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Google-Mitarbeiter Nr. 59

Google-Mitarbeiter Nr. 59

Titel: Google-Mitarbeiter Nr. 59 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Edwards
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Wir würden unser neues Do-it-yourself-Anzeigen­programm gegen Ende 2000 starten. Jetzt begannen wir zu debattieren, wie wir es nennen wollten. »AdsToo« war der Arbeitstitel der Technik (es war Version zwei des Anzeigensystems und Techniker sind sehr buchstabengetreue Menschen). Keiner wollte, dass das der dauerhafte Name wurde.
    Da keine Person oder Abteilung für die Produktidentität zuständig war, wurde der Prozess chaotisch. Larry wollte einen Namen, der nicht albern klingt, wenn man ihn fünf Mal schnell hintereinander sagt. Omid wollte eine Trennung zwischen dem Namen Google und dem Namen des Anzeigenproduktes (also kein »Googlads«). Das waren die einzigen Vorgaben. Vorschläge kamen aus allen Ecken, jeder geliebt von seinem Schöpfer und befürwortet durch eine kleine Menge Kollegen.
    Salar unterstützte »PrestoAds«, bevor er entschied, dass es zu sehr nach Siebzigerjahren klang. Er verlagerte seine Gefolgschaft zu »Self-serve Ads«, was die einzigartigen Eigenschaften des Produktes beschrieb.
    »AdsDirect« hatte die Unterstützung von Susan.
    Ich schlug »GIDYAP« (Googles Interaktives Do-it-yourself-Anzeigenprogramm) vor. Alle übergaben sich sofort. Ich versuchte als Nächstes »BuyWords«: Ein Wortspiel mit »bywords« (Worte fürs Leben) und »buy words«. Das Vertriebsteam willigte ein und Bart stimmte zu, dass der Name einprägsam war. Larry gab seinen Segen.
    »Geschafft«, dachte ich und verwechselte wieder einmal Einigkeit mit endgültiger Zustimmung.
    Dann begann der Lobbyismus.
    Salar wies darauf hin, dass Keyword-Targeting relativ neu war, und wollte einen Namen, der verständlich machte, wie es funktionierte. BuyWords könnte andeuten, dass wir Platzierungen innerhalb unserer Suchergebnisse verkauften, statt Anzeigen neben den Ergebnissen zu platzieren. Dennoch mochte er BuyWords mehr als AdsDirect, wogegen ich argumentierte, dass es zu allgemein war und den Gedanken an altmodische Direct Mails he­raufbeschwören würde.
    Susan hielt dagegen, dass »AdsDirect« den Usern vermittelte, dass sie keinen Zwischenhändler brauchten, um ihre Anzeigen zu schalten, und dass das den Vorteil eines günstigen Preises suggerierte.
    Cindy äußerte eine leichte Vorliebe für BuyWords, weil sie es als Möglichkeit sah, die Presse für unsere Weigerung einzunehmen, Platzierungen in den Suchergebnissen zu verkaufen. Aber sie könnte auch mit DirectAds leben.
    Wieder waren wir in einer Sackgasse. Ich ging an diesem Abend nach Hause und verbrachte eine Stunde damit, weitere Namen zu produzieren, während meine Jungen ihre Hausaufgaben machten und Kristen das Baby badete. Am Morgen versandte ich eine neue Liste mit Vorschlägen.
    »Promote Control«
    »Ad-O-Mat«
    »Ad Commander«
    »Impuls Ads«
    Ich liebte keinen von ihnen, aber der letzte Name auf meiner Liste gefiel mir richtig gut: »AdWords«.
    »Er ist neu! Und besser!«, pries ich ihn an. »Er ist BuyWords ähnlich ohne das Buy! Es klingt auch wie Edwards, was ein großes Plus für mich ist.«
    Salar gefiel AdWords besser als BuyWords. Omid mochte es. Bart mochte es. Larry mochte es.
    Sergey gab die entscheidende Stimme ab. Er informierte das Technikteam, dass unser neues System »AdWords« genannt würde. Er versäumte es, mich über seine Entscheidung zu informieren – oder irgendjemand anderen im Marketing. Es ist schwer, sich solch ein Versehen bei einem markengesteuerten Unternehmen wie Procter & Gamble vorzustellen. Aus der Perspektive eines Technikers jedoch ist die Klärung der Namensfrage nur deshalb nötig, damit die richtige Buchstabenreihenfolge vor dem Code-Freeze eingegeben werden kann, der Punkt, ab dem keine größeren Änderungen mehr erlaubt sind. Das ganze Marketingzeug, das mit dem Aufbau einer Marke einhergeht, war sekundär. Und damit konnte man sich befassen, sobald die Programmierung abgeschlossen war. Es war Jen McGrath vom Frontend-Team, die mich darüber informierte, dass der Name meiner Familie für immer leben würde, verankert in Googles Umsatzstrom.
    Hummer und Pornos, Klappe zwei
    AdWords hatte einen langen Weg zu gehen, bevor es sich der Öffentlichkeit zeigen durfte. Die Techniker kämpften mit der Software, die letztlich die Anzeigen platzieren und dafür berechnen würde. Das UI-Team arbeitete mit Salar, um das Interface zu finalisieren, mit dem Inserenten navigieren würden, um ihre Kampagnen zu kreieren und zu aktivieren. PR würde AdWords bei der Presse einführen. Ich war zuständig für die Texte, mit

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