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GOLIATH - Die Stunde der Wahrheit

GOLIATH - Die Stunde der Wahrheit

Titel: GOLIATH - Die Stunde der Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Westerfeld
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Metall zu finden, wäre der Stein wohl das Ziel der ganzen Expedition gewesen. Bei dem geheimnisvollen Klumpen Eisen handelte es sich möglicherweise um den Schlüssel zu Goliath.
    Und aus irgendeinem Grunde wollte der Erfinder das alles geheim halten.
    »Nun«, knurrte Tesla, »schauen wir mal, ob sie auch funktioniert.«
    An der Steuerung war Tesla ein wahrer Virtuose. Er konnte den Apparat darauf einstellen, große oder kleine Mengen zu suchen, die sich nah oder fern befinden konnten. Jede der drei Kugeln hatte leicht abgewandelte Eigenschaften und konnte einzeln eingepegelt werden. Während Alek zuschaute, begriff er, wie primitiv er das Gerät benutzt hatte, so wie eine Katze, die Klavier spielt.
    Dr. Barlow rief zwei Mann der Besatzung herbei, damit sie die Maschine trugen, und bald tanzten die Kugeln und führten Tesla durch die Stapel von Vorräten, die man bei Hearst aufgenommen hatte. Die Dinnergesellschaft trottete hinterher, und Mr. Malones Blitzlicht flammte immer wieder auf und ließ die Schatten der Anwesenden durch die dunklen Laderäume huschen.
    Das Flackern des Apparates brachte sie schließlich in den hinteren Bereich eines überfüllten Lagerraums zu einem Stapel Fässer, die unter Kisten mit Datteln und Äpfeln vergraben waren.
    Mr. Tesla betrachtete seinen Fund im Wurmlicht und schüttelte den Kopf. »In diesen Fässern ist wohl nicht nur Zucker, scheint mir.«
    »Ach, du meine Güte«, entfuhr es Miss Rogers.
    Dr. Barlow machte Deryn ein Zeichen, die den Männern daraufhin befahl, den Apparat zur Seite zu tragen. Alek half ihr, die Kisten herunter zu nehmen, und als die Fässer frei waren, trat sie mit einem Brecheisen vor. Mit einem Schlag zertrümmerte sie den Holzdeckel eines Fasses.
    »Vorsichtig, Dylan«, sagte Alek. »Wenn es tatsächlich um Sabotage geht, könnte es eine Falle sein.«
    Die anderen wichen einen Schritt zurück, doch Bovril schnüffelte und sagte: »Zucker.«
    Deryn riss das zersplitterte Holz ab und stieß mit dem Brecheisen in das Fass, wo die Stange mit einem dumpfen Schlag auf Widerstand traf.
    »Nun, das ist ja interessant.« Sie zog ihre weißen Handschuhe aus, krempelte einen Ärmel auf und griff hinein. Im nächsten Moment zog sie etwas Langes und Dünnes hervor, das in ein geöltes Tuch gewickelt war. Zucker rieselte auf den Boden, als sie den Gegenstand auspackte.
    Und dann glänzte ein metallischer Zylinder im Wurmlicht. Alek blickte Graf Volger an, der nickte und sagte: »Ja, sieht ein wenig aus wie der Lauf eines Spandau MG . Ist aber ein Colt-Browning, höchstwahrscheinlich der 1895.«
    »Ein Maschinengewehr?«, fragte Miss Rogers. »Ach du meine Güte.«
    Wieder blitzte Malones Kamera und blendete Alek einen Moment lang. Als die Punkte vor seinen Augen verschwunden waren, hatte Deryn das nächste Fundstück herausgezogen. Sie wickelte die Tücher ab und enthüllte einen runden Metallbehälter in der Größe eines Tellers.
    »Eine Munitionstrommel?«, fragte Alek.
    Volger trat vor. »Keine, die mit bekannt wäre.«
    »Warten Sie. Nicht öffnen«, begann Miss Rogers, doch Deryn hatte die beiden Hälften bereits auseinandergenommen. Eine schwarze Scheibe landete mit einem Krachen auf dem Boden, und alle fuhren zusammen. Das Ding rollte in die Dunkelheit davon, und dabei wickelte sich etwas Glänzendes von ihr ab.
    Miss Rogers kniete und sah es sich näher an. »Das ist unbelichtetes Filmmaterial. Oder jedenfalls war es unbelichtet, junger Mann, ehe Sie die Dose geöffnet haben. Jetzt ist es unbrauchbar.«
    »Film?«, fragte Alek. »Aber warum würde den jemand an Bord schmuggeln? Film lagert doch schon stapelweise in Mr. Francis’ Kabine.«
    Graf Volger nickte. »Und überhaupt, wozu dient dann das Maschinengewehr? Die Colt-Browning wiegt fünfzehn Kilogramm. Ein bisschen schwer für jemanden, der Sabotage begehen will.«
    »Und außerdem haben wir keine Munition dafür gefunden«, fügte Deryn hinzu. »Unseren Tierchen wäre Schießpulver nicht entgangen.«
    »Sehr geheimnisvoll«, sagte Dr. Barlow und wandte sich an Miss Rogers. »Obwohl ich eigentlich erleichtert bin. Vielleicht ist Ihr Mr. Francis ja nur ein Waffenschmuggler.« Sie runzelte die Stirn. »Und ein Lieferant für … Filmmaterial.«
    Miss Rogers zuckte mit den Schultern. »Ich habe keine Ahnung, was hier vor sich geht, das schwöre ich Ihnen. Aber ich werde mich morgen ein wenig umschauen und sehen, was ich herausfinden kann.«
    »Vergessen Sie dabei nur nicht, dass es meine Geschichte ist«,

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