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GOR-Zyklus 01 - Gor - die Gegenerde

GOR-Zyklus 01 - Gor - die Gegenerde

Titel: GOR-Zyklus 01 - Gor - die Gegenerde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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Beute, die gewöhnlich aus mehr e ren Ti e ren bestand, in die Richtung treiben, in der Stille herrschte. Dort wartete dann gewöhnlich der Rest des Rudels.
    Die drei Monde schimmerten hell, und in dem exot i schen Gewirr aus Licht und Schatten erblickte ich einen der Larls, der lautlos dahintrottete; sein Körper wirkte fast weiß im Mondschein. Das U n geheuer blieb stehen, hob witternd den breiten Kopf und stieß wieder seinen Jagdschrei aus, der sofort von Westen und Südwesten erwidert wurde. Plötzlich verharrte das Tier und stellte seine spitzen Ohren auf. Ich dachte schon, daß es vie l leicht meinen Tarn gehört hätte, doch es kümmerte sich nicht um uns.
    Ich steuerte den Tarn in weiten Kreisen niedriger und behielt den Larl im Auge. Der Schwanz des Tieres b e gann ärgerlich hin und her zu peitschen. Es duckte sich. Dann huschte es los, setzte vorsic h tig eine Pranke vor die andere, zuerst die Krallen und dann den Pfotenba l len – eine Bewegung, die ebenso schön wie erschre c kend war.
    Offenbar ging dort unten etwas Ungewöhnliches vor. Irgendein Tier schien zu versuchen, den Kreis der Larls zu durchbrechen. Der Larl hatte durchaus etwas dagegen, daß ihm ein einzelnes Tier en t wischte, obwohl er damit riskierte, den Kreis der jagenden Raubtiere zu öffnen. Auch wenn er sich zu Rudeln zusammenfindet, bleibt er doch immer ein einsamer Jäger.
    Erschreckt machte ich plötzlich die Beute des Larls aus. Es war ein Mensch, der sich mit überraschender Schne l ligkeit in dem rauhen Gelände bewegte. Zu meiner Verblüffung sah ich, daß er die gelben Lumpen eines Dar-Kosis-Aussätzigen trug, jener ansteckenden unhei l baren Krankheit Gors.
    Ohne nachzudenken, ergriff ich meinen Speer, zog mit hastiger Bewegung am vierten Zügel und leitete damit einen abrupten Abstieg ein. Der Vogel landete zwischen dem kranken Menschen und dem näherko m menden Larl.
    Ich wagte es nicht, meinen Speer von dem sicheren, doch schwankenden Sattel des Tarn aus zu werfen; vie l mehr sprang ich zu Boden. Im nächsten Augenblick stieß der Larl seinen Jagdschrei aus und griff an. Das Entse t zen über den wilden Schrei griff mit Riesenfäusten nach mir – ein unkontrollierbarer Reflex, der mich lähmte. Doch so schnell er gekommen war, klang der Moment der Erstarrung auch wieder ab, und ich hob den Speer, um dem Ansturm des Larls zu begegnen. Vielleicht hatte mein plötzliches Erscheinen das Tier unsicher gemacht oder seine Instinkte verwirrt – jedenfalls hatte es wohl eine Sekunde zu früh geschrien, so daß ich Muskeln und Nerven wieder in die Gewalt b e kommen konnte. Als das gewaltige Raubtier, noch fünf Meter entfernt, zu einem gewaltigen Sprung ansetzte, hatte ich meinen Speer wie eine Pike in den Boden gestemmt und stütze ihn vorsic h tig ab. Die Speerspitze verschwand in der pelzigen Brust des Larls, und der Speerschaft begann darin zu versi n ken, als das Gewicht des Tieres die Spitze weiter hinei n trieb. Ich sprang zur Seite, wobei ich den Zuckungen der gefährlichen Vorderpranken nur knapp entging. Der Spee r schaft brach ab, und das Ungeheuer ging zu Boden. Es stieß wilde, durchdringende Schreie aus und versuchte den kleinen spitzen Gegenstand aus seinem Körper zu entfe r nen. Erschaudernd rollte der große Kopf schließlich zur Seite, und die Augen schlossen sich, bis nur noch ein milchiger Schlitz zu sehen war.
    Ich wandte mich um und musterte den Mann, dessen Leben ich gerettet hatte. Er stand gebückt vor mir. Seine Kapuze verdeckte das Gesicht.
    »Von der Sorte gibt es hier noch mehr«, sagte ich. »Du solltest mit mir kommen. Hier bist du nicht s i cher.«
    Die Gestalt schien kleiner zu werden in ihren gelben Lumpen. »Die Heilige Krankheit«, flüsterte sie und de u tete auf ihr Gesicht.
    Das war die wörtliche Übersetzung des Wortes Dar-Kosis – Heilige Krankheit. Dieser Namen en t springt dem Glauben, daß sie den Priesterkönigen heilig sei und daß alle, die unter ihr leiden, den Priesterkönigen verschri e ben sind. Entsprechend gilt es als Sünde, ihr Blut zu ve r gießen. Die Aussä t zigen hatten ohnehin wenig von ihren Mitme n schen zu fürchten; ihre Krankheit ist auf dem Planeten derart gefürchtet, daß selbst kühnste Gesetze s brecher einen weiten Bogen um sie machen.
    An verschiedenen Orten gibt es Dar-Kosis-Gruben, in denen die Aussätzigen sich freiwillig aufhalten können und wo sie vom Rücken hochfliegender Tarns aus ve r sorgt werden. Ist ein Aussätziger erst einmal in einer so l

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