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Goetheruh

Goetheruh

Titel: Goetheruh Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Koestering
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Gegenstände, aber in Bezug auf die Charakterisierung und die Einkreisung des Täters hilft uns das ein Stück weiter«, fuhr ich fort.
    Onkel Leo machte eine zustimmende Geste und Benno ging zum nächsten Tagesordnungspunkt über: »Der Polizeibericht vom Tatort, Kommissar Hermann, bitte!«
    »Wir erhoffen uns Einiges von der erneuten, ausführlichen Spurensuche, die wir morgen den gesamten Tag über vornehmen werden. Herr Wenzel, bitte sorgen Sie dafür, dass wir ab 9 Uhr in das Große Sammlungszimmer können und keiner vorher den Raum betritt!«
    Wenzel nickte. Während Hermann in seinen Akten blätterte, fuhr er fort: »Die bisherigen Ergebnisse sehen wie folgt aus: Alle Fingerabdrücke am Sammlungsschrank und im Großen Sammlungszimmer stammen von den Angestellten des Museums. Den Besuchern ist es streng verboten, Ausstellungsstücke zu berühren, und mit sehr wenigen Ausnahmen halten sie sich auch daran. Der Täter hat offensichtlich Handschuhe benutzt. Wir haben Spuren eines weißen Pulvers gefunden, das derzeit analysiert wird. Es könnte sich dabei möglicherweise um Talkum handeln, das zur Beschichtung von Gummihandschuhen benutzt wird.«
    »Waren auch Fingerabdrücke von Oliver Held dabei?«, schaltete Onkel Leo sich ein.
    »Ja, auch Oliver Helds Fingerabdrücke haben wir am Schrank gefunden, doch sie waren meist unvollständig und wahrscheinlich schon älter. Außerdem ist er berechtigt, den Schrank anzufassen, sodass ihm das nicht zum Vorwurf gemacht werden kann. Keine der Außentüren des Gebäudes war beschädigt, die Alarmanlage zeigte keinerlei Einträge im Logbuch. Das einzig Verwertbare, das wir gefunden haben, sind Fußabdrücke auf der großen Wendeltreppe. Sie liegt nicht im Besucherbereich und ist komplett abgesperrt.«
    Ich sah ihn interessiert an. Das schien ja wenigstens eine verwertbare Spur zu sein.
    Als hätte er meine Gedanken gelesen, schüttelte Hermann leicht den Kopf und meinte: »Versprechen Sie sich nicht zu viel davon, Herr Wilmut. Die Fußabdrücke bestehen aus Staub, wie er überall im Museum zu finden ist. Außerdem ist keinerlei Profil zu erkennen. So, als hätte er sich ein Tuch um die Schuhe gebunden oder eben völlig profilfreie Schuhe getragen.«
      »Schuhgröße?«, fragte Benno.
    »Das ist der einzige Anhaltspunkt. Wir haben lediglich einen verwertbaren vollen Schuhabdruck auf der Wendeltreppe gefunden: Schuhgröße 46. Das heißt, wir wissen, dass er über die Wendeltreppe ins Obergeschoss gekommen ist und dass er relativ große Füße hat. Vermutlich also eine Körpergröße zwischen 1,80 und 1,95.«
    Unwillkürlich sahen mich alle an. Ich lachte: »Die Körpergröße stimmt, aber ich habe Schuhgröße 48.«
    Onkel Leo schaltete sich ein: »Welche Schuhgröße hat Oliver Held?«
    »Das steht nicht in seiner Akte«, antwortete Siggi, »aber bis morgen werden wir es in Erfahrung bringen. Seine Körpergröße beträgt 1,81 Meter.«
    »Irgendwelche Spuren im Außenbereich?«, fragte ich.
    »Nein«, erwiderte Hermann, »das hat uns auch überrascht. Keinerlei Spuren im Garten oder vor dem Haus, auf dem Dach oder an einem der Nachbarhäuser.« Er schüttelte missmutig den Kopf.
    »Hat irgendjemand eine Idee, wie die Statue aus dem Museum geschafft worden sein könnte, obwohl wir eine erweiterte Personenkontrolle durchgeführt haben und keiner mehr seine Tasche mit hineinnehmen darf?« Benno schaute fragend in die Runde.
    »Nun«, meldete Siggi sich zögernd zu Wort, »falls Oliver Held der Täter ist, oder ein anderer Museumsangestellter, kann sie im Handgepäck der Angestellten hinausgeschmuggelt worden sein.«
    »Wurde das Handgepäck der Angestellten nicht überprüft?«, wollte Gärtner wissen.
    »Nein«, gab Martin Wenzel zu.
    Benno und ich sahen uns erstaunt an. Daran hatten wir im Kaminzimmer des Weißen Schwan‹ nicht gedacht.
    »Und wenn es kein Angestellter war?«, gab Onkel Leo zu bedenken. Sein Einwand blieb unkommentiert im Raum stehen.
    Siggi hob ratlos die Schultern. »Zumindest ist der Täter offensichtlich auf kleinere Exponate umgestiegen, die er leichter aus dem Gebäude schaffen kann«, meinte er.
      »Wer sagt denn eigentlich, dass die Statue bereits aus dem Gebäude herausgebracht wurde? Vielleicht hat der Täter sie nur irgendwo innerhalb des Gebäudes versteckt, um sie später zu holen?« Onkel Leos Blick wanderte zwischen Siggi, Göschke und Wenzel hin und her.
    »Ist das denkbar, Wenzel?«, fragte Göschke.
    »Nun ja, grundsätzlich schon, das

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