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Goldrausch in Bozen - Kriminalroman

Goldrausch in Bozen - Kriminalroman

Titel: Goldrausch in Bozen - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
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»Das nennen Sie Indizien oder gar Beweise? Commissario, ich bitte Sie! Das sind doch alles nur Vermutungen, nichts weiter. Jeder von den dreien hätte die anderen aus dem Weg räumen können, jeder hätte ein Motiv gehabt. Und Ferrari hätte das Mittel genauso in die Flasche schütten können wie jeder x-beliebige Gast. Und wenn diese Christine Alber wirklich so attraktiv ist, wie Sie es so schön formuliert haben, dann war es vielleicht ein enttäuschter Liebhaber. Und was Ihr Motiv angeht: Nur weil ein Museumsdirektor befürchtet, dass seine Mitwisser ihn auffliegen lassen, weil er illegale Exponate ausstellt, soll er einen Mord planen? Warum steht dann nicht auch Ferrari auf seiner Todesliste? Im Übrigen könnte jeder seinen Schwindel auffliegen lassen, der etwas vom Fach versteht. Nehmen wir mal Ihren Wachtler. Der würde doch sofort erkennen, woher die Fundstücke stammen. Vielleicht steckt sogar er dahinter? Haben Sie sich schon mal in diese Richtung Gedanken gemacht? Vielleicht ist er ja neidisch auf Kofer, behauptet aber das Gegenteil. Nein, Bellini, so nun wirklich nicht. Tun Sie mir einen Gefallen und kommen Sie erst wieder, wenn Sie handfeste Beweise haben.«
    Vincenzo wusste, dass jedweder Kommentar erfolglos bleiben beziehungsweise ihm im Gegenteil zum Schaden gereichen würde. Was für eine Schlappe. Ohne Durchsuchungsbeschluss waren die Ergebnisse des heutigen Tages fraglich. Frustriert verließ er das Büro des Vice-Questore, dessen missmutige Blicke er in seinem Rücken spürte.
    Nach der herben Abfuhr war Vincenzo verunsichert. Machte es Sinn, ohne Durchsuchungsbeschluss die Fahrt nach Norden anzutreten? Als er sich mit seinen Kollegen beriet, sprach sich Marzoli überraschend vehement dafür aus. Er war davon überzeugt, dass es einen Täter gab, den man nur oft genug unter Druck setzen müsse, damit er einbräche. Ihr erstes Ziel würde also Kofers Museum sein.
    * * *
    Pflerschtal
    »Ich frage dich zum letzten Mal, Andreas: Hast du mir dieses Zeug ins Wasser gekippt oder nicht?«
    Nachdem die Polizei erneut bei ihr aufgetaucht und zu viele Fragen gestellt hatte, hatte Christine Alber Andreas Kofer angerufen und ihn nachdrücklich zu sich bestellt. Zusammen mit ihrem Koch unterzog sie den Museumsdirektor nun einem regelrechten Kreuzverhör. Er sollte die Anschläge auf sie endlich zugeben.
    Doch den Gefallen tat ihr Kofer nicht. »Und ich sage zum letzten Mal, dass ich nichts damit zu tun habe. Und mäßige gefälligst deinen Ton, deine Gäste müssen unseren Disput ja nicht mitbekommen.«
    Alber legte die Stirn in Falten. »Außer uns und Simone ist sowieso im Moment niemand im Hotel. Apropos«, sie wandte sich ihrer Putzhilfe zu, »Simone, bring uns neuen Kaffee. Und mir auch einen Cognac!«
    Ferrari sah seine Chefin und Geliebte entsetzt an. »Aber Christine, es ist früher Vormittag!«
    Alber bedachte den Koch mit einem abfälligen Blick. »Was heißt das schon? Würde man dir nach dem Leben trachten, würdest du auch so manchen Grundsatz über den Haufen werfen. Und jetzt sitzt uns dieser Mensch gegenüber und streitet auch noch alles ab. Los, du Feigling, hör auf mit dem Versteckspiel!« Alber fuchtelte mit dem Finger wild vor Kofers Gesicht rum, um ihrer Drohung Nachdruck zu verleihen.
    Er wich zurück. »Wie oft soll ich es denn noch sagen? Ich habe nichts damit zu tun. Ich habe nicht die geringste Ahnung, wer dir nach dem Leben trachtet, und begreife nicht, dass dich jemand mit meinem Porsche überfahren wollte. Ich kann nur sagen: Ich war es nicht.«
    »Wer dann? Und was ist mit Sara?«
    »Wieso Sara?«
    Simone Baumgartner brachte Kaffee und Cognac.
    »Danke, Simone. Bleib bitte in der Nähe, falls ich dich später noch brauche.« Die Hotelierin nahm einen großen Schluck Weinbrand, ehe sie sich wieder Kofer zuwandte. »Uns allen ist es um Geld gegangen. Aber zwischen dir und Sara hat es einen jahrelangen Wettstreit gegeben. Einen Wettstreit der Eitelkeiten, wie ich ihn bezeichnen würde. Ihr wolltet euch mit euren Funden brüsten, habt euch gegenseitig immer wieder das Wasser abgegraben, wenn es darum ging, in Fachzeitschriften zu veröffentlichen oder sich mit einem Buchprojekt an einen Verlag zu wenden. Dabei warst du mit Abstand der Schlimmere von euch beiden, mein lieber Andreas. Und erzähl mir nicht, dass dir ihr Tod nicht gelegen kommt. Ein Konkurrent weniger. Wer weiß, was du in der Nebelsuppe da oben mit ihr gemacht hast.«
    Kofer schnappte nach Luft. »Du unterstellst

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