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Grappa 07 - Killt Grappa

Grappa 07 - Killt Grappa

Titel: Grappa 07 - Killt Grappa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriella Wollenhaupt
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»Ja bitte?«
    »Ich möchte Frau Detema sprechen«, begann ich.
    »Die ist zu Tisch. Um was geht's denn?«
    »Privat.«
    »Das haben wir hier nicht so gerne«, sagte die China-Maus, »meine Angestellten sind hier, um zu arbeiten.«
    Mein Blick fiel auf zwei Mädchen im Nebenraum, die sich ein Modejournal zu Gemüte führten. »Das sehe ich.«
    »Mittagspause.«
    »Also, wann kommt Frau Detema zurück?«
    In diesem Moment ging die Ladentür auf, und eine Stimme sagte: »Hier bin ich.«
    Ich fuhr herum. Die Frau war klein und zierlich, hatte haselnussbraunes Haar und eine gebräunte Haut. Ihr Kostüm war beige und saß korrekt. Unwillkürlich fiel mein Blick auf ihre Oberweite. Natürlich war nichts von der verpfuschten Operation zu sehen.
    »Hallo, Frau Detema«, sagte ich, »mein Name ist Maria Grappa. Kann ich Sie unter vier Augen sprechen?«
    Loki Detema warf einen schüchternen Blick auf ihre Chefin. Die zeigte sich menschlich und nickte. Ich folgte Frau Detema in eine kleine Kaffeeküche, vorbei an Eimern, in denen sich der Blumenvorrat der nächsten Tage im Wasser tummelte.
    Sie zeigte auf einen Stuhl. Ich nahm Platz. »Ich bin Reporterin beim Bierstädter Tageblatt . Es geht um den Mord an Dr. Grid«, erklärte ich.
    »Ich habe der Polizei schon alles gesagt, was ich weiß.« Es klang reserviert.
    »Wissen Sie auch, dass Sie zum Kreis der Verdächtigen gehören?«
    »Das ist mir bekannt.« Loki Detema machte nicht den Eindruck, als ob ihr diese Tatsache irgendwelche Sorgen bereiten würde.
    »Ich verstehe die Polizei«, fuhr sie fort. »Ich habe diesen Mann gehasst, weil er mein Leben zerstört hat. Er war ein verdammter Pfuscher!«
    »Hat er Sie denn nicht über die Risiken aufgeklärt, die eine solche Silikonimplantation haben kann?«
    »Sicher. Er hat mich irgendwas unterschreiben lassen und es beim Schmerzensgeldprozess vorgelegt. Das genügte den Richtern ja auch, denn er ist davongekommen. Er konnte das Gericht davon überzeugen, dass mein Körper schuld daran war, dass er die Silikonkissen nicht vertragen hat. Die Gutachter haben das auch so gesehen. Die Anzeige wegen Körperverletzung liegt noch bei der Staatsanwaltschaft, doch das Verfahren wird jetzt natürlich nicht mehr eröffnet. Ich bewundere den Mann oder die Frau, die mit diesem Frankenstein kurzen Prozess gemacht hat.« Frau Detemas Stimme war immer zorniger geworden, ihre Augen blitzten. Ich sagte lieber nichts. Ein Kurzvortrag über dumme Frauen, die sich in Schönheitsnormen pressen lassen, wäre jetzt fehl am Platz gewesen.
    »Können Sie sich vorstellen, was ich durchgemacht habe?« Frau Detema sprang auf und rannte wie eine gefangene Katze durch die winzige Küche des Blumenladens. »Mehrere Monate höllische Schmerzen, die ich nur mit starken Tabletten bekämpfen konnte. Heute ist mein Körper ein Wrack. Ich nehme Psychopharmaka, von denen ich abhängig bin, abends saufe ich mir die Seele aus dem Leib, meinen Mann habe ich in die Flucht geschlagen. Ich wünschte, ich hätte Grid getötet, dann würde ich mich bestimmt besser fühlen.«
    »Wo waren Sie in der Nacht, als es passiert ist?«
    »Zu Hause. Wo denn sonst? Die Zeiten sind vorbei, wo ich abends noch losziehe.«
    »Haben Sie eine Ahnung, wer es getan haben könnte?«
    Loki Detema schüttelte heftig den Kopf. »Ich weiß nur, dass ich es nicht getan habe. Leider.« Sie begann wieder, durch den Raum zu laufen – mit kleinen, energischen Schritten, die gar nicht zu ihrer lädierten Psyche passen wollten.
    »Gibt es denn niemanden, der Ihnen hilft? Haben Sie keine Freunde oder gute Bekannte?«
    »Mein bester Freund ist mein Psychiater.« Sie lachte bitter. »Aber wahrscheinlich nur deshalb, weil die Krankenkasse die Therapiestunden bezahlt.«
    Die Frau ist fertig, dachte ich. »Wie kamen Sie eigentlich auf den Gedanken, dass Ihr Busen zu klein ist?«
    »Ich war es leid, dass mein Mann jeder Frau mit großen Busen hinterherstarrte. Eine große Oberweite zu haben wurde dann irgendwann mein einziges Lebensziel. Ich muss völlig verrückt gewesen sein. Dumm und nochmals dumm.«
    »Warum haben Sie den Typen nicht in die Wüste geschickt?«
    Sie sah mich verständnislos an. »Sie meinen, ich hätte mich von ihm trennen sollen?«
    Ich nickte.
    »Dazu gab es keinen Grund«, antwortete Loki Detema. »Mein Mann hat mir immer wieder versichert, dass er mich so mag, wie ich bin. Er hat mir sogar davon abgeraten, mich operieren zu lassen. Ich habe es trotzdem gemacht.«
    »Ich kann das irgendwie

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