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Gnadenlose Jagd

Gnadenlose Jagd

Titel: Gnadenlose Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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Komm rein, Frankie. Im Moment ist sie zu beschäftigt, um dir wehzutun.«
    »Sieh mal«, sagte Frankie voller Staunen. »Das Fohlen hat noch die Fruchtblase um den Kopf. Müsste die nicht längst abgegangen sein?«
    »Sie wird gleich platzen, damit das Fohlen atmen kann.« Aber die Fruchtblase platzte nicht. Grace wartete noch einen Moment ab, dann sagte sie: »Okay, Kleiner, dann wollen wir dir mal helfen.« Vorsichtig öffnete sie die Blase, und das Fohlen tat seinen ersten Atemzug. »Und jetzt komm raus. Mach’s deiner Mutter nicht so schwer …«
    »Es bewegt sich nicht, und es ist erst halb draußen.« Frankie kniete sich neben die Stute. »Was ist los? Klemmt es fest?«
    »Nein, es ruht sich aus. Erinnerst du dich? Ein Fohlen ruht sich meistens zehn bis zwanzig Minuten lang aus, bis es ganz rauskommt. Wir dürfen die Nabelschnur nicht durchtrennen, das muss die Stute selbst machen.«
    »Das muss ja ziemlich wehtun.« Frankie streichelte Hopes Flanke. »Es wird alles gut. Bald ist es vorbei.«
    Überrascht bemerkte Grace, dass Hope sich Frankies Berührung widerstandslos gefallen ließ. Vielleicht war sie einfach zu erschöpft, um aggressiv zu reagieren.
    Zehn Minuten später war das Fohlen geboren, und Hope begann sich herumzuwerfen. Dann riss die Nabelschnur. »Schnell«, sagte Grace. »Bring mir die Jodlösung, ehe Hope anfängt, sich für das Fohlen zu interessieren.« Hastig tauchte Grace den Nabelstumpf in die Jodlösung, um ihn zu desinfizieren, dann rollte sie sich zur Seite, als die Stute nach ihrem Neugeborenen suchte. »Komm, Frankie, machen wir, dass wir rauskommen. Mutter und Fohlen müssen einander kennenlernen.«
    »Es ist ein Hengst. Ist das nicht super? Sind wir fertig?«
    »Wir müssen noch auf die Nachgeburt warten, aber das kann bis zu drei Stunden dauern.« Sie schloss die Boxentür. »Jetzt müssen Hope und das Fohlen allein zurechtkommen.«
    »Ist das süß!« Frankie beugte sich über die Boxentür und schaute auf die Stute und das Fohlen. »Sieh mal, sie leckt ihn ab.«
    Hope gab leise Geräusche von sich, blieb jedoch noch liegen.
    Lächelnd betrachtete Grace das Fohlen. Nichts auf der Welt war so langbeinig, so unbeholfen und so rührend wie ein neugeborenes Fohlen. Der kleine Schlingel hatte sich auf den Bauch gerollt und versuchte bereits aufzustehen. »Behalt den Kleinen im Auge, während ich Marvot Bescheid sage. Wenn die Stute aufsteht, müssen wir aufpassen, dass sie nicht auf das Fohlen tritt.«
    »Okay, ich pass auf ihn auf.«
    Grace schüttelte den Kopf. Frankie war völlig hingerissen von dem Fohlen – verständlicherweise.
    Sie griff zum Telefonhörer und rief Marvot an.
    »Ich habe schon auf Ihren Anruf gewartet«, sagte er. »Ich nehme an, die Stute ist wohlauf?«
    »Ja, und das Fohlen ebenfalls. Besorgen Sie mir bis spätestens morgen früh Ivermectin vom Veterinär. Das ist ein Medikament, um die Stute nach der Geburt zu entwurmen.«
    »Ich lasse das Mittel besorgen.« Er legte auf.
    Grace ging zurück zu der Stute. Hope war auf den Beinen, und das Fohlen versuchte unbeholfen, zu trinken.
    »Können wir ihm helfen?«, fragte Frankie. »Nur für den Anfang?«
    »Nein, das kriegt er alleine raus.« Sie legte Frankie eine Hand auf die Schulter. »Ein Wunder, findest du nicht auch?«
    Frankie nickte. »Ja, ein Wunder. Aber er ist so klein. Darf ich mich um ihn kümmern, Mom? Wenn du mich für nichts anderes brauchst?«
    »Gute Idee. Es wird Marvot zeigen, dass du mir eine große Hilfe bist. Vielleicht trägt es sogar dazu bei, dass Hope Vertrauen zu dir fasst. Im Moment wirkt sie ziemlich umgänglich.«
    »Ich hab mir schon einen Namen für das Fohlen ausgedacht. Was hältst du von Maestro?«
    »Das ist aber ein ziemlich hochtrabender Name für so einen kleinen Kerl.«
    »Aber er wird bestimmt mal was ganz Besonderes. Sieh mal, wie er den Kopf hebt. Er wirkt jetzt schon irgendwie … eindrucksvoll.«
    Wie konnte Frankie das in diesem wackeligen Fohlen sehen? »Also gut, dann soll er Maestro heißen.« Sie drückte Frankies Schulter. »Ich gehe raus zur Koppel. Bin gleich wieder da.«
    Frankie nickte, ohne das Fohlen aus den Augen zu lassen.
    Grace lehnte sich gegen den Koppelzaun.
    Du bist Vater geworden, Charlie. Es ist das süßeste Fohlen, das ich je gesehen habe, und Frankie hat sich schon in den kleinen Kerl verliebt. Bin gespannt, was du empfindest, wenn du ihn zu sehen kriegst …
     
    »Hat dein Scheich sich schon gemeldet?«, fragte Donavan, als Kilmer seinen

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