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GONE Hunger

GONE Hunger

Titel: GONE Hunger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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Lernschwierigkeiten hatten oder Bettnässer ware n – ungefähr die halbe Klasse.
    Er war damals nicht nur zur Strafe nach Coates geschickt worden, sondern auch zu seinem eigenen Schutz.
    Jetzt wich er nervös von Drake ab, dessen Tentakel sich gerade auswickelte. Die Wanze mochte Drake nicht. Niemand mochte ihn. Sollten sie dabei erwischt werden, wie sie sich an das Kraftwerk anschlichen, würde er einfach verschwinden und Drake das Kämpfen überlassen. Es war Nacht, er wäre also vollkommen unsichtbar.
    Panda ließen sie mit der strikten Anweisung zurück, sich nicht von der Stelle zu rühren. Dann gingen sie los, verließen die Straße und stapften über irgendeinen Acker.
    Die Wanze musste daran denken, wie still es in der FAYZ war. Und wenn Caines Plan aufging, wäre es hier demnächst auch noch stockfinster.
    Er warf einen Blick nach links in Richtung Stadt. Auf der Straße tat sich nichts, rechts von ihnen auch nicht. Auf der anderen Straßenseite zweigte der Zufahrtsweg zum Kraftwerk ab, an dessen Ende der Eingang und das Wachhaus lagen. Das sollte aber kein Problem darstellen.
    »Du gehst keinesfalls auf der Straße, sondern querfeldein«, sagte Drake.
    »Was? Wieso? Mich sieht doch niemand.«
    »Weil das Atomkraftwerk mit Infrarotkameras ausgestattet sein könnte, du Trottel. Wir wissen nicht, ob du bei Infrarot immer noch unsichtbar bist.«
    Okay, das leuchtete ein. Aber die Vorstellung, noch ein paar Meilen hügelauf und hügelab durch das Gelände stapfen zu müssen, war ihm zuwider.
    »In Ordnung«, sagte er, obwohl er nicht die Absicht hatte, sich daran zu halten.
    Plötzlich legte sich Drakes grausiger Tentakel um seinen Hals und schnürte ihm die Luft ab. »Das ist wichtig, Wanze. Vermassle es ja nicht!« Drakes Augen blickten den Jungen kalt an. »Sonst zieh ich dir das Fell mit der Peitsche ab.«
    Als die Wanze nickte, ließ Drake ihn los.
    Die Tarnung zu aktivieren, war kinderleicht. Die Wanze musste nur ans Verschwinden denken und mit den Händen über seinen Oberkörper fahren, als wollte er sein Hemd glatt streichen. Drakes verwirrter Gesichtsausdruck bestätigte ihm, dass er so gut wie unsichtbar war. Er zeigte Drake den Mittelfinger, sagte: »Bis dann!«, und überquerte die Schnellstraße.
    Die Wanze ging so lange querfeldein, bis er sich in sicherer Entfernung zu Drake wusste. Der Mond war aufgegangen, eine schmale Sichel, deren Licht ab und zu einen Felsen oder den Stängel irgendeiner Pflanze streifte. Er schlich durch die Dunkelheit, bis er gegen einen niedrigen Ast rannte und mit einer blutigen Lippe leise fluchend auf den Hintern fiel.
    Danach kehrte er zur Zufahrtsstraße zurück, die hoch über dem glitzernden Meer anfing und sich wie eine Schlange nach unten wand.
    Wenn Infrarotstrahlen ihn wirklich sichtbar machten, na und? Er konnte jederzeit die Seiten wechseln. Computer-Jack hatte das ja auch getan. Andererseits, wenn ihn Drake dann erwischte, wäre er erledigt. Drake machte seine Drohungen wahr, das wussten alle.
    Es schien eine Ewigkeit zu dauern, bis das hell erleuchtete Kraftwerk vor seinen Augen auftauchte. Zuerst war es nur ein Lichtschimmer hinter einer Kurve. Es dauerte aber mindestens noch einmal so lange, bis er endlich das Wachhaus und den mit Stacheldraht versehenen Maschendrahtzaun erblickte.
    Caine hatte laut darüber nachgedacht, ob dieser Zaun elektrisch geladen war. Die Wanze würde jedenfalls kein Risiko eingehen. Er folgte dem Maschendraht ungefähr hundert Meter den Hügel hinauf, suchte sich einen dicken Ast und fing an, die Erde darunter wegzuschaufeln. So dünn, wie er war, brauchte er kein großes Loch.
    Die Wanze fühlte sich unbehaglich, denn solange er mit dem Ast in der Hand grub, war er sichtbar. Den Ast konnte er nicht tarnen. Und der Mond, der eben noch so schwach geleuchtet hatte, kam ihm jetzt vor wie ein Scheinwerfer, der ihn direkt anstrahlte. Außerdem wirkte das Kernkraftwerk auf ihn wie ein gigantisches Ungeheuer.
    Die Wanze schob sich auf dem Rücken unter dem Zaun hindurch. Er spürte, wie lockere Erdklumpen unter sein Hemd gelangten, bekam aber keinen elektrischen Schlag ab.
    Auf der anderen Seite stand er auf, bürstete mit den Händen die Klamotten ab und begann den Abstieg zum Kraftwerk.
    Er hatte Hunger. Er würde alles tun, was Drake ihm befohlen hatte. Aber zuerst würde er nach Essen suchen.
    Sam sehnte sich verzweifelt nach Schlaf.
    Er übernachtete bei Mary im Gästezimmer, lag im Dunkeln auf dem Rücken, den Blick zur Decke

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