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Google-Mitarbeiter Nr. 59

Google-Mitarbeiter Nr. 59

Titel: Google-Mitarbeiter Nr. 59 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Edwards
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Reihe Brücken und Wege, sodass sich ein Riesenhamster wohlgefühlt hätte.
    Es gab nicht mehr viele Marketingleute, die hätten umziehen müssen. Jonathans Produktmarketingabteilung hatte unsere Internationalization Group und unsere Market Researcher geschluckt. Ich managte immer noch Allegra, nun unser Koordinator für besondere Events, und Dylan Casye, einen Marketingkoordinator, dessen vorheriger Job es gewesen war, mit Lance Armstrong im US-Postal-Service-Radrennteam zu fahren.
    David Kranes PR-Group war beträchtlich gewachsen, mit Vertretern in Google-Büros rund um die Welt. Und Karen White, die Webmasterin, hatte mittlerweile ebenfalls eine große Abteilung. Es machte mir nichts aus, dass die Branding Group nicht Schritt gehalten hatte. Das Managen von Leuten fand ich schon immer schwieriger, als die Arbeit selbst zu tun. Ich mochte es, in einem abgedunkelten Büro zu sitzen mit Kopfhörern und über unsere Marke nachzudenken und darüber, wie ich sie zum Leuchten bringen konnte. Ich wusste auch, dass in dem Tempo, in dem das Produktmanagementteam PMMs hinzufügte – Marketingmanager, die so viel mit dem Produktteam zusammenarbeiteten, wie ich es getan hatte –, mein Schicksal entweder Einbeziehung in das Ganze sein würde oder als überflüssig eliminiert zu werden. Unternehmen wachsen. Sie verändern sich. Darüber machte ich mir keine allzu großen Sorgen. Ich liebte meine Arbeit, aber ich hatte Aktienoptionen und diese verfielen nicht.
    Wir hatten einen langen Weg hinter uns – von den vollgestopften Büroräumen im ursprünglichen Googleplex mit den Müslidosen und ihren Aufklebern »Larry-O’s«, »Raisin Brin« und »Porn Flakes«, dem kleinen intimen Café mit der unbenutzten Kasse und dem Mini-Fitnessraum.
    Unsere neuen Räumlichkeiten hatten alles. Es gab »Welcome Home«-Kissen auf meinem Stuhl, als ich hereinkam. Wir hatten ein Volleyballfeld mit Sandboden, ein Boccia-Spielfeld, saubere Umkleiden und ein riesiges Café, das Platz für den verdoppelten TGIF-Meetingbereich bot, einen Balkon im oberen Stock sowie einen Grillbereich im Innenhof mit einschloss. Es gab einen Gartenbereich und ein Grasfeld für Frisbee oder Fußball.
    Es gab sogar einen geheimnisvollen Flur mit abgeschrägtem Dach und sonderbar geformten Fenstern, der einen visuellen Effekt schuf, wodurch die dort untergebrachte Rechtsabteilung seekrank wurde. Die stellten schnell eine tragbare Bar auf und führten regelmäßige Cocktailstunden ein, um die Auswirkungen zu bessern.
    Es gab auf jeder Etage Imbissräume, Kicker und Tischtennis sowie Videospiele. Googler brachten Vögel in Käfigen mit, hingen Tarnnetze über ihre Arbeitsbereiche und installierten eine originale englische Telefonzelle, die sie über eBay erstanden hatten. Wir hatten Massagestühle, Massageräume und japanische Toiletten mit beheizten Sitzen, »Vorderspülung« und eingebauten Trocknern. Unser Stall beherbergte eine Flotte von Segways und ein Video-Display, das Amid Patel geschaffen hatte, und das die sich drehende Erde zeigte, mit Beispielfragen, die in Echtzeit hochflatterten – jede entsprechend der Sprache farbig markiert. Und wir hatten ein riesiges Whiteboard, auf dem jeder vorbeigehende Googler »Googles Geheimplan« zur Übernahme der Welt aktualisieren konnte. Es war gefüllt mit Gerüchten, gefälschten Produkten, Cartoons und Kalauern. Manchmal fragten Reporter, ob das ernst gemeint sei.
    Ich lachte jedes Mal. Wenn es ernst gemeint wäre, würden wir es ihnen nie zeigen. Vor allem, da wir Anfang 2004 auf dem Weg dazu waren, eine Aktiengesellschaft zu werden. Unsere Besessenheit von Geheimnistuerei war stets ein gemeinsamer Unternehmenswert gewesen. Wir redeten mit niemandem außer mit Googlern darüber, was wir hinter verschlossenen Türen taten. Und schließlich redeten wir nicht einmal mehr mit denen. Als plötzlich spezielle Schlüsselkarten nötig waren, um einen bestimmten Flur zu betreten, witzelten die dort tätigen Techniker, dass sie nackt arbeiten würden. 2004 war es nicht länger die Norm, dass alle Informationen allen Googlern zugänglich waren.
    Sogar MOMA, unser für alle zugängliches Intranet, begann, Anzeichen von Zugeknöpftheit an den Tag zu legen. Unsere Techniker hatten stets wie besessen jeden Schnipsel Information gesammelt, den sie über das, was in den Servern passierte, bekommen konnten. Sie analysierten es, kneteten es und backten es in winzigkleine Leckerbissen, die sie über MOMA veröffentlichten, sodass jeder

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