Gracie in Love
würde es gerne bestätigt wissen.“
Sie nickte und ging hinüber zu ihrem Wandkalender. Aufkleber mit Torten steckten in verschiedenen Tagen, und daneben standen Orte, mit schwarzem Filzstift geschrieben. Sie zählte zweimal nach, dann sagte sie seufzend: „Meine nächste Periode sollte in zwölf Tagen kommen.“
Riley brüstete sich natürlich damit, dass er gut im Bett war. Aber mit den fruchtbaren Tagen der Frau kannte er sich nicht besonders gut aus. Allerdings glaubte er, schon einmal gehört zu haben, dass mitten im Zyklus die gefährlichste Zeit war. Verdammt.
„Und wann kann man herausfinden, ob man schwanger ist?
„Ich habe keine Ahnung. Nach ein paar Tagen. Ich habe noch nie einen Schwangerschaftstest gemacht. Aber angeblich geht es sehr schnell.“
Ihre Augen waren vor Schreck geweitet, als sie ihn zu beruhigen versuchte. „Findest du nicht, es ist ein bisschen zu früh für diese Unterhaltung? Wollen wir nicht erst mal abwarten?“
„Ja, klar.“
Er hatte erfahren, was er wissen wollte. Er würde so lange abwarten müssen, bis sie entweder ihre Tage bekam oder der Test positiv ausfiel. So eine Nummer wie mit Pam wollte er nicht noch einmal erleben, aber diesmal würde er sich auch nicht seiner Verantwortung entziehen. Es war inzwischen einundzwanzig Jahre her, dass sein Vater aus seinem Leben verschwunden war, aber Riley erinnerte sich noch ganz genau an jenen Tag. Er würde seinem Kind so etwas nie antun.
„Irgendwie läuft im Moment alles schief bei mir.“ Grade schluckte. „Noch so ein Hammer, und ich breche zusammen. Ich muss die Hochzeitstorten fertig machen, da ist das Problem mit meiner Familie, du, dieser Typ, der uns verfolgt, die Bilder in der Zeitung. Noch einen Schock verkrafte ich nicht.“
Sie langte nach ihrer Handtasche und zog ihre Tabletten heraus. Nachdem sie sich zwei eingeworfen hatte, seufzte sie.
„Ich bin echt stark, was?“
„Du machst das gut.“
„Da bin ich mir nicht so sicher. Ich dachte, es wäre schön, wieder hier zu sein, aber das ist es nicht. Wer war bloß dieser Typ gestern Abend? Ist er hinter dir oder mir her? Vermutlich hinter dir, wegen der Wahl, in ein paar Tagen ist ja dein Rededuell. Trotzdem ist es gruselig. Und dann die Sache mit der Zeitung. Ich fühle mich so mies wegen dieses Fotos. Dabei ist es gar nicht meine Schuld. Und trotzdem ...“
Sie zog einen Stuhl heran und setzte sich. Dann vergrub sie das Gesicht in den Händen.
„Ich bin eine furchtbare Gastgeberin“, sagte sie unvermittelt. „Im Kühlschrank ist ein Stück Kuchen und etwas zu trinken. Bedien dich.“
Sie wirkt nicht wie jemand, der meinen Niedergang plant, dachte er. Ganz sicher spielte Gracie kein falsches Spiel mit ihm. Die Frage war nur, mit welchem Körperteil er dachte: dem Kopf oder ...? Denn er begehrte sie schon wieder, auch jetzt, wo sie frustriert und niedergeschlagen vor ihm saß.
„Hast du nichts Richtiges zu essen da?“, fragte er.
Sie sah ihn an. „Wie bitte?“
„Immer bietest du mir nur Kuchen an. Gibt es hier kein Sandwich oder ein Stück Wurst?“
Impulsiv richtete Gracie sich auf. „Ich habe nie Brot im Haus. Das wäre der reine Irrsinn.“
„Aber Kuchen.“
„Ich stelle Kuchen her. Da ist es schwer, keinen im Haus zu haben. Aber kochen in dem Sinne tue ich nicht, also gibt es hier auch keine Wurst. Ich habe vermutlich irgendwo eine Dose Suppe. Und Thunfischsalat, mein Hauptnahrungsmittel.“
„Isst du irgendwas anderes als Kuchen und Thunfisch?“
„Klar. Salat. Obst. Und Müsli dürfte auch im Schrank sein.“
Er verzog das Gesicht und setzte sich neben sie. „Nein danke.“
„Das ist aber echt lecker.“
„Das ist doch gelogen.“
„Ein bisschen.“ Sie sah ihn an. „Bist du noch sauer auf mich?“
„Ich war nie sauer auf dich.“
Gracie seufzte. „Doch, warst du. Als ich in Los Lobos auftauchte. Am Ende glaubst du ... Ich weiß ja nicht, was du glaubst, aber ... Es ist auf jeden Fall so, dass ich mit dieser ganzen Sache nichts zu tun habe.“
„Ich weiß.“ Auch wenn er immer noch ein bisschen zweifelte, so wollte er ihr doch glauben. „Ich habe mittlerweile einen Privatermittler aus L. A. engagiert. Er kommt morgen früh her und macht sich auf die Suche nach diesem Fotografen. Sobald wir wissen, wer die Bilder gemacht hat, wissen wir auch, wer dahintersteckt.“
Während er sprach, suchte Riley nach Anzeichen von Panik oder Sorge. Doch sie erwiderte nur seinen Blick und sagte dann: „Ich bin überaus
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