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Glut unter der Haut

Glut unter der Haut

Titel: Glut unter der Haut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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sehen müssen, der du bist. Das wird ihn zerstören. Und dann werde ich mir nehmen, was mir zusteht. Ich werde Kirchoffs übernehmen.« Sie fuhr herum, stürmte aus dem Büro und ließ Kathleen zurück, die sich mehr als je zuvor um den Geisteszustand dieser Frau sorgte. Hazel war auf einen Machtkampf aus und würde alles daransetzen, ihn auch zu gewinnen.
    Am A bend vor der A breise verbrachte Kathleen jede Sekunde mit T heron. Erik war vorher kurz vorbeigekommen und hatte mit ihm auf dem T eppich im W ohnzimmer gespielt – zur Freude aller A nwesenden, mit A usnahme von Hazel.
    Kathleen sah der ausgelassenen Balgerei mit Stolz auf ihren Sohn zu, hatte aber gleichzeitig A ngst, Erik könnte versuchen, ihn ihr wegzunehmen. In allem, was er tat, war ihm anzumerken, wie sehr er den Jungen liebte. Und sie glichen sich aufs Haar. Kathleen hoffte nur, dass den anderen diese Ähnlichkeit nicht so sehr auffiel wie ihr.
    Erik verabschiedete sich mit der Bemerkung, sie würden sich ja morgen auf dem Flugplatz sehen. Kathleen begleitete A lice nach oben, und sie brachten gemeinsam T heron ins Bett. Sie würde ihn natürlich morgen früh noch einmal sehen, aber irgendwie war der Gutenachtkuss etwas ganz Besonderes.
    »Mama«, sagte T heron, als sie das Licht löschte.
    »Schlaf gut, mein Schatz«, flüsterte sie und beugte sich noch ein letztes Mal über ihn und küsste ihn auf die W ange. Doch im selben Moment wich sie zurück. Der Duft von Eriks Eau de T oilette haftete noch an T herons Pyjama, und sie spürte eine W elle des V erlangens in sich aufsteigen.
    Bestürzt über ihre Reaktion, trotz ihrer jüngsten A useinandersetzung Sehnsucht nach Erik zu verspüren, zog sie sich auf ihr Zimmer zurück und begann, sich fürs Bett zurechtzumachen.
    Warum musste er auch so beunruhigend männlich sein? W ieso wirkte bei ihm alles so leicht und mühelos? Er war ein As s in seinem Beruf. Die erste A nzeigenserie, die er für Kirchoffs produziert hatte, war so außergewöhnlich gut, dass sie jedes Mal von Stolz erfüllt wurde, wenn sie eine der A nzeigen sah.
    Dennoch war er nicht vollkommen. Er hatte einen entscheidenden Makel: Er war egoistisch. Das hatte er selber Seth gegenüber eingestanden.
    War das wirklich so überraschend?
    Er war der Blondschopf, der Goldjunge. Er war es immer gewohnt gewesen zu bekommen, was er wollte. Und jetzt hatte er sie gewollt. A ls sie sich ihm entzog, beschloss er, sie mit V erachtung zu strafen. W as würde er wohl wegen T heron unternehmen? Dieser heikle Punkt ängstigte sie mehr als alles andere. Er liebte seinen Sohn. W ozu würde er bereit sein, um ihn zu bekommen?
    Sie betrachtete ihr Gesicht im Spiegel über dem W aschbecken und fragte sich laut: »Bist du wirklich besser als er?«
    Offensichtlich begehrte sie ihn ebenso wie er sie. Doch Untreue widersprach all ihren Prinzipien. Für sie gehörte T reue unbedingt zu einer Ehe. Untreue könnte sie von Erik niemals akzeptieren; war sie nicht davongelaufen, weil sie geglaubt hatte, er sei verheiratet?
    Aber so einfach war es nicht. Ihr war nicht an einem rein sexuellen Erlebnis gelegen. Sie liebte Erik. Oder nicht? Oder war sie tatsächlich selbstgerecht, wie er behauptete, und redete sich nur ein, ihn zu lieben? W ar es vielleicht nur eine A usrede für die Leidenschaft, die sie überkam, wenn Erik sie berührte?
    Liebte sie Erik wirklich? Oder reagierte sie nur wie eine Frau, deren sexuelle Energie übermächtig wurde, wenn ein so attraktiver Mann wie Erik in ihrer Nähe war?
    Sie stand im Halbdunkel und klopfte schüchtern an die T ür. Noch nie war sie in dieses Zimmer eingeladen worden; ihr Herz schlug so heftig, dass sie kaum hörte, als Seth rief: »George?«
    Sie schluckte und antwortete leise: »Nein, ich bin es, Kathleen.«
    Es folgte ein Moment verblüfften Schweigens, dann das Rascheln von Laken und die A ufforderung: »Komm herein.«
    Sie holte noch einmal tief Luft, um sich Mut zu machen, dann betrat sie erstmals Seths Schlafzimmer. Sie war sich bewusst, wie betörend sie aussehen musste. Ihr Haar hatte vom Bürsten einen seidigen Schimmer und fiel ihr über die bloßen Schultern. Das fast durchsichtige, korallenrote Nachthemd umspielte verführerisch ihren Körper, als sie zu dem breiten Bett hinüberging.
    George hatte, bevor er gegangen war, alle Lampen bis auf die kleine Nachttischleuchte gelöscht. Seths Gesichtszüge waren nur undeutlich im Halbdunkel zu erkennen, oder lag es am T ränenschleier, der ihren Blick

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