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Gnadenlose Jagd

Gnadenlose Jagd

Titel: Gnadenlose Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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er Donavan.
    »Nein, der ist abgehauen, nachdem wir seinen Angriff abgewehrt hatten. Aber ich hab ein paar von seinen Leuten ein bisschen ausgequetscht. Sie sagen, das Mädchen war im Zelt.«
    »Keine Panik«, sagte Kilmer zu Grace. »Marvot ist nicht in der Oase. Die Wachleute dachten, Frankie wäre immer noch in eurem Zelt.«
    »Sag mir nicht, ich soll nicht in Panik geraten.« Ihre Stimme zitterte vor Angst. »Womöglich hat er angerufen und denen befohlen, Frankie zu töten. Wer weiß, vielleicht liegt sie irgendwo unter dem Sand begraben.«
    »Als der Sturm ausgebrochen ist, haben Donavan und Blockman das Lager sofort eingenommen. Das Ganze hat höchstens zehn Minuten gedauert. Dazu hätte die Zeit nicht gereicht.«
    Vielleicht. Der Gedanke war ohnehin unerträglich, also malte Grace sich aus, was sonst noch passiert sein könnte. »Sag Donavan, sie sollen im Schuppen nachsehen, da, wo das Fohlen ist. Ich will wissen, ob es noch lebt. Marvot hat gesagt, er würde es erschießen lassen.«
    »Okay.« Kilmer gab die Nachricht an Donavan weiter.
    Fünf quälend lange Minuten später meldete Donavan sich wieder. »Kein Fohlen. Ich hab überall gesucht.«
    »Kein Fohlen«, wiederholte Kilmer für Grace.
    »O mein Gott«, sagte Grace. »Sie hat das Fohlen mitgenommen.«
    »Was?«
    »Sie hatte Angst, die könnten das Fohlen töten. Wahrscheinlich hat sie Angst gekriegt, als sie die Schüsse gehört hat, und ist mit dem Fohlen weggelaufen.«
    »Bei diesem Sturm?«
    Sie nickte. »Sie liebt dieses Fohlen. Sag Donavan, er soll versuchen, ihre Spur –« Sie fuhr sich mit den Händen durch die Haare. »Himmel, sie können keine Spur hinterlassen haben. Nicht bei dem Sturm. Sie wird umkommen bei dem Wetter.«
    »Wir finden sie, Grace.«
    »Ja, wir finden sie.« Sie mussten sie finden. »Sie ist ein kluges Mädchen. Sie würde nicht ohne Schutz in den Sturm hineinlaufen, auch nicht aus Angst. Wir müssen einfach überlegen, wie wir sie ausfindig machen können.«
    »Sobald der Sturm ein bisschen nachlässt, nehmen wir den Hubschrauber und –«
    Die Windschutzscheibe zerbarst, und eine Kugel schlug in die lederne Rücklehne des Fahrersitzes.
    »Scheiße! Runter!« Kilmer bremste und ließ sich aus der Tür fallen. »Bleib im Wagen.« Aus welcher Richtung war die Kugel gekommen?
    Eine zweite Kugel schlug im Sand vor seinen Füßen ein. Der Schuss war zu genau gezielt. Der Schütze musste sich an einer geschützten Stelle befinden und gute Sicht haben, um so gut zu zielen. Vielleicht in einem Wohnmobil oder in einem SUV? Und Marvots Leute würden nicht ohne seinen Befehl schießen.
    »Dachten Sie etwa, ich würde mich geschlagen geben, Kilmer?« Marvots Stimme. »Nur ein vorübergehender Rückschlag. Ich wusste, dass Sie kommen würden, um das Kind zu retten, ich brauchte also nur auf Sie zu warten. Hören Sie, Grace, wir können uns immer noch einigen. Glauben Sie etwa, Sie wären in Sicherheit? Glauben Sie, Ihr Kind wäre in Sicherheit? Sie werden nie in Sicherheit sein. Geben Sie mir, was ich haben will, dann wird Ihre Tochter überleben. Wenn Sie sich weigern, werden Sie alle drei sterben. Das schwöre ich Ihnen beim Grab meines Vaters. Es ist nur eine Frage der Zeit.«
    »Es ist so weit«, flüsterte Grace. Sie lag neben Kilmer, ein Gewehr im Arm. Es wunderte ihn nicht. Grace würde sich niemals im Wagen verstecken. »Ich kann überhaupt nichts sehen, du?«
    »Nein.« Dann, als der Wind sich drehte, entdeckte er das Wohnmobil. »Da. In Richtung drei Uhr. Sieht nicht so aus, als hätte er noch Verstärkung in der Nähe. Ich werde ihn beschäftigen, während du auf die andere Seite schleichst und ein Loch in den Benzintank schießt. Ich will zusehen, wie der Dreckskerl geröstet wird.« Ohne ihre Antwort abzuwarten, sprang er auf und rannte im Zickzack über die Dünen.
    Kugeln.
    Nah.
    Sehr nah.
     
    Sie musste hinter das Wohnmobil gelangen.
    Grace robbte auf dem Bauch durch die Dünen.
    Sie hörte Schüsse.
    Lauf, Kilmer.
    Aber wie sollte er in diesem lockeren Sand rennen? Sie kam ja auf allen vieren kaum vorwärts. Sie sank immer tiefer in den Sand.
    »Ich hab ihn erwischt, Hanley!«
    Marvots Stimme, rau, triumphierend. Und furchteinflößend, denn es musste Kilmer sein, von dem er redete. Eine Kugel musste Kilmer getroffen haben.
    Dann hörte sie Marvot fluchen. »Nein, er lebt noch. Da läuft er.« Noch ein Schuss. »Wie zum Teufel – Wo ist die Frau?«
    Hinter dir, du Scheißkerl.
    Grace zielte auf den Benzintank des

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