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Götterfluch 1 - Der Geraubte Papyrus

Götterfluch 1 - Der Geraubte Papyrus

Titel: Götterfluch 1 - Der Geraubte Papyrus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Jacq
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und Schieberbande, die unsere Wirtschaft zerstören und die Macht in unserem Land übernehmen will«, dachte Kel laut nach. »Ich muss sofort einen Bericht schreiben und in den Palast schicken. König Amasis ist in Gefahr.«
    »Ich glaube, du hast den Verstand verloren«, meinte der Schauspieler trocken.
    »Willst du behaupten, dass das nicht stimmt?«
    »Die Griechin hat bestimmt einen oder mehrere Helfershelfer im Palast, und du weißt nicht, wer sie sind. Solltest du dich zufällig an einen von ihnen wenden, wäre dein großartiger Bericht völlig sinnlos.«
    Mit dieser Überlegung mochte Bebon durchaus recht haben.
    »Dann müssen wir zurück nach Sais«, beschloss Kel. »Ich spreche mit dem Hohepriester der Neith, und er wird den Pharao von meinem Gespräch unterrichten.«
    »Und du kannst die schöne Priesterin wiedersehen«, brummelte der Schauspieler.
    »Was soll das nun wieder, wir befinden uns mitten in einer Verschwörung gegen unser Land«, sagte Kel aufgebracht.
    »Hat man deswegen keine Gefühle? So, jetzt hast du einen anderen Kopf, und ich finde ihn sogar fast besser. Die nächste Frage ist, wie wir hier sicher wegkommen. Dafür gibt es eigentlich nur eine Lösung: Wir tun so, als wären wir fliegende Händler.«
    »Aber wir haben doch nichts zu verkaufen!«
    »Das lässt sich schnell ändern.«
    »Wie willst du das denn anstellen?«
    »Hier ganz in der Nähe gibt es eine kleine Herberge, in der die fliegenden Händler gern übernachten. Die meisten von ihnen sind Griechen, die gern um hohe Einsätze würfeln. Irgendwie krieg ich das schon hin. Jedenfalls werde ich unser gesamtes Vermögen aufs Spiel setzen.«
    »Unser gesamtes Vermögen … Wir besitzen doch nur das Messer!«
    »Eben – wir haben nichts zu verlieren. Das macht uns unverwundbar.«
    Ängstlich und ungläubig folgte Kel Bebon zu dem Treffpunkt der Händler, der ein gutes Stück von Naukratis entfernt war. Die Männer tranken dort Bier und Wein und aßen Fisch und geschmortes Fleisch; man schlief dort, tauschte Waren aus und verhandelte mehr oder weniger erlaubte Geschäfte. Vor allem aber wurden hier erbitterte Wettkämpfe ausgetragen.
    An einem Tisch mitten im Gasthaus saßen vier Spieler, die von begeisterten Zuschauern beobachtet wurden. Bebon und Kel gesellten sich in einigem Abstand dazu.
    Ein Verlierer sprang wutentbrannt auf und schrie den Gewinner an.
    Sofort übernahm der Schauspieler seinen Platz.
    »Ich habe Elfenbein, Töpferwaren und Weinkrüge dabei«, sagte er. »Und ich spiele nur mit anständigen Leuten, die mich auch auszahlen können. Einverstanden?«
    Seine drei Gegner hatten nichts einzuwenden.
    »Erster Einsatz«, schlug Bebon vor, »ein gesunder junger Esel. Drei Gewinnrunden. Ich hab einen. Und ihr?«
    »Ich hab ein schönes fleißiges Grautier«, sagte ein bärtiger Mann aus Samos.
    Bebon verlor die beiden ersten Runden, angesichts der drohenden Niederlage grinsten die Männer bereits spöttisch.
    Doch dann war das Glück auf seiner Seite. Der Schauspieler gewann die nächste Runde, verlor wieder und siegte schließlich dreimal nacheinander.
    »Der Esel gehört mir. Machen wir weiter?«
    »Von mir aus«, knurrte einer der Verlierer. »Dein Elfenbein gegen meine Ölkrüge – wir spielen nur eine Runde.«
    Die Würfel rollten auf dem Tisch.
    »Ich gewinne«, stellte Bebon fest, »und du solltest besser aufgeben.«
    Der Bärtige kochte vor Wut.
    »Im Allgemeinen verliere ich nicht, schon gar nicht gegen einen Anfänger wie dich. Du bist es, der aufgeben muss, da bin ich mir ziemlich sicher! Ein richtiges Spiel stehst du gar nicht durch.«
    »Ich setze alles ein – und noch fünf Krüge Wein. Zwei Runden.«
    »Abgemacht.«
    Der erste Wurf von Bebon verlor.
    Kel schloss die Augen. Wie wollte sein Freund die Schulden bezahlen, wenn er verlor?
    Aber die zweite Runde gewann der Schauspieler. Die dritte entschied also über das Spiel. Die Spannung erreichte ihren Höhepunkt, und der Bärtige war mit Würfeln an der Reihe.
    Das Schicksal war ihm nicht gewogen.
    Er sprang auf und sah den Sieger böse an. Kel befürchtete Handgreiflichkeiten, aber der Geschlagene begnügte sich damit, Bebon vor das Haus zu führen und ihm seinen Gewinn zu geben.
    »Der Esel heißt Nordwind, und ich habe nur erstklassige Ware«, erklärte er. »Hättest du versucht, mich zu betrügen, hätte ich dir den Schädel eingeschlagen. Nachdem dir aber die Götter dieses Glück gegönnt haben, wirst du mein kleines Vermögen wohl verdient

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