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Gottspieler

Gottspieler

Titel: Gottspieler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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die geringste Chance hätte, würde ich noch immer um sie kämpfen. Sie sieht nicht nur umwerfend aus, sondern ist dazu auch noch eine der liebevollsten Frauen, die ich je kennengelernt habe.«
    »Bringen Sie unser Genie bloß nicht noch mehr in Rage, als Sie es ohnehin schon getan haben«, sagte Ballantine lachend. »Was meinen Sie, soll ich mir mal seine Rezeptliste ansehen?«
    »Schaden kann’s ja nicht. Aber es gibt auch noch andere Möglichkeiten für einen Arzt, sich in den Besitz von Drogen zu bringen«, antwortete George in Erinnerung an Kingsleys Zusammenbruch im OP.
    »Am besten wäre es, er ginge bald in Urlaub und käme dann als sein altes Ich wieder zurück.«
    »Richtig«, sagte George, obwohl er Kingsleys altes Ich auch nicht so besonders toll gefunden hatte.

 
9
     
    Cassi war fassungslos. Sie konnte einfach nicht glauben, wie sehr Thomas sich plötzlich verändert hatte. Gegen fünf Uhr nachmittags hatte er angerufen, um ihr mitzuteilen, daß seine Operation am Abend gestrichen worden sei und er daher Zeit hätte. Er bot ihr an, sie mit dem Porsche nach Hause zu fahren, so daß sie ihren eigenen Wagen in der Garage lassen könne.
    Zum erstenmal seit Monaten war das Abendessen wieder ein Vergnügen. Thomas trug wieder die Züge des Mannes, den sie geheiratet hatte. Er nahm Patricias übliche Quengeleien augenzwinkernd zur Kenntnis und war Cassi gegenüber von unverhüllter Zärtlichkeit.
    Cassi war ein wenig verwirrt, gleichwohl unendlich glücklich. Es ließ sich zwar nur schwer glauben, daß er die Ereignisse des vergangenen Abends vergessen haben sollte, aber alles schien darauf hinzudeuten. Er begleitete seine Mutter zu ihrer Wohnung und kehrte dann eilig zurück, um Cassi einen Kahlua einzuschenken. Sich selbst holte er einen Cognac, ehe sie nebeneinander auf der ovalen Couch vor dem brennenden Kaminfeuer Platz nahmen.
    »Ich habe heute einen Anruf von Dr. Obermeyer erhalten«, sagte er und trank einen Schluck. »Aber als ich ihn zurückrufen wollte, war er schon fort. Was geschieht denn nun mit deinem Auge?«
    »Ich war heute bei ihm. Er sagte, daß ich um die Operation nicht herumkommen werde, weil ich immer noch nicht besser sehe.«
    »Und wann ist es soweit?« fragte Thomas, wobei er den Cognac im Glas herumschwenkte.
    »So bald wie möglich«, antwortete Cassi zögernd.
    Thomas schien die Neuigkeit mit Gleichmut hinzunehmen, deshalb fuhr Cassi fort: »Ich nehme an, Dr. Obermeyer wollte mit dir reden, weil er mich für übermorgen vorgesehen hat. Es sei denn, du hättest etwas dagegen, natürlich.«
    »Dagegen?« fragte Thomas. »Warum sollte ich etwas dagegen haben? Dein Augenlicht ist viel zu wichtig, um irgendein Risiko einzugehen.«
    Cassi entfuhr ein Seufzer der Erleichterung. Sie war so gespannt auf seine Reaktion gewesen, daß sie den Atem angehalten hatte, ohne es zu merken. »Obwohl ich weiß, daß es sich nur um einen kleineren Eingriff handelt, habe ich eine Todesangst.«
    Thomas beugte sich zu ihr und legte ihr den Arm um die Schulter. »Natürlich hast du Angst, das ist ganz normal. Aber Martin Obermeyer ist der Beste. Bei ihm bist du in guten Händen.«
    »Ich weiß«, sagte Cassi mit einem schwachen Lächeln.
    »Und außerdem habe ich heute nachmittag eine Entscheidung getroffen«, fuhr Thomas fort, wobei er sie an sich drückte. »Sobald Obermeyer dir grünes Licht gibt, machen wir Urlaub. In der Karibik beispielsweise. Ballantine hat mich davon überzeugt, daß mir ein paar freie Tage nicht schaden könnten, und wann ginge das eher als während deiner Rekonvaleszenz. Was hältst du davon?«
    »Das klingt herrlich.« Sie wollte ihm gerade einen Kuß geben, als das Telefon klingelte.
    Thomas stand auf, um an den Apparat zu gehen. Sie hoffte, daß er nicht wieder in die Klinik gerufen wurde.
    »Seibert«, sagte Thomas in die Sprechmuschel, »nett, Ihre Stimme zu hören.«
    Cassi beugte sich vor und stellte ihr Glas auf den Kaffeetisch. Robert hatte sie noch nie zu Hause angerufen. Das war genau die Art von Unterbrechung, die Thomas zur Raserei bringen konnte.
    Aber diesmal sagte er nur ruhig: »Natürlich können Sie sie sprechen, Robert. Nein, Sie haben nicht zu spät angerufen.«
    Mit einem Lächeln reichte er Cassi den Hörer.
    »Ich hoffe, du bist mir nicht böse, daß ich dich zu Hause angerufen habe«, sagte Robert, »aber es ist mir gelungen, in die Pathologie zu schleichen und einen Blick auf die Dias von Jeoffry Washington zu werfen. Als ich dann wieder in meinem

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