Glut unter der Haut
wissen nicht mehr, als dass T heron schon auf dem Sprungbrett war, als wir die Einfahrt hinaufkamen. Er ist ins W asser gesprungen, aber Gott sei Dank konnte ich ihn rechtzeitig rausfischen.«
»Ich … ich kann nichts dafür«, begann Hazel stammelnd. A lle wandten sich zu ihr um. Kathleen hätte nie geglaubt, einmal T ränen in den A ugen dieser Frau zu sehen, doch da waren eindeutig welche. »Ich habe mit ihm auf der V eranda gespielt, mit seinen kleinen A utos. Er … ich … ich habe nur ganz kurz in der Zeitschrift geblättert. A ls ich Kathleen schreien hörte, habe ich nachgesehen. Ich habe nicht mal gemerkt, dass er am Pool war. Es ging alles so schnell. Ich …, ich … o Gott, Seth.« Sie schlug die Hände vors Gesicht, entsetzt über die eigene Fahrlässigkeit.
»Na, na, es ist doch wieder gut«, redete Seth beruhigend auf sie ein. »Theron ist nichts passiert. A ber du musst wirklich besser auf ihn achtgeben, Hazel. Du weißt, wie neugierig er ist.«
Hazel schluchzte weiter in die vorgehaltenen Hände, während die anderen ihre A ufmerksamkeit au f T heron richteten, der sich erholt zu haben schien.
Kathleen musterte Hazel. A us lauter A nspannung mussten plötzlich alle über die Planscherei, die Erik und T heron auf den Kacheln veranstalteten, lachen. Es wurde beschlossen, dass es das Beste sei, wenn die zwei in den W äscheraum
hinter der Küche gingen und sich von A lice etwas T rockenes zum A nziehen bringen ließen. Seth ergriff die Hand seiner Schwester und drückte sie kurz, ehe er den anderen ins Haus folgte. T heron war noch immer sicher auf Eriks A rm.
Kathleen hielt sich etwas abseits auf der V eranda und wartete, bis alle gegangen waren. Hazel, in der A nnahme, sie sei allein, straffte die Schultern und fluchte leise in sich hinein. Dann drehte sie sich hastig um und sammelte ihre Sachen auf dem T isch ein. Sie wollte gerade ins Haus gehen, als sie bemerkte, dass Kathleen sie, im Schatten stehend, beobachtete. Hazel hielt mitten in der Bewegung inne und zog scharf den A tem ein.
»Kathleen! W as machst du hier? W arum bist du nicht drinnen und kümmerst dich um deinen Sohn?«
Kathleen kam auf sie zu, bis sie nur wenige Zentimeter voneinander entfernt waren. »Und du, Hazel? W as machst du hier? Glaubst du etwa, du kommst so einfach davon?«
Instinktiv wich Hazel zurück, als sie Kathleens drohendes Funkeln im Blick sah. »Was soll das? W ovon redest du?«
»Du weißt genau, wovon ich rede. Das war wirklich ein bemerkenswerter A uftritt, den du da eben geliefert hast.« Sie deutete auf die anderen, die sich inzwischen in der Küche versammelt hatten. »Aber ich denke, dass es eher T ränen der W ut oder Enttäuschung waren, dass dein mieser, kleiner Plan nicht funktioniert hat. Du hast genau gewusst, wo T heron war. Für dich wäre es doch ein willkommener Zufall gewesen, wenn er ertrunken wäre, nicht wahr?«
Kathleens Hand schnellte vor und umklammerte mit verblüffender Kraft Hazels Handgelenk. »Sollte meinem Sohn rein zufällig etwas zustoßen, und du warst in seiner Nähe, dann werde ich Seth die A ugen öffnen, was dich angeht, Hazel. Und er wird mir glauben. Er liebt dich, aber mich liebt er mehr. Du solltest besser darüber nachdenken, ehe du T herons Leben noch mal aufs Spiel setzt. Du könntest nämlich alles dabei verlieren.«
Hazel wand sich aus der Umklammerung. Sie lachte Kathleen schrill ins Gesicht. »Du glaubst doch nicht etwa, ich hätte A ngst vor dir?«
»O doch, das glaube ich«, erwiderte Kathleen gelassen. »Sonst würdest du dich nicht an einem Kind rächen. Du bist nicht nur herzlos, egoistisch und intrigant, du bist vor allem feige. W enn du kämpfen willst, dann kämpfe mit mir. A ber ich warne dich – es wäre ein sinnloser Kampf, denn ich will nichts von dem, was dir gehört. Ich will lediglich, dass du Seth, T heron und mich in Frieden leben lässt. Deine Position ist in keiner W eise in Gefahr.«
»Ich will nicht, dass eine schmierige kleine Schlampe wie du in meinem Haus lebt!« Hazels Gesicht war zu einer wütenden Grimasse verzerrt. »Ich werde meinem Bruder beweisen, wer du wirklich bist, und wenn es das Letzte ist, was ich tue.« Sie ballte die Fäuste. Ihr Körper war gespannt wie ein Bogen. Kathleen fürchtete, dass die Frau kurz vor einem Nervenzusammenbruch stand.
»Denk einfach daran, was ich dir gesagt habe, und sei in Zukunft vorsichtiger, mit wem du dich anlegst.« Kathleen schob sich an Hazel vorbei und ließ sie mit ihrer W ut
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