GOR-Zyklus 16 - Der Leibwächter von Gor
geziemend.«
Ich ging um sie herum. »Eine wertlose kleine Schlange bist du, aber hübsch. Und deine Sklavenreflexe können sich sehen lassen.«
»Die du bisher aber noch nicht ausgenutzt hast, Herr«, flüsterte sie.
»Ich frage mich, ob ich dich verkaufen soll.«
»Bitte verkauf mich nicht, Herr! Ich würde einen so niedrigen Preis erbringen, daß der Herr mich genausogut behalten könnte.«
»Nun gut, ich werde dich behalten, wenigstens zunächst.«
»Ich werde mich bemühen, Herr. Vielen, Dank, Herr.«
»Du brauchst ein Bad.«
»Ja, Herr.«
Ein Geräusch ließ mich zur Tür herumfahren. »Wer ist da?«
»Lola, Herr!« ertönte eine Stimme. »Ich habe deine Sachen mitgebracht.« Sie war mir gefolgt und hatte sich dabei weisungsgemäß Zeit gelassen, damit ich das neue Mädchen ins Haus bringen konnte.
Ich ging zur Tür und ließ Lola eintreten, die sofort vor mir niederkniete.
»Du darfst aufstehen«, sagte ich. »Bring meine Sachen herein und schließ die Tür.«
Die Sklavin gehorchte und kam dann in den großen Raum. Dort betrachtete sie die am Boden kniende Sklavin.
»Ach, was haben wir denn da?« fragte sie. »Der Herr weiß wirklich, wie man Sklavinnen behandelt.«
»Ja, Herrin«, sagte das Mädchen.
»Weißt du noch, wie du mich als freie Frau zum Hafen brachtest und verkauftest?«
»Ja, Herrin«, antwortete das Mädchen. »Inzwischen bin ich auch nichts anderes als eine Sklavin.«
»Wer ist hier das erste Mädchen?« fragte Lola.
»Lola ist das erste Mädchen«, sagte ich.
»Du bist das erste Mädchen im Haus!« rief die Sklavin.
»Ein hübsches kleines Ding«, sagte Lola lachend.
»Ich glaube, sie wird sich zufriedenstellend machen«, sagte ich, »bei den Aufgaben, die sie erfüllen soll.«
»Was hast du für Befehle, Herr?« fragte Lola.
»Übermorgen abend«, sagte ich, »werde ich hier ein kleines Abendessen geben, nichts Besonderes, nur einige Freunde kommen. Im wesentlichen wird Tasdrons Taverne die Ausstattung des Festes besorgen, dennoch bleibt auch für dich viel einzukaufen und zu kochen.«
»Ich verstehe, Herr«, sagte Lola.
»Das Haus muß natürlich tadellos in Schuß sein«, sagte ich.
»Ja, Herr.«
»Und ich verlasse mich darauf, daß du es hübsch mit Girlanden und Blumen und so weiter ausschmückst. Und außerdem sorgst du für ein wenig geschmackvolle Unterhaltung.«
»Ja, Herr.«
»Wenn nicht alles bestens läuft, werde ich mich unzufrieden zeigen.«
»Mein Herr wird zufrieden sein«, antwortete sie.
»Es ist spät geworden.«
»Was ist mir ihr?« fragte Lola und deutete mit einer Kopfbewegung auf die kniende Sklavin.
»Du wäschst sie gründlich und steckst sie über Nacht in das Gehege.«
»Schau doch«, sagte Lola plötzlich, »sie ist ohnmächtig geworden. Sie hat das Bewußtsein verloren!« Lola begann zu lachen.
»Sie hat viel durchgemacht«, bemerkte ich. »Sie mußte heute abend viel Neues lernen.«
»Wenn man den Kragen trägt, muß man schnell lernen«, bemerkte Lola.
»Stimmt.« Ich wandte mich ab. Ich war müde.
»Herr?«
»Ja?«
»Wie soll sie behandelt werden?«
»Du bist das erste Mädchen im Haus«, antwortete ich. »Richte dich danach.«
»Du sprachst von einer kleinen Unterhaltung für deine Gäste.«
»Ja?«
»Soll die hübsche kleine Sklavin«, fragte Lola und deutete auf die bewußtlose ehemalige Miß Henderson, »daran mitwirken?«
»Selbstverständlich«, sagte ich.
20
»Noch ein Stück Larma, Herr?« fragte die Sklavin, die links hinter mir kniete, während ich mit untergeschlagenen Beinen hinter dem niedrigen Tisch saß. Ich drehte mich zur Seite und nahm eine kleine knusprige Scheibe gebratener Larmafrucht in bräunlicher Honigsoße von dem mir gereichten Silbertablett. Das Mädchen trug ein geschmackvolles Gewand aus blauer Gaze, die in drei Schichten um ihren Körper wogte und dennoch den Blick kaum behinderte. Ihr Haar war ziemlich dunkel. Mein Kragen schimmerte an ihrem Hals.
Ich wandte mich den Tänzerinnen zu. Es waren drei. Sie trugen blaue Seide und goldene Kragen. Lola hatte es einem glücklichen Zufall zu verdanken, daß sie sie für heute abend mieten konnte. Sie gehörten einem Mann, der auf dem Weg nach Port Cos und Turmus war, um von dort nach Cos weiterzureisen, wo er die Mädchen ausstellen und verkaufen wollte. Lola hatte sie in einem Wartekäfig unweit des Gewürzkais entdeckt und war an den Besitzer verwiesen worden, der die Mädchen morgen mittag verschiffen wollte. Er hatte aber nichts
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