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GOR-Zyklus 02 - Der Geächtete von Gor

GOR-Zyklus 02 - Der Geächtete von Gor

Titel: GOR-Zyklus 02 - Der Geächtete von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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»möchte ich gern aus dem Munde der Tatrix hören.«
    Dorna erstarrte.
    Nach kurzem Schweigen ergriff die Tatrix, die nun wieder Platz genommen hatte, das Wort. Ihre Stimme war ruhig. »Manchmal«, sagte sie, »ist es nicht einfach, die Erste Frau Tharnas zu sein.«
    Diese Antwort hatte ich nicht erwartet.
    Ich fragte mich, was für eine Frau hinter der goldenen Maske stecken mochte. Was für eine Frau war die Her r scherin von Tharna? Einen Augenblick verspürte ich Mitleid mit dem goldenen Wesen, vor dessen Thron ich kniete.
    »Was dich angeht«, sagte Lara, und ihre Maske glitze r te, »so gibst du zu, Ost die Münzen nicht gestohlen zu haben, und mit diesem Geständnis bestätigst du zugleich, daß er sie dir gegeben hat.«
    »Er drückte sie mir in die Hand«, sagte ich, »und lief davon.« Ich blickte zur Tatrix auf. »Ich bin nach Tharna gekommen, um einen Tarn zu kaufen. Ich hatte kein Geld. Mit Osts Geld hätte ich ein Tier erwerben und meine Re i se fortsetzen können. Hätte ich sie fortwerfen sollen?«
    »Mit diesen Münzen«, sagte Lara und hielt den kleinen Beutel in die Höhe, »sollte mein Tod erkauft werden.«
    »So wenig Münzen?« fragte ich skeptisch.
    »Offensichtlich war der Rest der Summe nach vol l brachter Tat fällig«, sagte sie.
    »Die Münzen waren ein Geschenk«, erwiderte ich. »Das dachte ich jedenfalls.«
    »Ich glaube dir nicht.«
    Ich schwieg.
    »Welche Gesamtsumme hat dir Ost geboten?« fragte sie.
    »Ich weigerte mich, auf seine Pläne einzugehen«, sagte ich.
    »Welche Summe hat dir Ost insgesamt geboten?« wi e derholte die Tatrix.
    »Er sprach von einem Tarn, tausend goldenen Tar n münzen und Vorräten für eine längere Reise.«
    »Goldene Tarnmünzen sind selten in Tharna«, sagte die Tatrix. »Anscheinend ist jemand bereit, sich meinen Tod etwas kosten zu lassen.«
    »Nicht deinen Tod«, sagte ich.
    »Was dann?«
    »Deine Entführung.«
    Die Tatrix erstarrte plötzlich und begann am ganzen Körper zu zittern. Sie sprang auf und schien vor Wut a u ßer sich.
    Sie kam die Stufen des Throns herab und stand zitternd vor mir. »Gib mir die Peitsche!« fauchte sie. Der Folte r knecht kniete zitternd vor ihr und reichte ihr das G e wünschte. Sie ließ die Peitsche in der Luft knallen.
    »So«, sagte sie zu mir, und ihre Hände krampften sich um den Peitschengriff. »Du wolltest mich also vor dir auf dem roten Teppich liegen sehen, mit den gelben Schn ü ren gebunden, wie?«
    Ich verstand nicht, was sie meinte.
    »Du wolltest mich in Sklavenrock und Kragen sehen?« zischte sie.
    Die Frauen hinter den Silbermasken gerieten in Bew e gung und begannen ärgerliche Rufe auszustoßen.
    »Ich bin eine Frau Tharnas!« kreischte sie. »Die Erste Frau in Tharna! Die Erste!«
    Außer sich vor Wut begann sie nach mir zu schlagen. »Hier der Kuß der Peitsche für dich!« schrie sie. Immer wieder schlug sie zu, so kräftig sie konnte, doch es g e lang mir, auf den Knien zu bleiben.
    Der Saal begann um mich zu verschwimmen, mein Körper, durch das Gewicht des Jochs belastet und nun auch in das Feuer der Peitsche gehüllt, zuckte in unko n trollierbarer Qual. Als sich die Tatrix verausgabt hatte, brachte ich etwas fertig, was mir heute noch unverstän d lich ist. Ich nahm meine letzten Kräfte zusammen und stellte mich auf, blutüberströmt, gebeugt von der Last des silbernen Jochs – und ich schaute auf sie herab.
    Sie wandte sich um und floh auf ihren Thron. Sie sah mich erst wieder an, als sie ihren Sitz erreicht hatte.
    Mit herrischer Geste deutete sie auf mich. Ihr goldener Handschuh war nun schweißdurchtränkt und dunkel von meinem Blut.
    »Er soll bei den Schaukämpfen von Tharna Verwe n dung finden!« sagte sie.

12
     
     
    Man hatte mir eine Kapuze übergestreift und mich unter der Last meines Jochs durch die Straßen getrieben. En d lich war ich in ein Gebäude gekommen, wo ich eine lange, schräge Rampe hinabgehen mußte, gefolgt von endlosen, feuchten Gängen. Als mir die Haube endlich abgenommen wurde, fand ich mich in einem Verlies wieder.
    Ich wurde an die Wand gekettet.
    Der Raum wurde durch eine kleine Tharlarionlampe e r leuchtet. Ich hatte keine Vorstellung, wie tief das Verlies unter der Erde lag. Fußboden und Wände bestanden aus schwarzem Gestein. Es war feucht. Hier und dort lag Stroh auf dem Boden. Ich vermochte mit Mühe ein kle i nes Wassergefäß zu erreichen. Eine Schale mit Nahrung lag neben meinem Fuß.
    Erschöpft, schmerzerfüllt, so lag ich auf den Steinen

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