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GOR-Zyklus 02 - Der Geächtete von Gor

GOR-Zyklus 02 - Der Geächtete von Gor

Titel: GOR-Zyklus 02 - Der Geächtete von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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Stimme der Frau hinter der goldenen Maske. Ich war ihr dankbar.
    Jede Fiber meines Körpers lehnte sich auf, als ich mich nun schweißüberströmt bemühte, wieder auf die Beine zu kommen. Schließlich vermochte ich mich auf die Knie zu erheben. Thorns Hand ließ mich nicht höher kommen. Unterjocht kniete ich vor der Königin Tharnas.
    Die Augen hinter der gelben Maske musterten mich neugierig.
    »Stimmt es, Fremder«, fragte sie mit kalter Stimme, »daß du Tharnas Reichtum aus der Stadt entführen wol l test?«
    Ich war verwirrt, der Schmerz peinigte mich, Schweiß lief mir in die Augen, so daß ich nicht mehr deutlich s e hen konnte.
    »Das Joch ist aus Silber«, sagte sie. »Silber aus den Bergwerken Tharnas.«
    Ich war verblüfft, denn wenn das Folterinstrument wirklich aus Silber war, mußte es viel wert sein. Man hätte damit einen Ubar aus der Gefangenschaft freika u fen können.
    »Wir hier in Tharna«, sagte die Tatrix, »halten so w e nig von Reichtümern, daß wir sie benutzen, um unsere Sklaven zu unterjochen.«
    Mein wütender Blick mußte ihr verraten, daß ich mich nicht für einen Sklaven hielt.
    Aus dem Sessel neben dem Thron erhob sich eine a n dere Frau. Sie trug eine herrliche geschmiedete Silbe r maske und einen schimmernden Umhang aus schwerem Silbertuch. Hochmütig richtete sie sich neben der Tatrix auf, und ihre ausdruckslose Silbermaske blitzte zu mir herab.
    Im zuckenden Fackellicht wirkte das metallene Gesicht grausam. Sie sprach zur Tatrix, ohne die Maske von mir abzuwenden. »Vernichte dieses Tier!« Es war eine kalte, widerhallende Stimme, klar, entschlossen, autoritär.
    »Erlaubt das Gesetz Tharnas einem Gefangenen nicht zu sprechen, Dorna die Stolze, Zweite in Tharna?« fragte die Tatrix, deren Stimme ebenfalls herrschgewohnt und leidenschaftslos war, mir aber besser gefiel als die Sti m me der Frau unter der Silbermaske.
    »Erkennt das Gesetz Tiere an?« fragte die Frau, die Dorna die Stolze genannt wurde. Es war fast, als fordere sie ihre Tatrix heraus, und ich fragte mich, ob Dorna mit ihrer Rolle als Zweite im Staate zufrieden war. Der Sa r kasmus in ihrer Stimme war deutlich herauszuhören.
    Die Tatrix ging auf Dornas Bemerkung nicht ein.
    »Hat er noch seine Zunge?« wandte sich die Tatrix an den Mann mit der Peitsche, der hinter mir stand.
    »Ja, Tatrix«, sagte er.
    Ich hatte das Gefühl, daß Dorna bei dieser Antwort nervös wurde. Die Silbermaske wandte sich an den Mann mit der Peitsche. Er begann zu stammeln, und ich hatte das Gefühl, daß er zu zittern begonnen hatte. »Die Tatrix hat ausdrücklich gewünscht, daß der Sklave gejocht und in den Saal der Goldenen Maske gebracht wird – schle u nigst und unverletzt.«
    Ich lächelte vor mich hin und dachte an die Zähne des Urt und an die Peitsche.
    »Warum wolltest du nicht hinknien, Fremder?« fragte die Tatrix.
    »Ich bin Krieger«, antwortete ich.
    »Du bist ein Sklave!« zischte Dorna die Stolze. Sie wandte sich an die Tatrix. »Reißt ihm die Zunge heraus!«
    »Willst du mir Befehle geben?« fragte die Tatrix.
    »Nein, geliebte Tatrix«, sagte Dorna die Stolze.
    »Sklave!« sagte die Tatrix.
    Ich ignorierte die Anrede.
    »Krieger«, sagte sie.
    In meinem Joch hob ich langsam den Kopf, richtete meinen Blick auf ihre Maske. In der Hand, die in einem goldenen Handschuh steckte, hielt sie einen kleinen, dunklen Ledersack, der zur Hälfte mit Münzen gefüllt war. Ich nahm an, daß dies der Beutel Osts sein müßte, und fragte mich, wo der Verschwörer stecken mochte. »Gestehe, daß du Ost aus Tharna diese Münzen gesto h len hast«, sagte die Tatrix.
    »Ich habe nichts gestohlen«, sagte ich. »Laß mich frei.«
    Thorn lachte freudlos hinter mir auf.
    »Ich rate dir zu gestehen«, sagte die Tatrix.
    Ich hatte das Gefühl, daß sie aus irgendeinem Grunde an meinem Schuldeingeständnis interessiert war, aber da ich nichts zu gestehen hatte, ging ich nicht darauf ein.
    »Ich habe das Geld nicht gestohlen.«
    »Dann tust du mir leid, Fremder«, sagte die Tatrix.
    Ich verstand ihre Bemerkung nicht, und mein Rücken schien unter dem Gewicht des Jochs zerspringen zu wo l len. Mein Hals schmerzte. Schweiß rann mir über die Haut, und mein Rücken brannte von den zahlreichen Peitschenhieben.
    »Bringt Ost!« befahl die Tatrix.
    Ich glaubte zu sehen, wie Dorna die Stolze auf ihrem Sessel unruhig wurde. Sie glättete nervös ihr Silberkleid und fuhr sich mit dem Silberhandschuh über das Gesicht.
    Ein leises Wimmern ertönte,

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