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GOR-Zyklus 16 - Der Leibwächter von Gor

GOR-Zyklus 16 - Der Leibwächter von Gor

Titel: GOR-Zyklus 16 - Der Leibwächter von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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zurückkehren, um meinen niedergebrannten Hof wieder aufzubauen.«
    Mein Blick fiel auf Florence, die dicht neben ihm kniete.
    »Was ist mit dem Mädchen?« fragte ich.
    »Ich werde sie auf meinen Besitzungen bei Vonda halten. Das wird keine Probleme machen. Sie ist ordentlich gebrandmarkt und trägt den Kragen.«
    »Soll deine Sklavin in Victoria bleiben, während du in Turmus weilst?« fragte ich.
    Florence verzog angstvoll das Gesicht.
    »Nein«, erwiderte er. »Ich nehme sie mit.«
    Das Mädchen begann befreit zu lächeln.
    »Hattest du dir von Anfang an vorgenommen, Shirley an Aemilianus zu verschenken?« fragte mich Callimachus.
    »Ja.«
    »Aber eigentlich hättest du das gern etwas später getan?«
    »Ja«, räumte ich ein.
    »Du brauchst dich deiner Gefühle nicht zu schämen«, ermahnte er mich. Er hatte genau bemerkt, daß ich von meinen Tränen hatte ablenken wollen, indem ich mein Geschenk ankündigte.
    »Ich habe Waffen getragen«, sagte ich. »Ich habe gekämpft.«
    »Tränen sind nichts Ehrenrühriges für einen Soldaten«, sagte Callimachus. »Der Soldat ist ein Mann tiefgreifender Leidenschaften und Gefühle. Viele Menschen verstehen die Tiefe seiner Seele nicht. Du brauchst keine Angst zu haben vor den Strömungen, die du in dir gewahrst. Im Soldaten blühen Blumen und toben Stürme. Beides gehört zu ihm, beides ist greifbar vorhanden. Beides mußt du hinnehmen, keine Seite darfst du von dir weisen.«
    »Ich danke dir, Callimachus«, sagte ich.
    »Ah, Nachtisch!« rief dieser entzückt.
    Zwei Mädchen kamen aus der Küche, das Mädchen in blauer Gaze, dem ich noch keinen Namen gegeben hatte, und das Mädchen im gelben Gewand, von mir Shirley genannt und an Aemilianus verschenkt. Es stand ihm frei, ihr einen ganz anderen Namen zu geben. Die Mädchen trugen Tabletts mit leckeren Nachspeisen. Sie knieten am Tisch nieder, zeigten vor, was sie zu bieten hatten, und bedienten dann die Männer, ein Mädchen auf jeder Seite.
    »Gebäck, Herr?« fragte die blaugekleidete Sklavin.
    Ich betrachtete sie. Ihre kleinen Hände hielten das Tablett. Ich nahm ein kleines Stück Gebäck herunter, und sie wandte sich Miles aus Vonda zu.
    Schräg gegenüber kniete Aemilianus' neue Sklavin zitternd vor ihrem Herrn und hielt ihm das Tablett hin. Aber sein Interesse galt wohl weniger dem leckeren Nachtisch als ihr.
    Beim Servieren waren Peggy und Florence natürlich übergangen worden, als gäbe es sie gar nicht. Sie waren Sklavinnen. Aber ebenso natürlich hatten Miles aus Vonda und Tasdron aus Victoria, ihre Herren, die Mädchen von ihrem Teller mit versorgt. Während Florence sichtlich hungrig gewesen war, hatte Peggy kaum etwas gegessen, denn sie vermochte den Blick nicht von Callimachus abzuwenden. Manchmal bewegte sich ihre Hand in seine Richtung, doch wagte sie ihn nicht zu berühren.
    Das Gebäck war recht gut.
    Ich freute mich, wie gut Lola das Essen vorbereitet hatte – einfach und geschmackvoll.
    »Ausgezeichnet!« sagte Tasdron und hob ein kleines Gebäckstück in die Höhe.
    »Vielen Dank«, antwortete ich.
    Ich blickte mich in dem großen Raum um. Die bunten Bänder verbreiteten festliche Stimmung, die Lampen waren hübsch anzuschauen, ebenso die Blumen, hauptsächlich Larmablüten, Veminia und Teriotrope, die einen angenehmen Duft verströmten. Lola hatte gute Arbeit geleistet.
    »Die Tänzerinnen waren nett«, sagte Glyco. »Vielleicht kann ich sie in Port Cos für ein Abendessen mieten, ehe sie nach Turmus weiterverschifft werden.«
    »Es freut mich, daß du sie nicht unerfreulich fandest«, sagte ich und folgte mit den Blicken den beiden Sklavinnen, die noch einmal mit den Desserttabletts um den Tisch gingen.
    Als ich mich wieder meinen Gästen zuwandte, war Glyco in ein Gespräch mit Callimachus vertieft.
    »Männer und Schiffe aus den Städten der Liga müssen eingezogen werden«, sagte er. »Soldaten, die im Wechsel für die Liga eingesetzt werden. Vielleicht wäre auch für die Schiffe ein Rotationsprinzip angebracht. Patrouillen sind zu organisieren. Kommunikationswege und Signale wären von größter Bedeutung.«
    »Du bist jetzt Erster Kapitän in Port Cos, nicht wahr?« wandte ich mich an Calliodorus. Er hatte die kampfstarke Tais befehligt. Ich ging davon aus, daß nach Callisthenes' Sturz der Mantel und Helm des Ersten Kapitäns ihm zufallen würde.
    »Ich bin diensthabender Erster Kapitän«, antwortete Calliodorus. »Ich hoffe aber, daß Callimachus, der einst als Erster Kapitän wirkte,

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