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Götterfluch 1 - Der Geraubte Papyrus

Götterfluch 1 - Der Geraubte Papyrus

Titel: Götterfluch 1 - Der Geraubte Papyrus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Jacq
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Hauptsache. Und Ihr spielt als Vertreter des Gesetzes eine wichtige Rolle.«
    Richter Gem gelang es dennoch nicht, seinen Verdruss zu verbergen. »Es ist geradezu peinlich, wie ich auf der Stelle trete! Dieser Kel ist kein gewöhnlicher Gegner.«
    »Wir dürfen den Mut nicht sinken lassen. Ihr wisst genauso gut wie ich, dass auch der schrecklichste Verbrecher irgendwann einen Fehler macht. Außerdem haben wir einen neuen Verbündeten: Menk, der für die Vorbereitung der Feste in Sais zuständig ist.«
    »Ist er im Besitz wichtiger Hinweise?«
    »Er hat von mir den Auftrag erhalten, mich über jede Kleinigkeit, die sich im Reich der Neith ereignet, zu unterrichten.«
    »Ein Spitzel mitten im Tempel!«
    »Menk erweist der Gerechtigkeit einen Dienst.«
    »Haltet Ihr es für möglich, der Hohepriester würde es wagen, einen flüchtigen Verbrecher zu verstecken?«
    »Eine gründliche Durchsuchung des Tempels hat keinen Hinweis ergeben. In Anbetracht seiner schwierigen Lage dürfte Wahibra eine derartige Gefahr wohl kaum auf sich nehmen, aber er könnte einen seiner Getreuen bitten, dem Schreiber bei der Flucht zu helfen.«
    »Mit anderen Worten – der Hohepriester gehört zu den Verschwörern!«
    »Nicht unbedingt. Vielleicht glaubt er tatsächlich an Kels Unschuld. Wie auch immer, Menk ist ab sofort auf dem Lauschposten und wird uns nützliche Hinweise liefern. Euch halte ich natürlich auf dem Laufenden.«
    Der Anführer der Verschwörer zog Bilanz.
    »Die Dinge entwickeln sich zufriedenstellend. Natürlich konnten wir nicht ahnen, welchen Widerstand wir von Seiten dieses kleinen Schreibers erfahren würden. Aber im Grunde dient er unserer Sache, indem er die Aufmerksamkeit auf sich lenkt. Seid trotzdem weiterhin sehr, sehr vorsichtig und plaudert ja nichts aus – der Sieg ist noch in weiter Ferne.«
    »Wird der König der Wahrheit nicht auf die Spur kommen?«
    »Auch dieser denkbar schlimmste Fall darf nicht ausgeschlossen werden. Deshalb ist es gut, wenn wir seinen Ka schwächen, seine schöpferischen Kräfte, und ihn zum Spielball der Ereignisse machen.«
    »Das wird nicht einfach sein! Obwohl er faul ist und zu viel trinkt, hält Amasis die Zügel der Macht fest in der Hand. Wie ein Raubtier wittert er jede Gefahr.«
    »Wir werden ihn ja auch nicht unmittelbar angreifen, sondern seine von allen verehrte irdische Verkörperung«, schloss der Anführer.
    Einer der Aufrührer war nicht einverstanden: »Unter der Bevölkerung wird das Entsetzen groß sein!«
    »Das ist auch genau das, was wir damit erreichen wollen.«
    Die Schönheit von Neiths Oberpriesterin raubte Menk den Atem. Bei jeder neuen Begegnung fühlte er sich noch mehr zu ihr hingezogen. Und eines Tages würde sie ihm gehören. Deshalb musste er sie jetzt beschützen.
    »Hat Euch der König angehört?«, fragte ihn Nitis.
    »Ja, sogar sehr aufmerksam. Ihr seid einem falschen Gerücht zum Opfer gefallen. Es gibt gar keine Waffenschiebereien.«
    »Ist das ganz sicher?«
    »Seine Majestät selbst hat es mir beweisen können«, erklärte Menk, wobei er die Wahrheit ein wenig färbte.
    Den heiklen Auftrag, den er von Henat bekommen hatte, konnte er jedenfalls unmöglich ansprechen.
    »Ihr müsst vernünftig sein, Nitis, ich flehe Euch an! Die Flucht des Mörders und die Schwierigkeiten mit den Waffen hängen mit einer Geschichte zusammen, die sich auf höchster Ebene abspielt und der wir nicht gewachsen sind – weder Ihr noch ich. Wer da hineingerät, kann nur zermalmt werden.«
    »Ich danke Euch für Eure Ratschläge, Menk.«
    »Versprecht Ihr mir denn, dass Ihr Euch daran haltet?«
    »Das verspreche ich.«
    »Da bin ich aber wirklich beruhigt, Nitis. Eine Angst quält mich aber noch: Der Hohepriester ist so gutherzig, könnte es nicht doch sein, dass er Kel deshalb helfen wollte, zum Beispiel indem er ihn zu einem Freund geschickt hat?«
    »Wo denkt Ihr hin? Für den Hohepriester zählt einzig und allein das Gesetz der Maat. Niemals würde er einen Mörder unterstützen.«
    Die Eröffnung einer neuen Werkstatt mit hervorragenden Webstühlen brachte die Schließung eines alten Gebäudes mit sich, das längere Zeit ungenutzt bleiben würde. Das richtige Versteck für Kel.
    Bebon spielte sehr gekonnt den Verkäufer von Lebensmitteln, die der kräftige Esel Nordwind für ihn trug. So konnte sich der Schauspieler ungehindert in der Stadt bewegen.
    Nitis gab ihm ein Zeichen, dass er ihr folgen solle.
    Dann trafen sich die Priesterin, der Schreiber und der

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