    Drew schüttelte verärgert den Kopf. Vorerst hatte er sein Versprechen ihr gegenüber erfüllt. Wie sie seinen Rat nutzte, ging ihn nichts mehr an.
    Und er hatte keinen Grund, länger in Danvers Hall zu bleiben. Genau genommen, gab es für ihn in Chiswick nichts zu tun, entschied Drew. Er könnte ebenso gut für den Abend nach London fahren und ein paar angenehme Stunden in seinem Club verbringen.
    Oder, noch besser, seine Suche nach einer Mätresse fortsetzen. Wenn er sich in einem üppigen Frauenkörper verlieren könnte, kam ihm die reizende Roslyn Loring vielleicht nicht mehr ganz so bezaubernd vor.

Siebtes Kapitel
     
    Deine Liste ist überaus erhellend, liebste Fanny, obgleich ich nicht sicher bin, dass ich deinem Rat folgen kann.
     
    Roslyn an Fanny
     
    Am nächsten Morgen erwartete Roslyn den Duke in der Bibliothek. In diesem Raum fühlte sie sich am wohlsten. Lesen war stets ihre Lieblingsbeschäftigung gewesen, die Bibliothek ihr Zufluchtsort und ihr sicherer Hafen, wann immer die Prüfungen des Lebens zu schwierig wurden.
    Sie hockte in der gepolsterten Fensterbank, ihrem bevorzugten Platz, weil er Behaglichkeit und reichlich Licht bot, als der Butler Arden meldete. Heute war der Duke weniger förmlich gekleidet. Seine weite Reithose und der burgunderrote Rock entsprachen der Garderobe eines Landadeligen, doch es war den Londoner Schneidern vorzüglich gelungen, seine bestechende Männlichkeit zu betonen.
    Roslyn legte das dicke Geschichtsbuch beiseite und stand auf, um ihn zu begrüßen. Danach beobachtete sie, wie Arden sich anerkennend in der Bibliothek umsah. Alle Wände waren vom Boden bis zur Decke mit polierten Walnussregalen verkleidet, die gefüllt waren mit ledergebundenen Büchern.
    »Eindrucksvoll«, murmelte Arden, der einige der Titel studierte.
    »Was ist eindrucksvoll? «, fragte sie neugierig.
    »Dass Sie eine Sammlung dieser Größenordnung bewältigt haben. Eleanor sagte, Sie haben die meisten der Bücher hier gelesen. «
    »Ausgenommen die griechischen, denn die Sprache habe ich nie gelernt. Leider konnte ich nie eine Universität besuchen, weil ich nicht als Junge geboren wurde.«
    Arden sah sie amüsiert an. »Wollten Sie tatsächlich Griechisch lernen? «
    Sie fühlte, wie ihre Wangen heiß wurden, reckte aber trotzig das Kinn. »Es wäre hilfreich gewesen, die Originalsprache der Klassiker zu beherrschen. So musste ich mich mit den Übersetzungen begnügen.«
    Statt etwas zu erwidern, schritt er weiter zum nächsten Regal. »Den Titeln nach sollte man meinen, dass diese Sammlung mit größter Sorgfalt angelegt wurde. «
    Roslyn schmunzelte angesichts seiner Verwunderung. »Wurde sie. Mein Stiefonkel geizte bei allem, nur

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