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Götterfluch 1 - Der Geraubte Papyrus

Götterfluch 1 - Der Geraubte Papyrus

Titel: Götterfluch 1 - Der Geraubte Papyrus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Jacq
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Klagelaute von sich geben.
    »Das geschieht dem Kerl ganz recht«, fand der Eselstreiber.
    »Ich muss ihn aber befragen.«
    »Wieso, bist du von den Wachen?«
    »Sieht man das denn nicht?«
    Der Bauer schob die Esel zurück, die sich endlich beruhigt hatten, und lud den schweren Getreidesack wieder auf.
    Jetzt wandte sich Kel an den Verletzten.
    »Rede, Horkheb! Wer hat dich gekauft? Warum wurden die Übersetzer ermordet?«
    Da kamen mit Knüppeln und Kurzschwertern bewaffnete echte Ordnungshüter angelaufen.
    »Bitte rede doch!«, flehte ihn der Schreiber an.
    Aber Horkheb wurde ohnmächtig, und Kel machte sich aus dem Staub.

23
    H orkhebs Zustand war aussichtslos, es schien nur mehr eine Frage der Zeit, bis er sterben würde. Er hatte einen Schädelbruch, konnte nicht mehr sprechen und atmete nur noch schwach. Drei herausragende Fachärzte der Schule von Sais waren zu demselben Schluss gekommen: »Da ist nichts mehr zu machen.«
    Ein schweres Betäubungsmittel linderte die Schmerzen des Sterbenden.
    Obwohl er kaum noch bei Bewusstsein war, erkannte er, wer gerade sein Zimmer betreten hatte – der Anführer und eigentliche Urheber der Verschwörung.
    Dieser Besuch geschah durchaus nicht aus Mitleid. Der Mann wollte nur diesen dummen Horkheb aushorchen, der sich so leicht benutzen ließ. Im Grunde hatte der Unfall alles erledigt. Seine Mitverschworenen hatten beschlossen, den lästigen Arzt loszuwerden, ein paar Esel hatten die Arbeit für sie getan.
    »Kannst du wirklich nicht sprechen?«
    Der Sterbende hob mühsam die rechte Hand.
    »Soweit ich in Erfahrung bringen konnte, hat dich ein Eselstreiber für einen Räuber gehalten, und seine Tiere sollen dich zertrampelt haben. War das wirklich ein Unfall?«
    Unter schrecklichen Schmerzen schüttelte Horkheb den Kopf.
    »Wer hat dich dann getötet?«
    Wieder hob er die rechte Hand.
    Der Mann half seinem Helfershelfer, einen Pinsel zu nehmen, und legte ihm ein Stück Papyrus unter die Finger. Horkheb kritzelte drei beinahe unleserliche Schriftzeichen auf das Papier: K – e – l.
    »Kel! Dann versteckt er sich also noch immer in Sais. Weißt du mehr darüber?«
    Steif und ungeschickt griffen die Finger des Arztes noch einmal nach dem Pinsel und versuchten, ein Wort zu schreiben, das sich kaum entziffern ließ.
    Dem Mann gelang es, das Wort ›Tempel‹ zu erkennen, dann folgte wohl ein Name.
    »Streng dich doch an! Wer schützt den Schreiber?«
    Der Pinsel fiel auf den Papyrus.
    Horkheb war gestorben.
    Diese Neuigkeit wollte der Anführer seinen Leuten nicht verschweigen.
    »Dieser verdammte Kel ist noch am Leben, die Wachen haben ihn noch immer nicht gefasst, und er hat auch noch die richtige Spur bis zu Horkheb verfolgt! Zum Glück wurde er dort aufgehalten, und weiter wird er auch nicht kommen.«
    »Bestimmt hat der Schreiber den verschlüsselten Papyrus.«
    »Niemals hätte dieses Schriftstück in die Hände vom Leiter des Übersetzeramts gelangen dürfen. Dieser Fehler zwang uns, gnadenlos zu handeln – was ich bedaure. Trotzdem müssen wir in Anbetracht der Lage unser Vorhaben weiterverfolgen.«
    Die anderen stimmten zu.
    »Seid unbesorgt, unser Geheimschlüssel ist nicht zu knacken. Aber Kel scheint ärgerlicherweise Beschützer zu haben.«
    »Weiß man, wer sie sind?«
    »Ehe Horkheb starb, hat er mir noch einen Hinweis gegeben. Dem werden wir nachgehen.«
    Pharao Amasis tobte vor Wut.
    »Ich kann unmöglich auf Horkheb verzichten!«
    »Bedaure, Majestät, aber mein hochverehrter Mitbruder hat soeben das Zeitliche gesegnet«, erklärte der Siegelbewahrer Udja. »Er wird bestens mumifiziert und in einem prächtigen Grab bestattet.«
    »Die Todesursache?«
    »Ein dummer Unfall. Das Schicksal erweist sich manchmal als grausam.«
    »Mein Entschluss steht fest: Du wirst seine Aufgabe übernehmen.«
    »Aber Majestät, ich übe den Arztberuf schon lange nicht mehr aus, und meine anderen Aufgaben …«
    »Genug! Jeder kann bestätigen, dass du der beste Oberarzt der Schule von Sais gewesen bist. Ich werde dein einziger Patient sein, und wenn es nötig ist, hast du mir zu Hilfe zu eilen.«
    Udja verneigte sich gehorsam.
    Er kannte die Vorliebe des Königs für schwere Weine und starkes Bier und wollte versuchen, ihn trotz dieser Ausschweifungen bei guter Gesundheit zu halten.
    »Da ist noch etwas, Majestät«, erklärte Henat sichtlich beunruhigt. »Meine Leute haben ein Schreiben ohne Absender erhalten, in dem es heißt, der Schreiber Kel – also der

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