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Götterbund (German Edition)

Götterbund (German Edition)

Titel: Götterbund (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fiona Winter
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wissen, dass er ihr Verhalten missbilligte, jedoch kein Wort darüber verlor. „Du kannst mir nicht weiß machen, dass der Gedanken, dass ich mich mit Shaquess treffe, dich nicht in den Wahnsinn treibt!“
    Plötzlich war Malyn auf den Beinen. „Das willst du von mir hören? Bitte! Es macht mich verrückt zu wissen, dass du dich mit diesem Taissin triffst, dem an niemandem etwas liegt, außer an sich selbst! Der dich früher oder später zu seinem eigenen Vorteil benutzen wird!“
    Yanna klappte der Mund auf.
    Grimmig starrte Malyn sie an. „Was hast du dir dabei gedacht? Ausgerechnet Shaquess! Ja, ich bin enttäuscht von dir. Ach was, Enttäuschung ist gar kein Ausdruck!“
    Die Erleichterung darüber, dass Malyn zu seinem alten Selbst zurückgefunden zu haben schien, wich Empörung. „Du kennst Shaquess doch gar nicht richtig!“
    „Ich weiß mehr über ihn als du!“
    Yanna dachte sofort an die Probleme, die Shaquess laut Lyza haben sollte. Und an den Grund für seine Rache, den er ihr noch immer nicht offenbart hatte. Ob Malyn darüber Bescheid wusste? Für einen kurzen Moment war Yanna versucht, den Ratsvorsitzenden zu fragen. Doch dann reckte sie nur trotzig das Kinn vor. „Vielleicht weiß du mehr über ihn als ich. Trotzdem kennst du ihn nicht besser. Ich vertraue ihm.“
    Malyn schlug die Hände über dem Kopf zusammen. „Du vertraust ihm?“, wiederholte er ungläubig. „Wahrscheinlich liebst du ihn auch noch, ja?“ Er lachte bitter auf.
    Yanna sparte sich jede Antwort. Dieses Thema würde sie ganz sicher nicht mit Malyn diskutieren.
    „Du bist eine Rebellin, Yanna. Er ist ein Taissin. Wie soll das funktionieren?“, versuchte es Malyn nun in vernünftigerem Tonfall.
    „Das wird sich zeigen. Und du weißt selbst, dass er mehr von einem Rebell hat als von einem Gardisten. Er kann Rajatshas nicht leiden und er steht nicht hinter seiner Regierungsweise.“
    „Trotzdem arbeitet er für ihn.“
    „Aus persönlichen Gründen, das scheinst du besser zu wissen als ich. Er ist nicht unser Feind und das weißt du. Ihn mir nur ausreden zu wollen, weil du ihn nicht leiden kannst, finde ich kindisch. Was das angeht bist du um keinen Deut besser als Ehliyan.“
    Malyn antwortete nicht, sondern starrte sie nur mit bösem Blick an.
    Yanna seufzte. „Bitte erzähl es nicht Thoran. Ich will es ihm selbst sagen.“
    Malyn lachte auf. „Keine Sorge. Ich kann es ihm nicht erzählen, denn er weiß es längst. Ich habe es ihm sofort berichtet, als ich davon erfuhr. In der Hoffnung, er würde dir den Kopf zurechtrücken. Aber er zog es ja vor, dich nicht einmal darauf anzusprechen.“
    Yanna versuchte, sich die letzten Tage ins Gedächtnis zu rufen. Hatte es irgendwelche Anzeichen gegeben, dass ihr Großvater mit ihr unzufrieden gewesen war? Hatte er sie missbilligend angesehen? Wenn es so war, hatte sie es jedenfalls nicht bemerkt. „Es stört ihn nicht?“, fragte Yanna ungläubig.
    Malyn zuckte mit den Achseln. „Ich weiß es nicht. Er sagte nur: ‚Yanna ist erwachsen. Sie kann selbst entscheiden, wem sie ihr Herz schenkt.’“ Malyn verzog angewidert das Gesicht.
    Yanna lächelte. Ihr Großvater billigte ihre Treffen mit Shaquess. Blieben also nur noch zwei Personen in diesem Haus, die etwas dagegen hatten. Da es die beiden Personen waren, von denen Yanna wusste, dass sie ohnehin niemals von Shaquess’ Vertrauenswürdigkeit überzeugt werden konnten, machte sie sich darüber keine allzu großen Gedanken.
    „Da wir dieses Thema jetzt geklärt haben, können wir ja zum nächsten übergehen“, sagte Yanna gut gelaunt.
    Malyns Gesichtsausdruck zeigte deutlich, dass er das Thema noch lange nicht für geklärt befand.
    „Wenn du mich nun noch wegen meines missglückten Mordversuchs an Rajatshas anschreist, ist wieder alles beim Alten.“
    Verdutzt sah Malyn sie an, sagte aber nichts.
    „Na los, bringen wir es hinter uns. Du bist wütend, weil ich Rajatshas hätte töten können, es aber nicht getan habe. Sag es.“ Yanna glaubte erst, nicht richtig zu sehen, doch es gab keinen Zweifel: Malyn raufte sich die Haare. „Ist… alles in Ordnung?“
    „Das ist es nicht! Wie kommst du darauf, dass ich wütend auf dich bin, weil du es nicht über dich gebracht hast, einen Menschen, der dir auch noch nahe steht, zu ermorden? War ich damals etwa wütend auf Ehliyan, als er Schelash nicht töten konnte und unsere Tarnung aufgeflogen ist? Nein! Und weißt du auch, warum nicht? Weil es eine gute Eigenschaft ist, anderen

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