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Glut der Versuchung

Glut der Versuchung

Titel: Glut der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Jordan
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sind über zweihundert Anwälte niedergelassen, und in ganz England sind es fast doppelt so viele - noch mehr, wenn Sie Schottland hinzunehmen. Wir könnten uns bei einigen Kollegen erkundigen, wenn Sie wünschen. Das wäre allerdings recht kostspielig ... «
    »Ich wünsche es«, fiel Drew ihm ins Wort. »Und die Kosten sind unwichtig. Allerdings müssten Sie alles vertraulich behandeln.«
    »Aber gewiss doch, Durchlaucht. Lady Freemantle ist seit Jahren eine geschätzte Klientin, wie zuvor schon ihr Vater.«
    Roslyn war enttäuscht, dass sie so wenig in Erfahrung bringen konnten, während Drew sich optimistischer gab. »Ich hatte es nicht anders erwartet. Wenn Sir Rupert feinfühlig genug war, um seine Frau zu Lebzeiten davor zu bewahren, von seiner Affäre zu hören, liegt nahe, dass er sich einige Mühe gab, es ihr auch nach seinem Ableben zu ersparen. Aber die Bow Street könnte etwas über die Livrée herausbekommen haben.«
    Bei dem privaten Ermittlungsdienst hatten sie tatsächlich einige Fortschritte gemacht und wussten inzwischen, dass blau-silberne Livr6en in zwei vornehmen Haushalten getragen wurden. Ob allerdings in einem von ihnen ein rothaariger junger Mann als Diener angestellt war, würde erst eine weitere heikle Befragung ergeben.
    Drew wies sie an, die Informationen an Crupp und Beasly weiterzugeben und ihnen die Erkundigungen zu übertragen. Es würde nur unerwünschte Neugier, vielleicht sogar Angst erzeugen, wenn jemand aus der Bow Street Fragen zum Personal des Adels stellte.
    Dasselbe galt für die Nachforschungen über die zusätzlichen Bediensteten bei der Hochzeit von Earl Danvers. Als Roslyn die Simpkins zu dem Abend befragte, erinnerte sich keiner von ihnen an einen Diener, der sich auffällig verhielt. Und da sie fast zwei Dutzend Diener und nochmal so viele Stallburschen und Küchenhilfen angeheuert hatten, wäre es schwierig, den Dieb über die Londoner Agentur ausfindig zu machen, ganz gleich wie gut sie ihn beschreiben konnten. Deshalb beschloss Drew, diese Spur vorerst nicht weiterzuverfolgen.
    Auf der Fahrt zurück nach Chiswick beobachtete er Roslyn, die mutlos aus dem Fenster blickte. »Gib die Hoffnung nicht auf. Wir finden ihn. «
    Sie sah ihn an. »Gewiss hast du Recht, Drew«, sagte sie und lächelte. »Ich bin dir sehr dankbar dafür, welche Mühen du um Winifreds willen auf dich nimmst. Vielen Dank«, ergänzte sie leise.
    »Danke mir nicht vorzeitig«, erwiderte er. »Noch habe ich nichts erreicht.«
    »Aber du wirst. Ich weiß, wenn du dir einmal etwas vorgenommen hast, gelingt es dir auch. Genau wie deine Verführung in dem Cottage. « Roslyn lachte leise. » Ich erzählte Fanny, dass ich dir nicht widerstehen konnte, was stimmt. Du bist ziemlich unwiderstehlich.«
    »Wie schmeichelhaft, dass du das denkst«, sagte Drew trocken, denn ihn wunderte, wie ernst sie war.
    »Es ist keine Schmeichelei, sondern Ehrlichkeit. Was mich indes erstaunt, ist, wie leicht du mich jedes Gefühl für Anstand vergessen machst. Andererseits hatte ich wohl kaum eine Chance gegen einen solch meisterhaften Liebhaber, nicht wahr? «
    Drew sah sie prüfend an. »Was führst du im Schilde, Liebste?«
    Roslyn antwortete wiederum mit einem melodischen Lachen. »Ich versuche bloß, eine gute Schülerin zu sein und anzuwenden, was du mich lehrtest. Gefallen dir meine Methoden nicht, Liebster? Ich dachte, sie würden es.«
    Als sie mit einem Finger über seinen Arm strich, um ihn zu necken, packte Drew ihre Hand und hielt sie fest. »Versuchst du absichtlich, mich zu verführen? «
    Roslyn, machte große, unschuldige Augen. »Nun, ich gestehe, dass ich versuche, dich zu erregen.«
    »Warum? «
    »Du sagtest, das Herz eines Mannes würde man über seine Lust erobern.«
    Ja, etwas in der Richtung hatte er wirklich gesagt, als er ihr riet, wie sie Haviland gewinnen konnte. Aber es war ihre Wortwahl, die ihn erschreckte. »Bist du denn auf mein Herz aus, Roslyn?«
    Sie lächelte schuldbewusst. »Nun, um ehrlich zu sein, halte ich es nicht einmal für möglich, dein Herz zu gewinnen. Aber solange wir verlobt sind, dachte ich mir, ich gebe mir Mühe, vielleicht verliebst du dich dann in mich. «
    Drew betrachtete sie schweigend. Ihr sanftes Lächeln betörte ihn, was zweifellos beabsichtigt war. Umso unbegreiflicher war ihm, dass ihn ein Anflug von Enttäuschung überkam.
    Eigentlich sollte er erfreut sein, als welch gelehrige Schülerin sie sich erwies. Stattdessen musste er erkennen, dass er ihre

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