Goettin - Das Erwachen
Stirn runzeln, aber sie gab dazu keinen Kommentar ab. Er ist also DER Freund? Hakte sie nach. Ist er. Josh kann, wie alle Vampire, das Gedächtnis eines Menschen manipuliere. Erklärte er.
Joshua setzte sich auf einen der Sessel und machte eine einladende Handbewegung zur Couch ihm gegenüber. Liam unterdrückte den Impuls sich hinter Lee zu stellen und nahm neben ihr Platz. Noch bevor Josh das Gespräch eröffnen konnte, fragte Lee: „Wo sind wir hier?" Nachdem sie einen Blick auf die Skyline geworden hatte. In diesem Augenblick wurden die bodentiefen Fenster, durch die man schon die Morgenröte sehen konnte, von den automatischen Rollläden bedeckt. Josh antwortete, bevor er es tun konnte. „In München." Erschrocken sah Lee zu ihm auf und öffnete den Mund. „Später, Kätzchen. Es gibt im Moment Wichtigeres, als mein Fahrstil.", kam ihr Liam zuvor.
Zu Josh sagte er: „Es sind zwei, wenn ich richtig liege. Sie sind in Lees Wohnung gewesen und haben dort auf sie gewartet. Ich muss wissen, wer sie sind und was sie wollen." Langsam nickte sein Gegenüber. Josh rieb sich die Stirn und sah kurz beunruhigt aus. Dann setzte er seinen üblichen arroganten Aristokraten-Gesichtausdruck auf. „Sollten wir nicht erst einmal darüber reden, warum du sie hierher gebracht hast und sie nicht einfach denen übergeben hast? Dann hättest du ihnen die Fragen über den Menschen selbst stellen können. Wenn sie wirklich auf die Kleine gewartet haben, wäre das doch die eleganteste Lösung. Außerdem ist ihr Gestank echt pervers!" Liam wusste das sich sein Freund nur Sorgen machte. Allerdings schien Lee das nicht zu wissen. Josh wurde so schnell aus seinem Sessel katapultiert, dass dieser umfiel. Er krachte gegen die nächstgelegene Wand. Das Bild, das daneben hing, fiel scheppernd zu Boden und der Beistelltisch vor der Wand, war durch den heftigen Aufprall des Vampirs zu Kleinholz geworden. Immer noch an der Wand hängend, weiteten sich seine Augen vor Erstaunen. Verdutzt sah Liam zu Lee. Sie hatte sich keinen Millimeter bewegt und lächelte. Ihre Stimme war erstaunlich freundlich: „Die Kleine ist anwesend, Arschloch." Er musste grinsen, bis er wieder in die Augen seines alten Weggefährten sah. Darin war eindeutig Schmerz zu lesen. „Lass ihn los, Lee. Er hat das nicht so gemeint.", beruhigte er sie. Mit einem dumpfen Aufprall folgte Josh dem Bild. Umständlich rappelte er sich wieder auf und humpelte zurück. Der Vampir grinste breit und nickte. „Okay, süße, kleine Annelie. Diese Lektion hatte ich wohl verdient." Liam sah zu, wie Josh sich mit dem Rücken zu ihr vor Lee positionierte. „Kannst du mir jetzt bitte die Reste der Antiquität entfernen?" Er griff über Lees Schoß und zog seinem Freund das ordentlich Stück Beistelltisch aus dem Oberschenkel, das sich dort tief ins Fleisch geschoben hatte. „Ups!", hauchte ihm Lee dabei ins Ohr. Der Vampir seufzte erleichtert auf, als Liam fertig war. „Nimm das nächste Mal bitte die andere Wand. Das Bild ist mir heilig.", murmelte Josh zu Lee. Dann sah er sich die Kommode an und machte einen herzerweichenden Laut. „Die war echt teuer.", beschwerte Josh sich. „Dafür war dein Gesichtsausdruck unbezahlbar.", konterte Liam ruhig.
Es klingelte an der Tür und Josh verließ mit blutender Fleischwunde und halb nackt den Raum. „Wo gibt es hier Verbandszeug?", fragte Lee sofort. Zerknirscht fügte sie hinzu: „Ich habe überreagiert." Er zog sie in eine kurze Umarmung, streichelte ihren Rücken beruhigend und versuchte dabei nicht zu atmen. Die Parfumwolke um sie stank für Übernatürliche wirklich. „Schon gut. Er ist schon wieder fit. Er heilt schnell.", beruhigte er sie weiter. In diesem Moment erschien sein Freund wieder, ohne zu humpeln. Vor sich schob er einen Servierwagen.
„Ich dachte, ihr wärt hungrig und habe euch etwas zu Essen bestellt.", erklärte er. Er hörte Lee hinter sich seufzen. „Danke und sorry, dass ich dich an die Wand geklatscht habe." Lee machte sich ohne Umschweife über das Essen her. Er hingegen musterte die zwei Teller und sah dann sein Freund an. Der Dreckskerl hatte offenbar schon gewusst, dass er sie mitbringen würde. Josh antwortete, bevor er die Frage stellen musste. „Ja, ich habe sie über das Telefon gehört. Aber ich wollte wissen, ob sie wirklich so viel drauf hat und ich muss sagen, Annelie ..." er lächelte sie freundlich an. „Ich bin nicht nur von deinen Kräften beeindruckt." Zwischen zwei Bissen quittiere Lee
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