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Gnadenlose Jagd

Gnadenlose Jagd

Titel: Gnadenlose Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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Wohnmobils.
    Hinter dir, du Hurensohn.
    Sie drückte ab.
    Das Wohnmobil explodierte und schleuderte brennende Metallteile durch die Luft!
    Grace drückte sich in den Sand und legte die Arme über den Kopf, um sich vor den umherfliegenden Metallsplittern zu schützen.
    Als sie wieder aufblickte, waren die Flammen wegen des geringen Sauerstoffanteils in der Luft schon fast wieder erloschen. Aber zweifellos waren Marvot und wer sonst noch bei ihm in dem Wohnwagen gewesen war, von der Explosion getötet worden. Ein solches Inferno konnte niemand überleben.
    »Guter Schuss.« Kilmer kam auf sie zugehumpelt. »Aber ich wünschte, du hättest es ein bisschen früher geschafft.«
    Sie atmete erleichtert auf. »Ich hatte schon Angst – Warum hast du nicht –« Sie unterbrach sich. »Er ist tot. Marvot ist tot.«
    »Gut so. Schade, dass er es so schnell hinter sich hatte.«
    Sie schloss die Augen, als ihr klar wurde, dass es endlich vorbei war. All die Jahre, die sie sich hatte verstecken müssen, waren mit der Explosion des Wohnmobils beendet.
    Nein, es war nicht vorbei, denn Marvots Taten lebten weiter. Durch seine Schuld irrte Frankie jetzt in dem Sandsturm umher. Selbst im Tod konnte er sie noch ums Leben bringen. »Frankie.«
    »Ja, ich weiß.« Kilmer humpelte zu dem Geländewagen hinüber. »Wir fahren zur Oase und stellen einen Suchtrupp zusammen.«
    »Warte.« Sie holte ihn ein. »Setz dich, damit ich dir einen Druckverband anlegen kann. Blutet es stark?«
    »Nein.« Er humpelte weiter. »Keine Zeit.«
    »Wenn die Wunde blutet, muss sie verbunden werden. Es dauert nur eine Minute.«
    »Ich hab dir gesagt, wir haben keine Zeit.« Er öffnete die Fahrertür und versuchte unbeholfen, einzusteigen. »Das ist nicht wichtig.«
    »Doch, es ist wichtig.« Sie zerrte ihn auf die andere Seite des Wagens und drückte ihn auf den Beifahrersitz. »Ich fahre«, erklärte sie und nahm den Erste-Hilfe-Kasten vom Rücksitz. »Hör auf, den Märtyrer zu spielen. Das passt nicht zu dir.« Sie schnitt sein Hosenbein auf, um die Wunde freizulegen. Die Kugel hatte nur den Muskel durchschlagen, aber die Wunde blutete stärker, als er hatte zugeben wollen. »Wenn einer deiner Männer eine solche Wunde ignorieren würde, würdest du ihn zur Schnecke machen.«
    »Ich muss zu Frankie.« Seine Mundwinkel zuckten. »Es wundert mich, dass du bereit bist, so viel Zeit für mich zu vergeuden.«
    »Das ist keine Vergeudung, Kilmer.« Sie legte den Druckverband an.
    »Nein?«
    Sie ging um den Wagen herum, stieg ein und ließ den Motor an. »Nein.«
     
    Als sie in der Oase eintrafen, trat Donavan aus dem Zelt und kam ihnen entgegen. »Keine Frankie. Ich habe Vazquez und Blockman losgeschickt, um nach Spuren zu suchen. Nichts. Wir wissen nicht mal, in welche Richtung sie gelaufen ist.« Er sah Grace an. »Tut mir wirklich leid. Wenn sie bloß geblieben wäre, wo sie war, hätten wir sie problemlos mitnehmen können.«
    »Sie hatte Angst um das Fohlen.« Grace sprang aus dem Wagen. »Wir müssen sie finden, Donavan.«
    »Ich habe schon einen weiteren Suchtrupp losgeschickt.« Donavan blickte in den Himmel. »Ich hab Blockman eins von diesen GPS-Geräten mitgegeben, die Kilmer besorgt hat. Er gibt uns Bescheid, sobald er Frankie gefunden hat. Der Sturm hat ein bisschen nachgelassen, aber es ist noch zu riskant für den Hubschrauber. Verdammt, hat Adams Wetterprophet gesagt, wie lange der Sturm anhalten wird, Kilmer?«
    »Nein.« Kilmer stieg aus dem Wagen. »Aber falls ich eine Verbindung kriege, rufe ich Adam an und bitte ihn, mit seinen Leuten herzukommen und uns zu helfen.« Er ging zum Zelt. »Ich werde ihn fragen, ob Hassan immer noch Zahnschmerzen hat.«
    »Du humpelst ja«, sagte Donavan. »Hattest du einen Zusammenstoß mit einer Kugel?«
    »Marvot hat auf ihn geschossen«, sagte Grace. »Und die Wunde muss gesäubert und frisch verbunden werden, ehe er wieder losfährt.«
    »Marvot«, wiederholte Donavan. »Darf ich davon ausgehen, dass ihr den Dreckskerl erledigt habt?«
    »Er ist tot. Grace hat ihn mitsamt seinem Wohnwagen in die Luft gejagt.« Kilmer verschwand im Zelt.
    »Großartig«, sagte Donavan zu Grace. »Wenigstens ein Erfolg.«
    Im Moment konnte sie nur an Frankie denken. Warum hörte der Sturm nicht endlich auf? »Bist du sicher, dass keiner von Marvots Männern gesehen hat, wie Frankie weggegangen ist?«
    »Ich garantiere dir, dass sie es mir gesagt hätten, wenn dem so wäre. Sobald der Sturm nachlässt, steigen wir mit dem

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