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Go West - Reise duch die USA

Go West - Reise duch die USA

Titel: Go West - Reise duch die USA Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rau Sandy und Gina
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dachte: Na, hoffentlich ist es das wert .
    Und das war es. Als wir aus dem Waldgebiet heraus waren, lag eine Wiesen- und Dünenlandschaft vor uns, die von der Nachmittagssonne in wunderbar klare Farben getaucht wurde. Dieser Augusttag war ein heißer Tag, und die Luft flimmerte über dem Boden. Kleine stehende, vorgelagerte Gewässer unterbrachen die Küstenlandschaft, und wir entdeckten den einen oder anderen Vogel, aber leider kein Pony.
    Dann sahen wir endlich das Meer. Der Anblick versetzte mich in Euphorie. Das Wasser war klar und zum Strand hin von einem hellen Grün. Weiter draußen wechselte die Farbe zu Türkis. Da kaum Wind wehte, liefen nur kleine Wellen am Ufer aus. Wir parkten den Wagen auf einem Parkplatz hinter einer Düne und stiegen erwartungsvoll aus. Doch als wir den Zugang zum Strand durchquerten, erblickten wir etwas, dass es bei uns so niemals geben würde. Dutzende von Minivans, Pick-ups und sonstigen Geländewagen standen mitten am Strand im Sand! Der Anblick war so ernüchternd, dass wir einen Moment stehen blieben und die Szene verblüfft betrachteten. Ich dachte, das gibt’s doch nicht, da begab man sich in ein Naturschutzgebiet, zahlte ziemlich viel Eintritt, damit das Ganze auch gepflegt und geschützt blieb, und dann wurde der Strand als Parkplatz benutzt!
    »Macht ihr das immer so?«, fragte ich Liz verblüfft.
    »Ich weiß auch nicht«, antwortete sie unsicher. Bei näherem Hinsehen erkannten wir, dass es sich Gott sei Dank nur um einen gekennzeichneten Bereich handelte, innerhalb dessen man mit seinen Autos an den Strand fahren durfte. Aber wer den Strand so haben will, wie er ist, muss ein gutes Stück laufen, um dem zu entgehen.
    »Los, Mädels«, sagte Sandy entschlossen. »Laufen wir ein Stück. Dahinten ist keiner mehr zu sehen.«
    Das stimmte tatsächlich. Ein paar hundert Meter weiter nach rechts oder links schien der Strand menschenleer zu sein. Wir hatten Rucksäcke mit ein bisschen Proviant mitgenommen, um gemütlich am Strand zu picknicken. Und am Strand entlangzuwandern ist ja eines der schönsten Dinge, die man tun kann. Also liefen wir die Reihe der Pick-ups ab, um sie hinter uns zu lassen.
    Es ist schon ein merkwürdiges Völkchen, diese Amerikaner. Um die meisten Fahrzeuge herum hatten es sich Familien bequem gemacht. Die Ladeflächen waren heruntergeklappt, Essen und Trinken darauf abgestellt, Klappstühle aufgebaut, und die Leute saßen im Sand neben ihren Autos und fanden das toll. Einige Männer hatten riesige Angelruten ausgeworfen und ihre Angeln im Sand verankert. Die Leinen bildeten ein Spalier, sodass man sich entweder darunter durchducken oder etwas oberhalb bleiben musste, wenn man einen Strandspaziergang machen wollte. Wir hatten den Bereich aber recht schnell verlassen, und es dauerte keine fünf Minuten, da waren wir allein. Wenn ich in die andere Richtung schaute, sah ich nichts als Meer, Strand und Dünen. Einfach nur schön.
    »Da! Eine Finne!«, rief Liz plötzlich und zeigte aufs Meer. Gespannt blieben wir stehen. Da tauchten noch mehr Rückenflossen auf! Vier, fünf Delfine zogen nicht mehr als fünfzig Meter entfernt von uns dahin.
    »Oh Mist!«, rief Sandy. »Ich hab meinen Badeanzug vergessen!«
    »Kommen die Delfine zu einem, wenn man ins Wasser geht?«, fragte ich Liz.
    Die zuckte die Schultern. »Das musst du mich nicht fragen, ich hab keine Ahnung. Aber wir können ja Mary im Dolphin Center fragen, wenn wir da sind.«
    Wir waren alle so aufgeregt losgezogen, dass niemand daran gedacht hatte, einen Badeanzug mitzunehmen. Und das war nicht das Einzige, was wir vergessen hatten, wie sich herausstellen sollte. Wir suchten uns eine schöne Stelle im warmen Sand und ließen uns hineinsinken. Ich schob meine Sonnenbrille von der Stirn auf die Nase und blickte in den wahnsinnig blauen Himmel. Wattewolken zogen langsam vorbei, und wenn man länger hinschaute, konnte man sehen, wie sie dabei waren, aufzuquellen.
    »Könnte sein, dass es nachher ein Gewitter gibt«, meinte Liz, die das auch beobachtete. »Ist es nicht schön hier?«
    Das war es wirklich. Ich war noch nie an so einem schönen Strand gewesen. Aber fünf Minuten später sollten wir merken, dass wir doch nicht die einzigen Besucher dieses Strandabschnitts waren. Wir packten gerade unser Picknick aus, als mich etwas in den Arm stach.
    »Au!«
    Im selben Moment stach ein anderes Etwas in meine linke und kurz darauf in meine rechte Wade. Hektisch schlug ich um mich. Es dauerte nur ein paar

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