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Götterbund (German Edition)

Götterbund (German Edition)

Titel: Götterbund (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fiona Winter
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empört. „Und wir haben bis zum Schluss daran gezweifelt, ob er es wirklich tun würde. Als ich ihn das erste Mal gefragt habe, hat er abgelehnt, nur um ein paar Stunden später seine Meinung zu ändern.“
    Yanna erinnerte sich, dass Shaquess von zwei Treffen mit Ehliyan gesprochen hatte.
    „Da er nicht bei dir ist, nehme ich an, dass er es geschafft hat, unentdeckt zu bleiben“, stellte Lyza begeistert fest.
    Yanna schüttelte den Kopf. „Rajatshas hat uns während der Flucht gestellt“, sagte sie leise. „Wir haben es trotzdem geschafft, den Palast zu verlassen. Aber Shaquess hat sich geweigert, mitzukommen. Er wollte sehen, ob Rajatshas ihn trotz allem wieder in die Garde aufnimmt.“
    Entgeistertes Schweigen legte sich über den Raum.
    „Ist der verrückt?“, fragte Ehliyan schließlich.
    „Ach, er schafft das schon“, versetzte Lyza gut gelaunt.
    Yanna starrte die ehemalige Gardistin stumm an.
    „Mach dir keine Sorgen um ihn“, riet Lyza. „Er weiß, was er tut. Und er wäre nicht zurückgegangen, wenn er glaubte, dass er im Kerker enden würde. So schnell ist er nicht unterzukriegen.“ Sie zwinkerte Yanna zu.
    „Wie ist euch die Flucht gelungen, nachdem Rajatshas euch gestellt hatte?“ Es war das erste Mal, dass Malyn das Wort ergriff. Er war zwar zusammen mit den anderen aufgestanden, dann aber in einiger Entfernung stehen geblieben.
    Yanna sah in die braunen Augen und fragte sich, ob der Ratsvorsitzende ahnte, was geschehen war. „Ich konnte ihn davon überzeugen, dass er nichts dabei gewinnt, wenn er mich durch den Kerker zwingt, bei ihm zu bleiben.“
    Malyn nickte, dann wandte er den Blick ab.
    „Weißt du noch etwas über mich, das ich in den letzten Tagen nicht erfahren habe?“ Sie musste diese Frage einfach stellen.
    Doch Malyn schüttelte den Kopf. „Wenn Rajatshas dir von deiner wahren Identität und den Zwillingsseelen erzählt hat, dann weißt du alles.“
    Yanna durchforstete die braunen Augen nach weiteren Lügen. Doch sie konnte keine darin entdecken. Sie nickte.
    „Zwillingsseelen?“, mischte sich Ehliyan ein. „Shaquess hat dieses Wort benutzt und gesagt, ich solle dich fragen, was es damit auf sich hat.“ Der junge Mann trat an Malyn heran. „Sag nicht, dass du mir noch etwas verschwiegen hast!“
    „Ich habe es dir noch nicht erzählt, weil ich finde, dass Yanna das tun sollte.“
    Ehliyans durchdringender Blick richtete sich auf die junge Frau.
    „Nachher“, sagte sie. Noch gab es andere Angelegenheiten, die dringlicher waren. Sie sah zu Thoran.
    Der blickte verstehend zurück. „Ich bin dein Großvater, Yanna. Was du in den letzten Tagen erfahren hast, ändert nichts daran.“
    „Du bist Schelashs Vater?“
    Ein trauriges Lächeln grub sich in die faltige Haut. „Das war ich.“
    Yanna schluckte. Thorans seltsame Reaktion auf die Glockenschläge, die Schelashs Tod verkündet hatten – auch das ergab jetzt einen Sinn.
    „Wie kommt es, dass du hier bist?“, wollte Ehliyan wissen. „Soweit ich weiß, hat Schelashs Mutter dich nicht nur als Vater für ihre Kinder sondern als ihr Ehemann ausgewählt. Solltest du da nicht im Palast sein?“
    „Ich war Chandels Ehemann, das ich richtig. Ich lebte mit ihr im Palast und blieb auch dort, nachdem sie gestorben war.“ Die Stimme des alten Mannes stockte. „Zusammen mit meinem Sohn Tasharas – deinem Vater, Yanna - sah ich, wie Schelash sich nach Chandels Tod veränderte. Wie sie nur noch auf die Sicherheit der Königsfamilie bedacht war, wie sie mehr Gardisten einstellte, als sie bezahlen konnte und deshalb die Steuern immer weiter erhöhte. Tasharas und mir war klar, dass wir etwas unternehmen mussten. Ich hoffte… dass die Lösung nicht Schelashs Tod sein würde.“ Er seufzte. „Leider sah Tasharas das anders. Sein Plan schlug fehl und er wurde hingerichtet, ebenso wie deine Mutter, Yanna, nachdem sie dich geboren hatte. Mir gelang als einzigem die Flucht aus dem Palast.“
    Yanna lauschte mit klopfendem Herzen. Es war das erste Mal, dass sie etwas über ihre wahren Eltern erfuhr.
    „Den Rest kennt ihr alle. Ich tat mich mit einigen Gleichgesinnten zusammen und gründete unsere Rebellenorganisation.“ Er umfasste Yannas Gesicht mit beiden Händen. „Es tut mir so leid, dass wir dir nicht früher die Wahrheit gesagt haben. Aber alles, was ich dir von deinen Eltern erzählt habe, stimmte. Sie waren Rebellen, auf ihre eigene Art und Weise. Sie kämpften für die Menschen von Fativa, obwohl sie wussten, dass

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