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Gone 5: Angst (German Edition)

Gone 5: Angst (German Edition)

Titel: Gone 5: Angst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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Sam auf dich angewiesen ist. Wir alle eigentlich. Du rennst los und stürzt dich in den Kampf mit Drake und dann denke ich mir, du bist genau die Freundin, die ich mir immer schon gewünscht habe. Dabei vergesse ich, dass du noch ein Kind bist.«
    »So klein bin ich auch wieder nicht!«
    Dekka stieß einen tiefen Seufzer aus.
    »Vielleicht … vielleicht ändern sich meine Gefühle für dich ja irgendwann.« Brianna wusste selbst nicht mehr, was sie da sagte.
    Dekka lachte. »Nein, Brianna. In Sam verknallt? Mit Jack am Rumknutschen? Vergiss es! Ich hab zugelassen, dass meine eigenen … Ich hab nur gesehen, was ich sehen wollte. Verstehst du? Ich hab dabei dich nicht gesehen.«
    »Aber du und ich, wir sind doch cool, oder?«
    Dekka weinte wieder, aber diesmal wischte sie die Tränen mit einem Lachen weg. »Wirbelwind, wie könnten wir nicht cool sein? Wir sind definitiv zwei krasse Schwestern.«
    »Was tun wir jetzt? Im Dunkeln kann ich nicht rennen.«
    »Ich weiß. Aber wir suchen trotzdem nach Drake. Er hat Diana – und das können wir nicht zulassen. Er hasst Frauen.«
    »Ja. Das ist mir aufgefallen.« Brianna spürte, wie ihre Energie zurückkehrte. Die Müdigkeit, die Enttäuschung, all das war wie weggeblasen. Und die Dunkelheit? Na und? Sie konnte immer noch ihre Machete schwingen. »Der Typ hasst Weiber? Gut, dann geben wir ihm allen Grund dazu.«
    Astrid führte Cigar an der Hand. Ab und zu rastete er völlig aus, weil er überzeugt war, dass sie ihn fressen wollte.
    Er hatte den Verstand verloren, er sah aber auch Dinge, die ihr verborgen blieben. Er konnte ihren Bruder sehen. Sie hatte geahnt, dass Pete noch lebte. Zumindest von dem Moment an, als sie den Kojoten mit dem Kindergesicht vor sich hatte. Nicht dumm, aber ignorant, ahnungslos. Jemand mit enormer Macht und keiner Ahnung, wie und wozu er sie einsetzen sollte.
    Der kleine Pete war ein unsichtbarer, allmächtiger Gott, der mit den hilflosen Wesen der FAYZ ein kindliches Spiel spielte.
    Vielleicht gehörte der Fleck auch dazu. Vielleicht war er es, der das Licht auslöschte.
    Das würde einen Sinn ergeben, denn irgendwann musste das Spiel ja zu Ende gehen.
    Sie schleppte sich auf müden Beinen und mit einem Gefühl von Hoffnungslosigkeit nach Perdido Beach, denn inzwischen war klar, dass sie sich die Mühe ebenso gut hätte sparen können.
    Sie waren bloß Menschen. Und das, was in ihrer Welt einem Gott am nächsten kam, war ein ahnungsloses, leichtsinniges Kind.

Achtundzwanzig
    10 Stunden, 35 Minuten
    »Besser geht es nicht«, sagte Roger.
    Sein Gesicht, sein Hemd, die Planken auf Deck – alles war voller Blut.
    Sam blickte besorgt auf Jack, der in eine Decke gehüllt auf dem Boden lag und nicht bewegt werden durfte. Mehr konnten sie nicht für ihn tun, außer sie schafften es irgendwie, Lana herzuholen.
    Roger hatte grüne Nähseide genommen – was anderes war auf die Schnelle nicht aufzutreiben gewesen – und damit die Wunde am Hals geflickt.
    Er kümmerte sich schon länger um ihre Verletzten und Kranken. Weil er ein netter Kerl war und weil er mit den Kleinen gut umgehen konnte. Bei Jacks Anblick hatte er gemeint, er wolle es wenigstens versuchen.
    »Danke, Roger«, sagte Sam. »Mann, das war echt in letzter Sekunde.«
    »Er ist so blass«, antwortete Roger. »Wie Kreide.«
    Sam wusste nicht, was er darauf erwidern sollte. Um Jack zu retten, brauchten sie Lana. Aber sie wohnte weit weg. Und bei der Dunkelheit konnte er ihr auch keine Nachricht schicken.
    Was war eigentlich mit dieser bescheuerten Taylor los?
    Auf Brianna war er nicht einmal mehr sauer. Inzwischen machte er sich nur noch Sorgen. Sollte sie immer noch da draußen rumrennen und Jagd auf Drake machen, würde er sie umbringen.
    Das alles kam ihm so unwirklich vor, wie ein endloser Albtraum. Jack, der um sein Leben kämpfte. Brianna: verschwunden. Diana: entführt. Howard: tot. Dekka: irgendwo. Und Astrid?
    Er hatte nichts mehr im Griff, konnte nur noch zusehen, wie seine Welt zugrunde ging. So wie der arme Jack.
    »Astrid, Dekka, Diana – und Brianna hoffentlich auch – sind noch da draußen«, sagte Sam. »Orc ist auf dem Weg zu ihnen. Aber in spätestens einer Stunde ist es stockfinster.«
    »Und Justin«, fügte Roger mit Nachdruck hinzu.
    »Ja, und Justin.«
    Edilio fuhr sich mit der Hand übers Gesicht. Der sonst so gelassene Edilio war nervös und mittlerweile genauso ratlos wie Sam.
    Sam musste an den Morgen denken, an dem er Edilio zum ersten Mal begegnet

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